Goldene Hochzeit in Ronhausen

Goldene Hochzeit in Ronhausen
Vor fünfzig Jahren haben Elisabeth (70) und Hermann (72) Rauch aus Ronhausen in der dortigen, kleinen evangelischen Kirche geheiratet. Heute können sie den langen Bestand ihrer Ehe mit der goldenen Hochzeit feiern. Die Trauung nahm damals Pfarrer Tschirch vor, gefeiert wurde im Elternhaus des Bräutigams im alten Ortskern von Ronhausen. Kennengelernt haben sich die Eheleute beim Tanz „Auf dem Waldschlösschen" bei der Nehmühle (Argenstein), das zu dieser Zeit Austragungsort von Tanzveranstaltungen für die Jugend aus den umliegenden Dörfern war. „Vom Sehen haben wir uns ja schon länger gekannt" erzählen die Jubilare. „Aber so richtig gefunkt hatte es am Sylvesterabend zum Jahreswechsel 1956 / 57", daran können sich beide Eheleute noch genau erinnern. Von nun an hatte Hermann nach dem Tanz immer einen weiten Fußweg zurückzulegen, wenn er seine Braut zu ihrem Elternhaus nach Niederweimar zurückbrachte. „Ein Motorrad oder ein Auto hatten ja zu dieser Zeit noch die wenigsten", sagt Hermann, der in Ronhausen geboren wurde, dort die einklassige Volksschule besuchte und nachher im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern mithalf, bevor er dann die Landwirtschaftsschule und landwirtschaftliche Fachschule besuchte. Nachdem die Einkünfte aus der Landwirtschaft für zwei Familien nicht mehr ausreichten, ging er zur Marburger Molkerei, wo er 39 Jahre lang als Molkereifacharbeiter beschäftigt war. Ehefrau Elisabeth war derweil für die Versorgung des Haushaltes zuständig. Bei fünf Kindern hatte auch sie einen ausgefüllten Tagesablauf zu bewältigen. Ehrenamtlich haben sich die Jubilare viele Jahre in Ronhausen engagiert. So war Hermann Rauch u. a. Rechner der Waldinteressenten und der Jagdgenossenschaft Borts-Ronhausen, Kassenwart und Vorsitzender der Gefriergemeinschaft sowie aktiver Feuerwehrmann. Heute gehört er noch der Alters - und Ehrenabteilung an. Elisabeth arbeitet noch im Kirchenvorstand mit. Langweilig wird es den Jubilaren auch heute nicht. Im Stall stehen noch 15 Schweine und 10 Mastrinder, die versorgt werden wollen. Und dann sind da ja auch noch die Enkel, die das Haus mit Leben füllen. Verwandte, Bekannte, zwei Söhne, drei Töchter und sieben Enkel kommen heute in das Bürgerhaus Ronhausen zum Gratulieren.

Foto und Text: Bernhard Hermann