KREUZFAHRT, 2. TEIL: VON GDINGEN BIS DANZIG UND ZURÜCK

SCHWARZE MADONNA
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Teneriffa. Das Schiff machte morgens bei strahlender Sonne und tiefblauem Himmel im Hafen von Gdynie (Gdingen) fest. Ausnahmsweise hatten wir einen organisierten Landausflug gebucht, weil wir weit außerhalb der Stadt Danzig ankamen, und unbedingt auch das berühmte Zisterzienserkloster in Oliva (Vorort) besuchen wollten. Also hinein in die Herde, die zu den wartenden Bussen strömte. Im typisch deutschen Geschiebe und Gedränge wurden wir auf unsere Plätze geschoben.

Bereits im Jahre 1178 wurde das Zisterzienserkloster in Oliva von einem Pommernfürsten gegründet. Nach 1200 wurde eine Kirche im romanisch-gotischen Übergangsstil angefügt. Der heutige Dom mit den später zugefügten Renaissance-, Barock-, und Rokokozusätzen ist eines der wichtigsten Baudenkmäler dieser Gegend. Die im 18. Jahrhundert eingebaute Orgel kann recht ungewöhnliche, geradezu moderne Klangbilder wiedergeben. Viele Touristen mit konservativem Musikgeschmack waren geradezu schockiert über die unbequeme Orgelmusik. Sehr eindrucksvoll sind auch die Rokokofassade und die beiden schlanken Kirchtürme.

Im Zentrum Danzigs angekommen ließen wir gemäß dem Motto der Stadt: „Weder unbesonnen noch furchtsam“ die Herde ziehen und begannen unseren Stadtrundgang auf eigene Faust am „Grünen Tor“. Entlang der Uferpromenade an der Mottlau bummelten wir durch das berühmte „Krantor“ in die Altstadt und weiter zur riesigen in norddeutscher Backsteingotik errichteten Marienkirche. Über den Langen Markt mit seinen vielen rekonstruierten Patrizierhäusern, die nach dem 2. Weltkrieg alle in Schutt und Asche lagen, schlenderten wir bis zum Goldenen Tor, um anschließend in einem der vielen hübschen Kneipengärten zu rasten. Von dort konnten wir die anderen Passagiere unseres Schiffes beobachten, wie sie hinter ihren Führern her tappten.

Nachdem die mich begleitenden Damen ein paar unvermeidbare Abstecher in verschiedene „Frauenfallen“ absolviert hatten, fuhren wir mit einem Taxi zur Leninwerft, der Keimzelle der polnischen Demokratie (Solidarnosc), und schließlich zurück nach Gdingen, wo unser Traumschiff auf uns wartete. Nach dem opulenten Abendessen beobachteten wir um 21 Uhr vom obersten Deck unter den Klängen von „Time To Say Goodbye“, wie das Schiff den häßlichen Hafen Gdynie verließ und fast lautlos in den Sonnenuntergang hinein glitt.

Die 1000-jährige wechselvolle Geschichte der Stadt Danzig kann der geneigte Leser hier erforschen: http://de.wikipedia.org/wiki/Danzig

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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