Wissenswertes vom Leben am Seidenen Faden

Gartenkreuzspinne
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Liebe Leser von myheimat,

über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen von Schönheit und Sachen, die ihm nützlich erscheinen.

Die Natur hat keine Veranlassung über derartige Kriterien zu entscheiden. Hier hat alles und jedes seine Daseinsberechtigung.

Nach einer kleinen Serie über Schmetterlinge unserer Heimat möchte ich Euch nun die Spinnen ein wenig näher bringen.

Es ist allgemein bekannt, dass diese Kreaturen keinen besonders guten Ruf genießen. Möge dieser Beitrag dazu beisteuern, die Vorurteile und damit die Scheu, den Ekel oder gar die Angst vor den so nützlichen Achtbeinen ein wenig abzubauen.

„Man kann sich dem Thema Spinnen beruflich oder privat nicht zuwenden, ohne bei dem Mitmenschen ein gänsehäutiges Erstaunen hervor zu rufen.

Während der westliche Mensch von heute das Pferd, den Hund und die Katze streichelt, Hirsch und Reh – weil Edel – liebt, während er auf Huhn, Rind und Schwein die Erkenntnisse ganzer Wissenschaften anwendet, den Regenwurm als Gärtner preist und die Biene als Wunder der Natur, während er Löwe und Zebra zu seinem Urlaubsziel macht und den Adler im Schilde führt, schlägt er ein Tier, dass sie allesamt an Exotik, der Form und der Farbe, an abenteuerlichsten Verhaltensweisen und Instinktleistungen übertrifft, mit dem Ausdruck des Ekels tot. Pfui Spinne!“

Ihre Gespinste, die in Ihrer Form fast reine Kunst sind und in Ihrem Material edel, sowie unerreichtes Ideal menschlicher Baukunst, erscheinen in unseren Wohnräumen als Objekte der Tugendlosigkeit, die eine Hausfrau diskreditieren.
Hier sollte sich jedoch ein Jeder bewusst sein, dass er eine hoch entwickelte und sehr nützliche Kreatur vor sich hat.

Die Spinnen nämlich sind es, die uns davor bewahren, von einer wahren Flut von Insekten überrannt zu werden.

Ein Beispiel hierfür liefert eine wissenschaftliche Studie: Es ist erwiesen, dass auf einem Quadratmeter naturnahen Waldbodens bis zu 150 Spinnen leben können. Unterstellt man einer jeden von ihnen in den sechs warmen Monaten des Jahres einen Verzehr von 100 Mücken und Fliegen - das sind etwa zwei Gramm - dann vernichten auf einem Hektar Waldboden - das sind 10.000 Quadratmeter - 1,5 Millionen Spinnen Insekten im Gewicht von 60 Zentnern.

Spinnen sind, bedingt dadurch, dass sie ihre Nahrung außerhalb des Körpers verdauen, die saubersten Organismen im gesamten Tierreich. Sie nehmen nur lebende Beute zu sich, die sie vorher mit einem Giftbiss gelähmt haben.

Von den über 30.000 bekannten Arten weltweit sind nur etwa 30 für den Menschen annähernd gefährlich. Keine von diesen kommt in unseren Breiten vor. Die Spinnen, denen wir hier begegnen sind durchweg harmlos und nicht in der Lage, die menschliche Haut zu durchbeißen."
Hort Stern: Aus „Leben am seidenen Faden“, 1974

Die angefügte Bildserie zeigt seltene und bekannte Spinnen unserer Heimat.

Solltet ihr nun Interesse daran verspüren, mehr über diese hoch entwickelten Tiere zu erfahren, so schaut bitte unter www.waldschrat-online.de nach und erfahrt noch mehr wissenswertes über das geheimnisvolle Leben am seidenen Faden.

Über den ein oder anderen Kommentar, diesen Bericht betreffend würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Gruße an alle Leser von myheimat,

Willi

Bürgerreporter:in:

H. - Willi Wünsch aus Bergheim

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