Lübeck: Ein Feldsteinbrunnen aus dem 13. Jahrhundert
Außerordentlich gut erhalten ist der alte Feldsteinbrunnen aus dem 13. Jahrhundert, der im Kellergeschoss der Lübecker Buchhandlung Weiland in der Fleischhauerstraße zu sehen ist.
Bei den Bauarbeiten auf dem Grundstück Ecke Fleischhauerstraße/Königstraße war seinerzeit die Anlage entdeckt worden, und die Bodendenkmalpflege sorgte für die Bewahrung des aus Feldsteinen errichteten Schachtbrunnens.
In Zeiten der Stadtgründung wurden Haushalte und Gewerbebetriebe aus solchen Brunnen mit Wasser versorgt. Diese Brunnenanlage der Fleischhauerstraße hat einen Durchmesser von etwa 1,60 m und entstand durch ein in Lehm verlegtes Feldsteinmauerwerk, das bis auf eine wasserführende Sandschicht in 6 m Tiefe führte. Der oberirdische Brüstungsteil ist allerdings nicht mehr erhalten.
Nach dem Anschluss der Häuser an die Wasserleitungen diente der Brunnen bis in die Neuzeit als Abfallgrube. Viele Funde von Hausrat wurden aus der Verfüllung des Feldsteinbrunnens geborgen.
Im Brunnen befanden sich zahlreiche Bruckstücke von handwerklichen Gegenständen des 13. bis 18. Jahrhunderts. Diese Fragmente aus Keramik, Holz, Metall und Glas, Bein und Bernstein, Leder und Textilien geben einen Einblick in die Ausstattung der städtischen Haushalte sowie in das Alltagsleben in verschiedenen Jahrhunderten.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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