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Marburger Geschichten – Teil 2 – Schwarzer Walfisch

  • Foto aus der Zeit der Pferdebahn (1903-1911). Damals war das Haus mit rotem Kreis das "Schlachthaus Restaurant", später "Schwarzer Walfisch".
  • hochgeladen von Karl-Heinz Gimbel

Eine Geschichte aus der Zeit, als es noch drei sich bekämpfende Fußballmannschaften in Marburg gab: es waren der VfL 1860 (Sportplatz an der Gisselberger Straße), die Germanen (Sportplatz am Kaffweg) und die Ockershäuser (Sportplatz am Zwetschenweg). Es dürfte sich so um wenige Jahre nach 1950 zugetragen haben. Die Begebenheit stammt aus den Erinnerungen der Germanen, die eigentlich oder ursprünglich eine Weidenhäuser Fußballmannschaft war. (Diese Anfangs-Erläuterungen für diejenigen heutigen Bewohner der Universitätsstadt an der Lahn, die ihre Wurzeln nicht in Marburg haben.)

Die Germanen hatten ihr Fußballspiel gewonnen und den Sieg im der Vereinsgaststätte „Erlenring“ gefeiert. In dem Gasthof befanden sich Umkleide und Waschgelegenheit für die Spieler. Um 1 Uhr war Polizeistunde. Und damals nahm es die Polizei ziemlich genau.

Daraufhin machten sich die Hartgesottenen, denen nach einer Beendigung ihrer Feier noch nicht zumute war, zu Fuß auf den Weg durch Weidenhausen zum „Schwarzen Walfisch“ am unteren Pilgrimstein. Dort war als einzige Marburger Kneipe erst um 3 Uhr Schluss mit dem Ausschank von Bier. Nur Café Menz hatte mit besonderer Konzession in Marburg damals ebenso lange geöffnet.

Mit dabei war auch ein später bekannter Marburger Rechtsanwalt, der schon mal Runden springen ließ. Aber irgendwie war das Bezahlen nicht ganz korrekt verlaufen – die Köpfe waren bei allen Beteiligten nicht mehr ganz klar.

Als am nächsten Morgen einer der Hauptbeteiligten den Pilgrimstein herunter kam und am „Schwarzen Walfisch“ vorbeieilte, lehnte die Bedienung sich gerade aus dem Fenster und erkannte einen der nächtlichen Trinker.

Sie rief: „Bonzo, du hast noch fünf Biere bei mir stehen!“

Darauf rief dieser prompt zurück: „Kannst sie austrinken!“

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7 Kommentare

Ja, ich bin völlig platt, dass jemand ein solch passendes Gedicht auf Anhieb gefunden hat.

Und zum anderen: Namen will ich nicht nennen, obwohl es in dieser Geschichte nicht so schlimm wäre.

Zwar nicht von Viktor von Scheffel, aber eine gerne gesungene Ergänzungsstrophe lautet:

Im schwarzen Walfisch zu Askalon
da schlug die Uhr halb neun
da kroch der rausgeschmissne Gast
zum Fenster wieder rein.

Meine älteste Schwester hat einmal im Schwarzen Walfisch in der Küche gearbeitet. Ich weiß nicht mehr wann, aber es war wohl noch während des Krieges.

Mein Vater, Emil Falk, war bei der Germania Schiedsrichter und zuletzt auch Kreislehrwart. Von ihrem Fußballplatz am Ortenberg weiß ich noch, dass er zwei unterschiedlich lange Torlinien hatte.

Danke für die schöne Geschichte!

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