CHATURANGA: INDISCHER VORLÄUFER DES SCHACHSPIELS

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Teneriffa. Die Überraschung ist groß als ich das Geschenk meiner Tochter auspacke: Ich sehe ein Schachbrett, aber keine der gewohnten Schachfiguren. Statt dessen purzeln mir wunderschöne steinerne Spielfiguren in vier verschiedenen Farben entgegen. Da gibt es in jeder Farbe einen Rajá (König), einen Elefanten, ein Pferd, ein Schiff und vier Soldaten. Mhm!?

Ein erster Blick in die Spielanleitung und ein zweiter Blick in Wikipedia lassen mich schnell erkennen, dass es sich um eine Altindische Form des Schachspiels handelt. Ziel des Spiels ist entweder, den gegnerischen König zu schlagen oder diesen seiner Armee zu berauben. Die Bewegungen der Spielsteine sind wie folgt: der König zieht wie beim Schach, der Elefant wie der Turm, das Pferd bleibt Pferd und das Schiff zieht wie der Läufer. Die Soldaten werden wie die Bauern beim Schach gezogen.

Nun ist man geneigt zu sagen: Nichts Neues! Doch weit gefehlt, denn es spielen vier Armeen gegeneinander wobei man sich auch verbünden kann. Das kompliziert die Sache ungemein und es gibt sehr schnell rauchende Köpfe. Beim Schach habe ich immer das Gefühl, dass ich mit meinem Gegner ziemlich isoliert auf einer einsamen Insel (nein, nicht Teneriffa!)sitze. Chaturanga ist da wohl mehr als ein „kriegerisches Sozialforum“ zu betrachten, das spannende Abwechslung bietet und alle sorgfältig erdachten Winkelzüge ziemlich schnell zunichte machen lässt. Doch alleine schon das Ziehen der herrlichen Spielfiguren ist eine Freude. Auch hier gilt wieder einmal: Probieren geht über Studieren

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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