Momentaufnahmen: "Eine Reise auf dem Nil"/ KARNAK und LUXOR-TEMPEL (Teil 3)
Die Tage gehen schnell vorbei. Viele Eindrücke gilt es erstmal zu verarbeiten. Unsere Fotokamera, ständig griffbereit, ist dabei eine große Hilfe.
Wir sind wieder in Luxor angekommen. Als zentraler Punkt für Nilkreuzfahrten beginnen und enden hier die meisten Nilkreuzfahrten. Kein anderer Ort hat diese Vielfalt von monumentalen Bauten. Luxor lebt seit ewigen Zeiten von seinen Besuchern. Am 5. Tag geht es am frühen Morgen Richtung Karnak. Uns erwartet eine weit verzweigte Tempelstadt, deren Bauten teilweise 2000 Jahre vor unserer Zeit entstanden sind. Von den Pharaonen wurde das Heiligtum immer wieder um Höfe, Säulengänge und Tempel erweitert. Ramses II. erbaute im 12. Jh. v. Chr. den großen Amun-Tempel. Auf den Pylonen ließ er sich gerne als den tollkühnen Kriegshelden darstellen, der den Feind abschlachtet.
Der Weg zum Heiligen See führt durch verschiedene Tempelbezirke, die alle auf ihre Art und Weise beeindruckend auf den Betrachter wirken. Es lässt sich nur erahnen, welche Energie die Pharaonen aufbringen mussten, um sich beim Ausbau von Karnak immer wieder aufs Neue zu übertrumpfen. Zu den Weltwundern zählte einst der große Säulensaal mit mehr als 130 jeweils 24 Meter hohen Rundsäulen. Zum Glück reicht das Zoom der Kamera, um auch die in den hohen Stein eingemeißelten Hieroglyphen für die Ewigkeit festzuhalten.
Weiter geht es zum unweit vom Nil gelegenen Luxor-Tempel. Mit einer Länge von 260 m und einer Breite von 50 m ist dieser Tempel einer der größten der Welt. Er wurde um 1500 v. Chr. von Amenophis III. errichtet und unter Ramses II. erweitert. Selbst die Griechen fügten später noch einige Gebäude hinzu. Hier wurden der Hauptgott Amun, dessen Gemahlin, die Kriegsgöttin Mut und deren gemeinsamer Sohn Chons, der Gott es Mondes, verehrt. Ramses II. hat sich auch hier verewigt. 74 Säulen gaben einst dem großen Hof sein Gesicht.
Unser Rundgang beginnt bei schlappen 48 Grad im Schatten am nördlichen Pylon, wo zwei Ramsesfiguren den Eingang flankieren. Von hier taucht man wiederum in die Welt antiker Herrscher, Könige und Pharaonen ein. Links vom Eingangstor steht einer von ursprünglich zwei über 25 Meter hohen Obelisken. Wo ist der andere? Wer schon in Paris war, weiß vielleicht, dass der andere Obelisk seit 1936 den "Place de la Concorde" schmückt. Der Sultan Muhammad Ali Pascha machte ihn seinerzeit zum Geschenk an den französischen König Luis Philippe. Durch das Tor gelangt man in den 1. Tempelhof, den Hof Ramses II. Der Hof ist mit einer doppelten Säulenkolonade umrandet. Teile dieser Halle verbargen sich über Jahrtausende im Sand. So baute man im 13. Jh. hier auf die Tempel eine Moschee.
Mit 150.000 Einwohnern ist die Stadt Luxor überschaubar. Nach soviel "heißer" Kultur am Tag, wagten wir uns am Abend im Alleingang mit zwei weiteren Paaren in die Fänge der Händler im Basar. Es ist erstaunlich, dass ein Blick des Händlers genügt, und man ist sofort mit seiner Nationalität "geoutet". Sogleich kann das Anpreisen der Ware und das Werben um den Kunden beginnen. Wenn Aldi und Lidl wüssten, dass für sie in Ägypten unfreiwillig die Werbetrommel gerührt wird, allerdings nicht für die Waren der Discounter! Der Weg ist müßig, und es nervt immer wieder mit "Hallo Heidi"oder "Hallo Claudia" angesprochen zu werden. Wir haben uns gut durchgeschlagen und lassen uns nicht in eine Schublade reinstopfen, auch wenn diese freundlich aufgezogen worden ist. Pech! Der Geldbeutel blieb in der Hosentasche. Dann ziehen wir doch lieber ein bis zwei leckere "Kaltschalen" in einem Cafe am Nilufer Nahe unseres Schiffes vor. Es ist fast schon Zeit, Revue passieren zu lassen.
Bürgerreporter:in:Ines Peters-Försterling aus Marburg |
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