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In Lübeck: Kaiser Wilhelm I. und sein Kanzler Bismarck

  • Der Bildhauers Louis Tuaillon entwarf für Lübeck das kolossale Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I., das offiziell als das letzte seiner Art einstand.
  • hochgeladen von Helmut Kuzina

Auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Holstentor umweht jeden Stadtbesucher ein Hauch majestätischer Geschichte, wenn er durch das Spalier geht, das Kaiser Wilhelm I. und sein Kanzler Otto von Bismarck in der kleinen Grünanlage zwischen der Konrad-Adenauer-Straße und dem Lindenplatz bilden.

Beide Denkmale waren einst nach widersprüchlichem Für und Wider entstanden und hatten nach langem Hin und Her ihre heutigen Standorte erhalten.

Der geschichtliche Hintergrund: Lübeck tat sich schwer mit dem kaiserlichen Denkmalkult. Zwar hatten sich Senat und Bürgerschaft schon 1888, dem Todesjahr Wilhelms I., für ein Kaiser-Denkmal entschieden, doch es gab Auseinandersetzungen um dessen Form und Aufstellungsort.

Auch 1897 (100. Wiederkehr des Geburtstages von Wilhelm I.) konnte man sich nicht in dieser Angelegenheit einigen. Erst 1912 wurde der Denkmalsauftrag dem Berliner Bildhauer Louis Tuaillon (1862 – 1919) erteilt, doch als das Modell des Reiterstandbildes 1916 fertig war, fehlte wegen des Ersten Weltkrieges die Bronze für den Guss.

Nach dem Krieg, als es kein Kaiserreich mehr gab, führte die Berliner Gießerei den Auftrag aus und stellte das Denkmal auf einem Berliner Hof ab. Die Lübecker Bürgerschaft wollte jedoch 1921 das Reiterstandbild loswerden und bot es der Gießerei zum Rückkauf an.

Schließlich erwarb der Kaufmann Siegfried Buchenau das Reiterstandbild, erstattete der Stadt alle Kosten und wollte es, da er das Gut Weißenrode in Niendorf-Reecke bei Lübeck gepachtet hatte, auf privaten Grund und Boden aufstellen.

Im Juni 1922 wurde das Reiterstandbild in Berlin verladen und irrtümlich nach Niendorf an der Ostsee geliefert. Nach der Aufklärung des Missverständnisses erfolgte Anfang Juli 1922 die Aufstellung des Reiterstandbildes neben dem Herrenhaus von Gut Weißenrode.

1934 kaufte die Stadt Lübeck den Erben des Kaufmanns Buchenau das Denkmal wieder ab und stellte es in der Nähe des Lindenplatzes auf. Seither reitet seine Majestät am jetzigen Standort, und zwar seinem Kanzler Bismarck gegenüber.

Schon kurz nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 hatte Otto von Bismarck die Ehrenbürgerschaft der Stadt Lübeck erhalten. Emil Hundrieser (1846 – 1911), ein erfolgreicher Bildhauer der Wilhelminischen Zeit, formte das Standbild des Reichskanzlers Otto von Bismarck, das 1903 vor dem Holstentor aufgestellt und das 1934 in die Nähe des Lindenplatzes umgesetzt wurde, weil eine Umgestaltung der Parkanlage zwischen Hauptbahnhof und Holstentor erfolgte.

  • Der Bildhauers Louis Tuaillon entwarf für Lübeck das kolossale Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I., das offiziell als das letzte seiner Art einstand.
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  • Der Bildhauer Emil Hundrieser gestaltete das Standbild des Reichskanzlers Otto von Bismarck, das 1903 in Lübeck aufgestellt wurde.
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2 Kommentare

  • Nick H am 22.05.2023 um 15:31

Sehr geehrter Herr Kuzina,
Mein Name ist Nick und für ein Geschichtsprojekt meiner Schule befasse ich mich mit dem Denkmal von Kaiser Wilhelm I.
Ich habe dazu Ihren Beitrag gelesen und fand ihn sehr spannend! Deswegen wollte ich mich erkundigen, ob Ihnen noch die Quellen vorliegen, die Sie damals verwendet haben. Ich verstehe natürlich, falls das nicht der Fall sein sollte. Ich freue mich dennoch über eine Rückmeldung von Ihnen!

Mit freundlichen Grüßen
Nick

Lübeck hat eine tolle Stadtbibliothek, in der ich damals nachgelesen hatte. Die Mitarbeiter halfen mir seinerzeit, die entsprechende Literatur zu finden.

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