Doch keine Pilze??? Doch!
Erinnert ihr euch noch an "flauschig II"? So hatte ich Ende November ein Bild betitelt, auf dem zwei kleine Spiegeleiflauschis auf einem Baumstamm zu sehen waren, die ich für eine mir bis dato noch unbekannte Art von Baumpilzen gehalten habe.
Vor ein paar Tagen war ich noch einmal an dieser Stelle, um nach den Gewächsen zu schauen. Was ich fand, hat mich überrascht: Die vermeintlichen Pilze waren nicht weiter gewachsen; sie sahen auch gar nicht mehr flauschig, sondern verhärtet und vertrocknet aus. So weit konnte man das ja noch der Jahreszeit zuschreiben, aber mir fiel noch etwas anderes auf: Es befanden sich noch mehr solcher Gebilde auf dem Baumstamm, von denen einige jedoch oben aufgebrochen waren. Im Inneren waren kleine runde Plättchen zu erkennen. Irgendwie passte das so gar nicht zu einem Pilz. Für mich sah es nun eher nach einem "Gelege" aus, und die Blättchen erinnerten mich an die der Gallwespen auf Eichenblättern...
Aber es kam dann doch ganz anders: Wolfgang Heuser fand schließlich heraus, dass es sich doch um einen Baumpilz händelte:
Dieses Gewächs ist der sogenannte "Tiegel-Teuerling" (Crucibulum laeve). Das ist ein Baumpilz, der zur Familie der Nestpilzartigen gehört. Bei den flachen Plättchen handelt es sich zum sogenannte Peridiolen, welche die Sporen des Pilzes enthalten. Der Pilz öffnet sich irgendwann, damit die Peridiolen weiter verbreitet werden können (durch Regen, Wind etc.).
Der Pilz ist ungenießbar, aber es is ja auch eh nix dran an ihm ;-) Seinen Namen hat er übrigens durch die Ähnlichkeit der Peridiolen mit Münzen. Sie wurden als Hinweis auf eine Verteuerung in der Zukunft gedeutet. Der Pilz ist also dem Aberglauben nach eher kein Glücksbringer.
Bürgerreporter:in:Carmen Rieb aus Pohlheim |
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