KATHOLISCHE "FIESTA" AUF CHINESISCH - ODER EXOTISCHER GEHT'S KAUM
Die Konkurrenz der Insel-Fiestas ist gross. Kein Sommerwochenende vergeht ohne Kirmes in mindestens fünf Gemeinden Teneriffas. Eine Prozession mit der jeweiligen "Heiligen" durch den Ort? Das kann und macht doch jeder. Die Frage ist da eher: "Wie können wir unsere Kirmes attraktiver gestalten, als der Nachbarort? Da muss man sich schon heftig etwas einfallen lassen.
Der Ort Garachico an der rauen Nordwestküste Teneriffas prescht da in diesem Jahr chinesisch-revolutionär vor. Anstatt der üblichen einfallslosen Deko in den Inselfarben (weiss, gelb, blau) hat man in diesem Jahr heftig nach Asien geschielt und eine vermeintliche China-Deko angebracht. Schliesslich gibt es inzwischen auch auf dieser Insel viele fleissige Wirtschaftsflüchtlinge aus China.
Dass Chinesen nur selten katholisch sind, und das Land immer noch vom Kommunismus geprägt wird, ist wohl kaum einem unserer ländlichen Provinzler bewusst. Da stört es auch nicht, wenn katholische Monstranzen und Heiligenbilder durch die vermeintlich chinesische Dekoration geschleppt werden. Ob die bisher so bigotten kanarischen Dörfler jetzt tatsächlich freudig "multi-kulti" werden, bleibt mit Spannung abzuwarten - es wäre für uns "Ausländer" reine Freude.
Jedenfalls wurde die gesamte "China-Deko" von fleissigen kanarischen Frauenhänden hergestellt und nicht "beim Chinesen" gekauft. Einige Hausdrachen waren ebenfalls anwesend, doch leider keine Drachentänzer.
Bürgerreporter:in:Hans-Rudolf König aus Marburg |
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