2014- 100 Jahre Edersee

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Die Edertalsperre wurde von 1908-1914 gebaut, hauptsächlich um den Wasserstand der Weser und deren Schifffahrt regulieren zu können. Dafür mussten allerdings 3 Dörfer geflutet werden. Etwa 900 Menschen im Bereich des Stausees mussten ihre Heimat aufgeben um sich an anderer Stelle ein neues Leben aufzubauen. Die Dörfer Asel, Berich und Bringhausen, die im Tal der Eder lagen, wurden – nachdem sie abgerissen oder abgetragen waren – an höher gelegenen Orten oberhalb des neu entstehenden Edersees recht aufwändig neu errichtet. Von den Dörfern Nieder-Werbe und Herzhausen wurden Teile überflutet und die Bewohner jeweils in der Nähe in neue Höfe und Häuser umgesiedelt. Bei Niedrigwasser des Edersees kann man noch Teile der alten Dörfer sehen, wie z.B. die Brücke bei Asel, die noch voll funktionstüchtig ist.
Im 2. Weltkrieg 1943 wurde die Sperrmauer im Mai durch einen Bombenangriff schwer beschädigt. Durch die Explosion entstand in der Mauer ein riesiges Loch von 70 m Breite und ca. 22 m Tiefe. Daraus strömten durchschnittlich 8000 m³ Wasser pro Sekunde aus – insgesamt rund 160 Millionen m³.
Daraufhin ergoss sich eine 6 bis 8 m hohe Flutwelle durch das untere Edertal nach Fritzlar, Wabern und über das Fuldatal (Kassel) zum Weserstein (Hann. Münden) und schließlich ins Wesertal. Die Flutwelle führte dazu, dass hunderte Häuser sowie Fabriken, Eisenbahnstrecken, Straßen, Brücken und Bäume stark beschädigt, zerstört oder weggespült wurden. Die Flut verwandelte nicht nur die teils weit ausgedehnten Täler um die Schwalm-Eder- und Eder-Fulda-Mündung in einen teils mehrere Kilometer breiten „See“, sondern überflutete auch die rund 35 km!! von der Staumauer entfernte Niederung der Fulda im Kasseler Becken.
Der Edersee ist der flächenmäßig zweit- und volumenmäßig drittgrößte Stausee Deutschlands. Mit einer Länge von fast 22 km und einer maximalen Tiefe von 42 m hat er Wassersportlern und Touristen einiges zu bieten.
Segelsport, Windsurfen, Tauchen, Tret- und Motorbootfahren oder einfach nur Schwimmen gehören neben Camping- und Hotelurlaub zu den angenehmen Seiten des Seetourismus.
Zusätzlich kann man eine kleine "Schiffreise" auf dem See unternehmen, die nicht nur entspannend, sondern auch informativ ist.
Des Weiteren kann man den Wildpark mit vielen einheimischen Tieren besuchen, oder auf dem Treetopway/ Baumwipfelpfad den See von oben anschauen.
Auch Burg Waldeck, die hoch über dem See thront ist einen Besuch wert und der Blick von dort auf den See ist einmalig.
Wer also demnächst bei schönem Wetter mal Zeit hat, der sollte die 60 Minuten Fahrtzeit von Marburg nicht scheuen und am Edersee ruhig mal die "Seele baumeln lassen" !

Bürgerreporter:in:

Heike Thurn aus Marburg

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