IN 160 TAGEN UM DIE WELT (TEIL 21): DOWNUNDER
10.3.08: Gegen 10 Uhr Ankunft in der Watson Bay vor Sydney. Da der Liegeplatz für unser Schiff nicht frei ist, bleibt es bis spät nachmittags auf Reede. Wer will, kann schon auf eine kleine Passagierfähre umsteigen, um die Stadt eher zu erreichen. Wir wollen! Wir genießen die Einfahrt in die Traumbucht von Sydney. Schon von weitem leuchtet uns die Oper entgegen, dekorativ drapiert vor der riesigen Hafenbrücke (dem Kleiderbügel).
Die Skyline der Stadt zieht uns in ihren Bann. Direkt neben dem Operngebäude gehen wir mit anderen Weltreisenden an Land und besorgen uns zunächst australische Dollars. Wir bummeln die „Waterfront“ entlang und sehen, dass unser Liegeplatz noch bis zum Abend vom deutschen Kreuzfahrtschiff „Albatross“ belegt sein wird. „The Rocks“ ist ein Teil der „Waterfront“. Hier befinden sich wunderschöne Restaurants und Kneipen. Da wir kein Mittagessen hatten, zählen wir zu den ersten Gästen, die spät nachmittags auf der Terrasse Platz nehmen. Wir bestellen uns australische Spezialitäten wie Känguru-Steak und Emu-Schnitzel und beobachten, wie die „Albatross“ ihren Liegeplatz und Sydney verlässt. Auch die Ankunft unseres Schiffes „Delphin Voyager“ können wir von hier aus wunderbar beobachten und fotografieren. Wir gehen erst spät an Bord und sind begeistert von unserem Ausblick aus der Kabine. Bei geöffneter Balkontür haben wir das während der Nacht angestrahlte Operngebäude genau im Blickfeld. Es fällt uns schwer, die Augen zu schließen und auf den romantischen Anblick zu verzichten.
11.3.08: Morgens früh holen wir uns ein Mietauto und fahren bei strahlendem Sonnenschein landeinwärts bis zu den berühmten Blue Mountains. Auf unserem Weg dorthin besuchen wir den Featherdale Wildlife Park mit vielen Tieren des Fünften Kontinents (von den vielen Tierfotos stelle ich hier nur zwei ein). Oberhalb des großen Canyons in den Blue Mountains machen wir einen Spaziergang und bewundern die dramatische Landschaft und zwei Wasserfälle, die hinab in die Schlucht stürzen. Mittags mampfen wir ausnahmsweise eine schnelle Pizza und zurück geht es nach Sydney und an Bord. Dort singen wir dann das schöne Lied: „Von den Blauen Bergen kommen wir!“
12.3.08: Heute haben wir einen ganzen Sonnentag Zeit für die City, die uns absolut begeistert: Victoria Market - hier ist in einer Glasvitrine der komplette englische Kronschatz als Replik ausgestellt. Der One-Rail-Train (Schwebebahn), die Alte Hauptpost des Bundesstaates New South Wales und den Sydney Tower (einschließlich einer schrecklichen Touristen-Show) stehen auf unserem Sightseeing Programm. Wieder stellen wir fest, dass die Kombination von historischen Gebäuden mit moderner Architektur durchaus reizvoll ist und den Charme solcher Städte wie Sydney ausmacht.
Mittagessen in Chinatown: echte Pekingente. Nachmittags Besichtigung des Opernhauses. Welche Architektur! Um 18 Uhr sind alle Passagiere an Deck zur Abschiedsparty und wir genießen die langsame Ausfahrt aus der Bucht von Sydney mit Blick auf die mehr und mehr erleuchtete Skyline dieser wunderschönen Stadt, die wir sicherlich noch einmal besuchen werden.
13.3.08: „Erholung auf See“ ist nötig, um die vielen Eindrücke, die wir in Sydney sammelten, zu verarbeiten. Diese Seetage sind absolut wichtig zum Abschalten und Regenerieren. Abends Abschieds-Gala mit Show, denn die fünfte Etappe unserer Reise geht Morgen in Melbourne zu Ende.
14.3.08: Morgens frühe Ankunft in Melbourne. Eigentlich wollen wir mit einem Mietwagen einen Ausflug zu den 12 Aposteln (Felsklippen) machen. Doch im Avis-Büro, zu dem wir fast eine Stunde zu Fuß laufen, informiert man uns, dass die weite Entfernung auf der Küstenstraße für nur einen Tag zu viel Stress bedeutet. Also streichen wir dieses Vorhaben aus unserem Plan. Während an Bord der übliche Passagieraustausch vonstatten geht, bummeln wir durch die City. Es ist hier sehr windig und heiß. Im berühmten Twin-Building fahren wir hinauf auf die Besucher-Terrasse und überblicken die Stadt. Für Touristen gibt es eine kostenlose Straßenbahnlinie, die ein großes Carré durch die Stadt befährt, so dass man einen wunderbaren Überblick bekommt. Die Orientierung ist leicht, da alle Straßen im Schachbrettmuster angelegt sind, obwohl es in der City einige Höhenunterschiede gibt. Müde und geschafft sinken wir abends ins Bett.
15.3.08: Noch einmal Melbourne City. Die „Girls“ gehen shoppen, und ich besichtige an einem Vormittag die Fitzroy Gardens mit dem originalen James-Cook-Haus (aus England importiert), das Parlamentsgebäude, das Heimatmuseum in den Carlton Gardens und das Postmuseum. Danach treffe ich mich mit den Damen zum Mittagessen beim Chinesen in China-Town. Nachmittags bummeln wir gemeinsam zum Schiff zurück.
16.3.08: Einmal im Leben eine Weltreise machen, und einmal im leben Formel Eins besuchen! Wir haben Tickets für den Saisonauftakt hier und heute im Albert-Park. Mit vorbildlich organisierten Straßenbahnen werden wir Fans kostenlos zur Rennstrecke gebracht. Wir haben keinen Sitzplatz und stromern herum. Das Vorprogramm besteht aus einigen kurzen Rennen anderer Autotypen und sogar ein „Oldtimer“-Rennen, das natürlich viel Applaus bekommt.
Wir treffen die verrücktesten Fans aus aller Welt, doch es ist sehr heiß und es gibt kaum schattige Plätze. Wir sehen die Fahrerparade (auf Oldtimern) und den aufregenden Start des Rennens. Die vorbei rasenden Formel Eins Geschosse sind jedoch nur als bunte Striche auszumachen und schnell verliert man den Überblick über das eigentliche Renngeschehen. Die Hitze treibt uns schon bald zurück zu den Straßenbahnen. Völlig geschafft und durstig erreichen wir spätnachmittags unser Schiff. Nebenan auf dem Kai werden hunderte von Oldtimern mit der Fähre nach Tasmanien zu einem „Oldtimer“-Treffen eingeschifft.
17.3.08: „Erholung auf See“ – wir haben sie sehr nötig nach so vielen Großstädten.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/beitrag/74160/in-16...
@K-H, jetzt weiß ich endlich, warum meine Frau mich abends nach dem Glas Rotwein "Red Rocker" nennt.