myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Geld stinkt nicht

  • Reste einer Latrine in Ostia Antica der ehemaligen Hafenstadt zur Versorgung Roms an der Mündung des Tibers.
  • Foto: (c) Bildpixel / www.pixelio.de
  • hochgeladen von Klaus Dieter Hotzenplotz

02.10.2008

Geld stinkt nicht

Woher kommt eigentlich die Volksweisheit "Geld stinkt nicht"?

Im alten Rom lebte vom 17.11.0009 bis zum 23.06.0079 Vespasian, ursprünglich Titus Flavius Vespasianus, besser bekannt als Kaiser Caesar Vespasianus Augustus (01.07.0069 bis 23.06.0079). Dieser Vespasians war für seinen Erfindungsreichtum bei der Vermehrung der Staatseinnahmen bekannt. So hatte er aufgrund der hohen Schulden, die sein Vorgänger Nero hinterlassen hatte, eine Latrinensteuer eingeführt.

Urin, insbesondere „gefaulter“, wurde über Jahrtausende als Mittel für die Ledergerbung und als Wäschereinigungsmittel eingesetzt. So wurden in Rom an belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt, um den Urin einzusammeln, der von den Gerbern und Wäschern benötigt wurde.

Um die leeren Staatskassen zu füllen, erhob Kaiser Vespasian auf diese öffentlichen Toiletten eine spezielle Latrinensteuer. Sueton überliefert, dass Vespasian die Steuer vor seinem Sohn Titus rechtfertigte, indem er ihm Geld aus den ersten Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt habe, ob der Geruch ihn störe (suscitans num odore offenderetur). Als dieser verneinte, habe er geantwortet: „Atqui e lotio est“ (Und doch kommt es vom Urin).

Die Redewendung hat sich bis heute gehalten, um den Besitz oder Erwerb von Geld aus unsauberen Einnahmequellen zu rechtfertigen. Die öffentlichen Toiletten in Paris heißen noch heute „Vespasienne“. Auch in Italien werden die öffentlichen Toiletten „Vespasiani“ genannt.

Der beliebte Motorroller "Vespa" von der italienischen Firma Piaggio kann nicht von dem erfindungsreichen Kaiser Vespasians abgeleitet werden. Die Vespa wurde nach der Wespe benannt (Vespa = lat./ital. Wespe).

Für Leser, die ihre Kenntnisse noch vertiefen wollen, werden die nachfolgenden Links empfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vespasian#Leben_bis_z...
http://de.wikipedia.org/wiki/Sueton
http://de.wikipedia.org/wiki/Vespa
http://www.de.vespa.com/de_DE/

Das Bild zum Artikel zeigt eine Latrine aus einer Epoche nach Vespasianus. Heute befremdlich, damals jedoch durchaus üblich, zumal nur an dieser Stelle fließendes Wasser genutzt werden konnte. Reste einer Latrine in Ostia Antica der ehemaligen Hafenstadt zur Versorgung Roms an der Mündung des Tibers. Im 2. Jh. zur Zeit der größten Blüte hatte die Stadt ca. 50.000 Einwohner. Etwa zwei Drittel der Stadt sind bisher ausgegraben.

Bildquelle: Fotograf Bildpixel / www.pixelio.de
.

Weitere Beiträge zu den Themen

AugenzwinkernHafenstadtTitusTiberrömischeVespaGeldItalienMarburgAnno dazumalVermischtes -überregional-RomRuineCesarOstiaHafenStadtLatrineAnticaFlavius

3 Kommentare

Hallo KDH, sehr interessantes Feature. Danke. So etwas fehlt echt hier in myheimat, um das Niveau wenigstens ein bißchen anzuheben. Weiter so!

Also gab es das alles auch schon im alten Rom, es hat sich somit nichts gebessert. Sehr Informativer Artikel über diese Dinge! Gruß Wolfgang

Hoffentlich liest Peer Steinbrück diesen Beitrag nicht...

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

Botanischer GartenRP GießenMarburgSpiegelslustturmGemüsegartenSpiegelslust MarburgFriedhofsamt MarburgHeilige ElisabethZerstörungKaiser-Wilhelm-TurmWintergemüseKriegsgräberfeld