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Aufklärungskampagne: "Alle gegen K.O.-Tropfen"

Frauennotruf Marburg e.V. startet Aufklärungskampagne über die Gefahren von K.O.-Tropfen an Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf

Der Frauennotruf Marburg e.V. führt ab Ende Oktober diesen Jahres im Rahmen eines neuen Präventionsangebotes interaktive Workshops an Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf durch.

„Die in den letzten Jahren gestiegenen Fallzahlen von Gewaltdelikten nach der Verabreichung von K.O.-Tropfen haben verdeutlicht, dass eine Präventionskampagne notwendig ist. Durch das Projekt wollen wir besonders junge Menschen für die Thematik stärker sensibilisieren ", erklärt Johanna Sindlinger vom Frauennotruf Marburg.

K.O.-Tropfen sind Substanzen, die starke bewusstseinsbeinträchtigende Wirkungen erzeugen und den Betroffenen ohne deren Wissen heimlich verabreicht werden. Ihre Wirkung tritt schnell ein und ist häufig mit Erinnerungslücken verbunden.

Bereits seit mehreren Jahren engagiert sich der Frauennotruf durch aktive Öffentlichkeitsarbeit in der Aufklärung über die Gefahren von K.O.-Tropfen. Neben der Aufklärungsarbeit in Kneipen, Clubs und Feierlocations, ist nun die präventive Arbeit mit Jugendlichen an Schulen ein weiterer Baustein der Aufklärungsarbeit des Vereins. Laut Johanna Sindlinger setzen die interaktiven Workshops "Alle gegen K.O.-Tropfen" neue Akzente in der Präventionsarbeit.

Im Rahmen der 90-minütigen Workshops werden Substanzen, Wirkungsweisen und verschiedene Symptome von K.O.-Tropfen thematisiert. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wird erarbeitet, welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden und wie sich Jugendliche in der Situation gegenseitig unterstützen können. Praktische Übungen und Diskussionsrunden regen die Schülerinnen und Schüler an zu überlegen, welche Handlungsoptionen für sich und ihr Lebensumfeld angebracht sein könnten.

„In unseren Workshops wollen wir ebenso darauf hinweisen, dass die Verabreichung von K.O.-Tropfen nicht allein im Partykontext stattfindet, sondern ebenfalls im Freizeitbereich und im nahen Umfeld auftreten kann", fährt Johanna Sindlinger weiter fort.

Gewalt unter dem Einfluss von K.O.-Tropfen stellt eine massive Grenzverletzung dar. Durch das nicht vorhandene oder eingeschränkte Erinnerungsvermögen zum Tatzeitpunkt reagieren Betroffene und das Umfeld häufig mit Verunsicherung und Scham. Im Rahmen der Workshops werden Jugendliche über das bestehende Unterstützungsangebot in der Region sowie über die Möglichkeiten einer Anzeige bei der Polizei informiert.

Durch die Aufklärungskampagne "Alle gegen K.O.-Tropfen" möchte der Frauennotruf Marburg ein größeres Bewusstsein für die Gefahren von K.O.-Tropfen schaffen und Jugendlichen darin bestärken präventive und unterstützende Maßnahmen zu ergreifen.

Das Projekt wird durch das Frauenbüro des Landkreis Marburg-Biedenkopf gefördert. Der Runde Tisch „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder im Landkreis Marburg-Biedenkopf“ setzt sich auf vielfältige Weise gegen jegliche Form von Gewalt gegen Frauen und Kinder ein. Hierzu gehört auch sexualisierte Gewalt nach dem Verabreichen von K.O.-Tropfen.

Interessierte Schulen und Einrichtungen sind herzlich eingeladen, sich beim Frauennotruf näher über die Workshops "Alle gegen K.O.-Tropfen" zu informieren.

Frauennotruf Marburg e.V.
Beratungsstelle für vergewaltigte und belästigte Frauen
Neue Kasseler Str. 1
35039 Marburg
06421-21438
www.frauennotruf-marburg.de

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8 Kommentare

Wie hinterhältig...

Da lobt man sich doch die Silvestertäter, die offen unbetäubten Opfern entgegentreten... *zynisch*

Das Zeug ist wirklich gefährlich und wer es nutzt, um andere Personen "willenlos" zu machen, sollte hart bestraft werden.

Ja, wirklich hart. Wenn ich mich selbst zudröhne ist das meine Sache und mein Wille, aber so nicht.

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