IN 160 TAGEN UM DIE WELT (Teil 12)

ABSCHIED VOM ATLANTISCHEN OZEAN.
Frage: Warum liegt der Wasserspiegel des Atlantiks 20 cm tiefer als der des Pazifiks?

24.1.08: Morgens um 7 Uhr lassen wir die Stadt Colón auf Backbord links liegen. Der Lotse ist schon an Bord und wir nähern uns gespannt der ersten „Gatún“-Doppelschleuse, die uns 26 Meter heben wird. Alle Passagiere sind schon an Deck und verfolgen aufgeregt die Dinge die da kommen.

Zunächst kommen Arbeiter auf das Vorschiff, weil sie von dort aus Leinen ziehen, die das Schiff an kleine Lokomotiven bindet. Diese Treidel-Maschinen an beiden Ufern vermeiden durch gleichzeitigen, parallelen Zug, dass die Schiffswände in den eng bemessenen Kammern an den Schleusenwänden scheuern. Früher erledigten dies Maultiere, weshalb die Loks heute noch „Mulis“ genannt werden. Die Lokführer kommunizieren durch das Läuten von melodischen Glöckchensignalen. Imposant ist der Höhenunterschied, den die Loks belastet überwinden müssen.

Nach zwei Stunden in der Schleuse erreichen wir den Gatún See (418 qkm), der durch den Bau eines Staudammes am Rio Chagres entstanden ist. Eine komplette Schiffsdurchfahrt durch den Kanal verbraucht 197 Millionen Liter Wasser, die dieser See liefert. Langsam fahren wir auf dem See westwärts an der Barro Colorado (Bunter Lehm)- Insel vorbei bis zum Gaillard Cut. Die spektakuläre Durchfahrt am Gold Hill führt an steilen Felswänden vorbei. Die ehemalige Schlucht wurde von 90 auf 150 m Breite frei gesprengt (273000 Tonnen Dynamit).

Gegen Mittag erreichen wir die San Pedro Miguel Schleuse, die uns 9,5 m auf den kleinen Miraflores-See absenkt. Eine moderne Straßenbrücke überspannt hier das Gewässer.
Nach knapp zwei Kilometern geht es dann durch die hohen Miraflores Schleusen abwärts auf das Niveau des Pazifiks. Schon von weitem begrüßt uns die hohe Brücke der berühmten Panamericana-Straße (von Alaska bis Feuerland), die für uns das Tor zum Pazifik symbolisiert. Am späten Nachmittag haben wir es geschafft. Die Arbeiter und der Lotse gehen von Bord. Panama-City lassen wir an Backbord links liegen und hinaus geht es in die Gewässer des Stillen Ozeans.

25.1.08: Seetag mit Maritimen Frühschoppen und Freibier von Käpt’n Blaubär. Gesprächstunde mit Ezzelino von Wedel: „Verzeihen können – wie geht das?“ Tanzkurs, Seidenmalerei, Tischtennis, Vortrag: „Mexiko in Ton und Bild“, Wassergymnastik, Zauberei am Tisch, Power-Pilates, u.v.m.

26.1.08: Puerto Caldera, Costa Rica. Wir fahren mit dem Bus in die höher gelegene Hauptstadt San José. Besuchen das Museo Nacional de Costa Rica und das Nationaltheater, das uns in seiner verblühenden Schönheit an das Opernhaus in Manaus/Brasilien erinnert. (Siehe: http://www.myheimat.de/marburg/beitrag/48635/die-o...
Nach einer Mittagspause in einer typischen Bodega auf dem Lande, bringt uns eine lange Busfahrt durch die abwechslungsreiche Landschaft wieder hinab zur Küste und zum Schiff. Die Fotos hierzu stelle ich separat ein.
Abends gibt es einen Programm-Leckerbissen: Alfredo Fernando (Gitarre) spielt und singt:
„Von südamerikanischen Rhythmen bis Rock and Roll“.

27.1.08: San Juan del Sur, Nicaragua. Hier soll von der Reede aus „getendert“ werden. Und wieder werden wir betrogen, weil angeblich das Meer zu stark ist. Die Unzufriedenheit der Weltreisenden an Bord steigt. Stattdessen: Seetag mit Kirmes am Pooldeck.
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/beitrag/53123/in-16...

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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