Auf Lauschtour mit dem Goldbergmännle - Der Goldbergwanderweg bei Lutzingen soll kreativ und innovativ aufgewertet werden.
Um den Goldberg bei Lutzingen, eine der größten Erhebungen im sonst eher flachen Dillinger Land, ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen. Einst soll das Feuermännle dort sein Unwesen getrieben haben und ein Schloss versunken sein. Dieses „sagenhafte“ Potenzial soll nun touristisch genutzt werden. „Die wunderschöne Natur rund um den Goldberg eignet sich hervorragend zum Genusswandern. Durch die thematische Aufwertung wird ein einzigartiger Wanderweg geschaffen“, freut sich Landrat Leo Schrell über das Konzept des LEADER-Projektes, das kürzlich von der Steuergruppe der Lokalen Aktionsgruppe Schwäbisches Donautal positiv bewertet wurde.
Kreative Ideen wurden entwickelt
In den vergangenen 12 Monaten hat das Team Tourismusentwicklung von Donautal-Aktiv zusammen mit der Gemeinde Lutzingen und engagierten Bürgern verschiedene Ideen zur Thematisierung des Rundwanderwegs „Sagenhaftes um den Goldberg“ entwickelt. Angelika Tittl vom Team Tourismusentwicklung bei Donautal-Aktiv ist überzeugt, aus einer Vielzahl an kreativen Einfällen nun ein einmaliges Maßnahmenpaket geschnürt zu haben. Auf der Grundlage des in der Steuergruppe vorgestellten Konzeptes werden nun Fördermittel aus LEADER in ELER, einem Programm zur Förderung des ländlichen Raumes in Europa, beantragt.
„Unser Ziel ist es, die verschiedenen Sagen und Mythen an diesem Themenweg wieder aufleben zu lassen, und dem Wanderer, insbesondere auch Familien mit Kindern, nahe zu bringen und ein besonderes Erlebnis zu bieten“, so Tittl. Landrat Schrell freut sich besonders über das große Engagement der Lutzinger Kreativgruppe, die mit ihren einmaligen Tonkreationen den Weg zu einem Erlebnis machen sollen. Neben dem geplanten Eingangsportal erhält eine der Rundschleifen eine ergänzende Wanderwegsmarkierung aus Tonfiguren (Goldbergmännle) und nahe der ehemaligen Goldburg soll eine Wiese aus Ton-Ringelblumen entstehen. Eine Schatztruhe mit Ton-Goldtalern rundet das thematische Angebot nahe der Goldburg ab. Diese aufwendige kreative Arbeit wird ehrenamtlich umgesetzt. Lediglich die Material- und Energiekosten werden finanziert. Als begleitende Broschüre und als Marketingprodukt soll ein Sagenbüchlein erstellt werden. Laut Angelika Tittl werden darin die Sagen und Mythen rund um den Goldberg sowie das Thema Ringelblume (z.B. Heilkräfte, Rezepte, usw.) näher erläutert. „Das Büchlein dient zudem als kleiner Wegbegleiter und der Vermarktung des Themenwanderweges“, betont Angelika Tittl. Das Sagenheft bietet sich nach Ansicht von Landrat Schrell zudem hervorragend als Mitbringsel für Zuhause an, durch das der Weg in Erinnerung bleibt und über die Region hinaus bekannt gemacht wird. Zusätzlich sollen auf einem Wegeabschnitt spezielle Sagentafeln den Wanderern die Sage des Goldbergmärchens vermitteln.
Mit dem iPod auf Lauschtour
Ein ganz besonderes Highlight ist die Entwicklung einer sog. Lauschtour. Dabei werden die Sehenswürdigkeiten, Naturwunder und Sagen auf neue, spannende Art vertont. Die Inhalte werden in Zusammenarbeit mit einem Hörfunk-Journalisten gemeinsam bestimmt. Der Journalist setzt diese Vorschläge dann kreativ und professionell um und recherchiert vor Ort, interviewt Persönlichkeiten aus der Region und erstellt die Audiobeiträge. Der Gast leiht sich einen iPod aus, wandert von Hörstation zu Hörstation, hält inne und lauscht Spannendes rund um Felsen, Denkmäler, Märchen oder Aussichtspunkte. Menschen aus der Region erzählen ihre Geschichten selbst. Die Besucher hören keine anonymen Sprecher, sondern sie lernen „Land und Leute“ kennen. Überraschende Ideen, mitreißende Geschichten und eine angemessene Vertonung mit Musik und Effekten. Landrat Schrell ist von dieser Idee begeistert. „Diese Lauschtour beweist, dass Natur und neueste Technik hervorragend zusammen passen. Gleichzeitig können wir neue Zielgruppen für das Thema Wandern begeistern.“ Im Rahmen der Umsetzung dieser Lauschtour wird zudem ein App für die Outdoor-Nutzung mit hilfreichen Zusatzfunktionen (z.B.Gastronomie, Unterkünfte, usw.) entwickelt. Die Vernetzung der touristischen Leistungsträger wird dadurch gewährleistet und eine entsprechende Wertschöpfung erzielt, so Schrell weiter. Landrat Schrell und Angelika Tittl sind überzeugt, „damit geht die Gemeinde Lutzingen und das gesamte Dillinger Land einen neuen innovativen Weg bei der Entwicklung in der Wanderregion Schwäbisches Donautal.“ Das Projekt soll baldmöglichst beantragt werden. Sobald die zuständige Behörde den Projektantrag bewilligt hat, kann die Gemeinde Lutzingen mit der Umsetzung beginnen. Bei einem optimalen zeitlichen Verlauf kann man voraussichtlich im Frühjahr 2012 auf Lauschtour gehen.
Bürgerreporter:in:Tourismusverein Dillinger Land aus Bächingen an der Brenz |
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