Damals war's - PHILIPS vs. SONY - ES GING UM 12 ZENTIMETER - (VON DER COMPACT CASSETTE ZUR COMPACT DISC) - Uwe H. Sültz - Lünen
Ab 1963 wurde die von PHILIPS entwickelte Compact-Cassette zum Standard. Alle Elektronikkonzerne passten sich an. Die nächste Entwicklungsstufe sollte die Digitalaufzeichnung werden… störfreies, rauscharmes, originalgetreues Abspielen wurde angestrebt.
Bereits in den 1970’er Jahren forschten Techniker sehr vieler Elektronikkonzerne nach der Musikaufzeichnung von morgen. Die Technik entwickelte sich, das Problem war nun, einen gemeinsamen Standard zu finden… sollte wieder Philips das Rennen machen… oder jetzt Sony?
Philips argumentierte: Die Compact-Cassette war so ein großer Erfolg, größer darf die CD (Compact-Disc) auch nicht sein… das waren in der Diagonalen 11,5 cm!
Sony argumentierte: Damit man das längste Musikstück (Ludwig van Beethovens Neunte Sinfonie) ungestört und ungeteilt hören konnte, sollte die längste Version (von Wilhelm Furtwängler, 74 Minuten) auf die CD passen. Das waren 12 cm im Durchmesser.
Darauf Philips: Eine so große Scheibe passt nicht in die Anzugtasche!
Darauf Sony: Alle Anzüge aus aller Welt wurden nachgemessen… es passte!
Geschafft! Ein einheitlicher Standard war erreicht, dank Ludwig van Beethoven!!!
1981, 18 Jahre nach der Vorstellung der Compact-Cassette, wurde die CD auf der Funkausstellung in Berlin vorgestellt… 1982 begann Polygram mit der Herstellung des ABBA-Albums THE VISITORS…
Polygram? Polygram entstand 1971 aus der Firmengruppe DEUTSCHE GRAMMOPHON GESELLSCHAFT DGG und der PHILIPS PHONOGRAPHISCHE INDUSTRIE PPI… und der Kreis schließt sich wieder (Einloch-Cassette… Compact-Cassette… Compact-Disc).
...
Hallo Uwe Sültz,
wie das anfing hatten wir ganz schön Probleme, die CD-Rohlinge im Rahmen der erforderlichen Doppelbrechungswerte zu halten. Erst das Makrolon 2000 brachte da Ruhe hinein. Das muß auch mal gesagt werden, daß manches in unserer tollen Technik nur dank der enormen Entwicklungsanstrengungen der Materialhersteller möglich wurde. Die Daten CD war am Anfang nicht machbar, weil bei der Herstellung mittels Spritzgießen der Druckgradient von der Mitte zum Rand hin zu große Gangunterschiede in der Doppelbrechung aufwies. Aber gerne erinnere ich mich an diese Art von Stress.
Lothar Gutjahr