Special Olympics World Summer Games 2011 in Athen

Alex Schön bei einer seiner Siegerehrungen. Platz 1 für ihn!
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Sie finden alle vier Jahre statt, genau wie die Olympischen Spiele. Wochen bevor sie an ihrem Zielort ein großes Feuer entfacht, reist eine Fackel – die „Flame of Hope“ – um die Welt, macht auf verschiedenen Kontinenten, zahlreichen Städten und bei vielen, vielen Menschen Halt, genau wie bei den Olympischen Spielen. Eine Flagge wird gehisst, ein Eid wird gesprochen, genau wie bei den Olympischen Spielen. Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt trainieren monate-, jahrelang für die Wettbewerbe, genau wie bei den Olympischen Spielen. Zwei dieser Sportler sind aus dem Nördlinger Ries, vom Integrativen Sportverein SG-Handicap Nördlingen. Mickel Schwab und Alex Schön sind Teilnehmer der Special Olympics World Summer Games.

Zum 13. Mal fanden sie bereits statt, die Weltspiele der Menschen mit geistiger Behinderung. Und dieses Jahr machten sie Station im Ursprungsland der Olympischen Spiele, in Griechenland. Vom 25. Juni bis zum 4. Juli war Athen Gastgeber eines der weltweit größten Sportevents des Jahres 2011.
7.500 Athletinnen und Athleten aus 180 Ländern maßen sich in 22 Sportarten. Betreut wurden sie von 2.500 Trainern, um die 40.000 Familienmitglieder reisten mit nach Griechenland. 25.000 Volunteers sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Wettbewerbe und des umfangreichen Rahmenprogramms, welches neben Eröffnungs- und Abschlussfeier unter anderem ein Familienforum, das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes und ein Host Town Programm umfasste.

Bei der Eröffnungs- und Abschlussfeier, mit imposantem Feuerwerk, traten zahlreiche griechische Persönlichkeiten auf, sei es mit Gesangs- oder Tanzdarbietungen. Außerdem waren etliche internationale Botschafter anwesend, darunter Show-Größen wie Weltstar Stevie Wonder, der für die Athletinnen und Athleten performte und sich tief bewegt von der Atmosphäre zeigte. Selbst Charlene Wittstock lies es sich nicht nehmen, wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit Fürst Albert von Moncao, bei der Eröffnungsfeier dabei zu sein. Seit Mai 2011 ist die ehemalige Olympionikin Botschafterin von Special Olympics. Es waren auch die ersten Special Olympics World Summer Games nach dem Tod der Special Olympics Gründerin Eunice Kennedy Shriver (sie verstarb im Jahr 2009). Doch ihre Kinder Maria Shriver und Timothy Shriver, Präsident von Special Olympics International, waren stark präsent und begleiteten die Sportler bei ihren Wettkämpen. In seinen Ansprachen rief Timothy Shriver auf zur „Dignitiy Revolution“, eine von Special Olympics ins Leben gerufene Bewegung. Durch die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter sowie dem Special Olympics Blog kann jeder Teil dieser Kampagne werden und zu einem würdevolleren Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen führen und damit mehr Respekt, Akzeptanz und Inklusion gewährleisten. Ganz diesen Maßstäben folgend, teilte Shriver über den Kurznachrichtendienst Twitter seine Gedanken, Bilder und Begegnungen aus Athen live mit. „Are YOU in?“ – „Bist DU dabei?“ fragt Shriver auf seinem Blog und stellt die Weltspiele unter dieses Motto.

Diesem Motto folgend fand in den Tagen vor Beginn der Spiele das Host Town Programm auf der Insel Korfu statt. Gemeinsam mit ihrer Landes-Delegation bereiteten die Athletinnen und Athleten sich auf die sportlichen Wettbewerbe vor und hatten die Möglichkeit gemeinsam Griechenland und die Delegationen der anderen Länder kennen zu lernen. Dieses Angebot wurde mit großer Freude und viel Neugier auch von Team Deutschland und den SG-Handicap Sportlern genutzt. Als eingefleischter Schwimmer war Alexander Schön begeistert, sich bei den drückenden Temperaturen im Mittelmeer abzukühlen.

Nach den Tagen auf Korfu stand die Überfahrt zum Festland auf dem Programm. Dort gab es den einzigen Wehrmutstropfen für die Rieser Athleten zu verdauen: Leichathlet Markus Miederer aus Oettingen musste leider aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig nach Hause fliegen. Mickel und Alex wurden vor Ort von ihren Coaches Gudrun Eder und Renate Gumpp unterstützt. Alex freute sich besonders, dass auch seine Schwester Lisa mit nach Griechenland gereist war. „Sie war immer dabei“ erzählte er stolz. Natürlich haben auch zu Hause die Freunde und Familien der Sportler mitgefiebert. Und das Daumendrücken hat sich gelohnt!

In der Leichtathletik mischte Mickel Schwab in den jeweils stärksten Leistungsgruppen mit. Beim Kugelsoßen musste er sich noch mit einem undankbaren vierten Platz zufrieden geben, doch eine Stunde später setzte für ihn der Medaillenregen ein. Im 400 Meter Lauf der Herren gewann er Bronze und vollbrachte schließlich Höchstleistungen für die Mixed-Staffel. Als Schlussläufer lief er sein Team (Paul Pfarr, Annika Sube, Jaqueline Preuss) auf Rang zwei, nachdem sie beim letzten Wechsel noch vierte waren! Für die Überraschung schlechthin sorgte Alex Schön. In zwei Wettkämpfen ging der Lierheimer an den Start – und in 2 Wettkämpfen holte er Gold! Zuerst bei 25 Meter Rücken, dann auch noch bei 25 Meter Freistil.

Trainerin Gudrun Eder lobte aber nicht nur die sportlichen Leistungen der beiden Athleten, die in den Donau-Ries Werkstätten arbeiten. Großen Wert legt sie auch auf die persönlichen Stärken ihrer Schützlinge. Mickel, der sehr selbstständig ist und in Nördlingen auch alleine wohnt, kümmerte sich selbstlos um vermeintlich „schwächere“ Teamkollegen und strahlte durchgehend große Freude und Spaß aus. Was ihm an den Spielen am besten gefallen hat? „Die Atmosphäre. Es ist wie eine große Familie, jeder hilft jedem, egal ob der siebter, achter oder erster geworden ist. Und natürlich hab ich mich riesig gefreut, dass Alex bei den Weltspielen zwei Mal Gold holen konnte!“

Diese eindrucksvollen Erfahrungen, die Mickel, Alex und all die anderen Athletinnen und Athleten während der Special Olympics World Summer Games in Athen gemacht haben werden sie mit Sicherheit lange, lange prägen.

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Die Zahlen von Team Deutschland:
163 Sportlerinnen und Sportler aus 12 Bundesländern
38 Coaches betreuten sie
Sie gingen in 18 Sportarten an den Start
Nach NRW stellte Bayern mit 36 Personen die zweitgrößte Delegation

Bürgerreporter:in:

Verena Leiminger aus Nördlingen

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