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Nostalgie pur: Besuch im Filmkunsttheater am Steinweg

Gestern waren wir mal wieder im Kino. Wir besuchten das Filmkunsttheater am Steinweg und sahen uns den Film "Lachsfischen im Jemen" an. Über den Film will ich nicht berichten, sondern über meine nostalgischen Gefühle, die mich jedes Mal überkommen, wenn ich im "Kammer" sitze. Ich fühle mich zurückversetzt in die siebziger Jahre, in denen ich ein fleißiger Kinogänger war. Im "Kammer" ist es immer noch, bedingt durch die altmodischen Lampen, den Pop-Art-Stil der Tapeten und die engen Sitzreihen, wie früher.

Doch diesmal gingen meine Erinnerungen noch weiter in Richtung eines anderen Kinos. Ich erinnerte mich an das Capitol Filmtheater, dass vor langer Zeit das größte Kino in Marburg war ... und an einen Besuch desselben, den ich mit achtzehn Jahren machte. Ich wollte in den Kriegsfilm (ich stand, heute mir unverständlicherweise, auf solche Filme) "Hunde, wollt ihr ewig leben?" Er lief den letzten Tag. Ich erstand eine Karte und ging in die Vorstellung, die zu meinem Erstaunen schon lief, obwohl ich doch schon vor Filmbeginn erschienen war. War mir aber egal, da der Vorfilm mich direkt in seinen Bann zog. Dort hantierten zwei nackte Damen an einem ebenfalls nackten Mann herum und alle drei gemeinsam vollführten erstaunliche akrobatische Übungen, die mir noch nicht mal im Traum eingefallen wären.
Der Vorfilm wollte nicht enden und so langsam dämmerte es mir ... ich war wohl im falschen Kino gelandet, denn es gab neuerdings nicht nur das Capitol, sondern noch drei andere Kinos im "Capitol Filmtheater". Ich lehnte mich aber entspannt, beziehungsweise gespannt im Kinosessel zurück und verfolgte das weitere Geschehen.
Plötzlich sprang zwei Reihen vor mir ein Mann mittleren Alters auf, riss seine Begleiterin aus dem Sessel und rief: "So eine Sauerei! So etwas kann man sich doch nicht anschauen!" und verschwand samt Begleiterin aus der Vorstellung. Also noch einer der im falschen Film gelandet war!
Ich fühlte mich mittlerweile jedoch goldrichtig und schaute mir den (übrigens "künstlerisch" gut gemachten) pornografischen Film zu Ende an. Wie er hieß, weiß ich nicht ... und: Meinen "Hunde, wollt ihr ewig leben habe ich bis heute nicht gesehen. Nicht wirklich schlimm ...

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2 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 22.05.2012 um 11:47
Gelöschter Kommentar

Hallo Volker,
ich glaube "Die Brücke" haben so einige Schülergenerationen in der Schule gesehen.
Gruß
Rainer

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