Lübecker Impressionen: Die katholische Propsteikirche
Altar in Richtung Osten, Turm in Richtung Westen - nach diesem Grundsatz konnte 1891 die katholische Propsteikirche an der Parade nicht errichtet werden, weil es durch die Lage des Grundstücks erforderlich war, den Turm an die Straße zu verlegen und den Altarraum wegen der Hanglage zur Trave mit einem Untergeschoss, einer Krypta, zu bauen. Der Bischof von Osnabrück weihte 1891 die neugotische Hallenkirche, die erste katholische nach der Reformation, auf den Namen Herz Jesu.
Nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils erhielt der Innenraum der Kirche in den Jahren von 1968 bis 1973 seine heutige Gestalt: Der Altar steht frei im Raum, dahinter der Tabernakel mit Bronzegitter "Christus und die Emmausjünger" und rechts das Vortragekreuz.
Zur Geschichte: Auch nach Einführung der Reformation 1531 wurde in Lübeck die katholische Messe weiterhin gefeiert, und zwar noch jahrzehntelang von den Domherren auf Latein im Dom. Erste reguläre Messen wurden ab 1755 in einem Gebäude in der Kleinen Pfaffenstraße, heute Kapitelstraße 7, zelebriert. 1873 kaufte der damalige Kirchenvorstand das Grundstück Nr. 955, heute Parade 4, und errichtete ein Schulhaus mit Hauskapelle und Wohnungen für Lehrer und Geistliche.
Zur Größe der Propsteikirche: Der Turm misst 60 m, die Länge der Kirche beträgt 46,5 m, die Breite 18,7 m, und das Gewölbe des Mittelschiffs ist 14 m hoch.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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