Die Größte von allen: Die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Sie ist mit 11 cm Körperlänge und bis zu 11,5 cm Flügelspannweite die größte Libelle Europas. Mit diesen Dimensionen übertrifft sie sogar die Große Königslibelle (Anax imperator) um einige Millimeter.
Sie hört auf den klangvollen Namen (wiss.) Cordulegaster boltonii, zu Deutsch: Die Zweigestreifte Quelljungfer.
Wie bei allen Quelljungfern berühren sich die Augen nur in einem Punkt. Der Brustabschnitt ist schwarz und weist gelbe Antehumeralstreifen (Farbstreifen oberhalb der Brust) und Seitenbinden auf. Der ebenfalls schwarze Hinterleib (Abdomen) hat gelbe, in der Mitte meistens unterbrochene Querbinden, wobei sich jeweils eine breitere in der Segmentmitte und eine schmälere am hinteren Rand des Segmentes befindet. Die Färbung ist bei beiden Geschlechtern etwa gleich. Hier spricht man von nicht vorhandenem Sexualdimorphismus. Das hinten zwischen den Augen gelegene Hinterhauptdreieck ist gelb. Die Augen der Jungtiere sind milchig braun, die der erwachsenen Tiere leuchtend grün.
Sie ist eine Meisterin der Tarnung. Ihr schwarz – gelb gestreifter Körper sorgt dafür, dass sogar während ihres rasanten und lautlosen Fluges die Konturen verschwimmen. Selten kann man die Art sitzend beobachten. Meist wird sie aus vorgenanntem Grund schlicht übersehen.
Ihr Lebensraum sind klare Gebirgs- und Tieflandbäche oder Quellen mit hervorragender Wasserqualität, meist sogar kleine Rinnsale mit sandigem Untergrund, die den Larven ein optimales Habitat bilden. Dieser spezielle Lebensraum gab dieser mehr als imposanten Großlibelle ihren Namen.
Die Entwicklungszeit der Larven ist die längste von allen Libellenarten überhaupt. Fünf bis sieben Jahre kauert diese im sandigen Untergrund und ernährt sich räuberisch von allerhand Kleingetier. Während ihrer langen Entwicklungszeit durchläuft sie zwölf Stadien, die jeweils durch eine Häutung abgeschlossen werden. Die Lebenserwartung der Libelle hingegen dauert nicht länger als ca. 45 Tage.
Es gibt in Deutschland aufgrund der rückgängigen Lebensräume nicht mehr viele Habitate, wo die Art existieren kann. Sie gilt daher in unserer Heimat als stark gefährdet und ist per Gesetz besonders geschützt.
Die folgende Bildserie entstand unter größten Anstrengungen und nach langer und intensiver Suche, die sich in unzähligen Exkursionen über 3 Jahre hinzog.
Mehr wissenswertes über Libellen und den Mikrokosmos findet ihr auf www.waldschrat-online.de
Herzliche Grüße
Willi
Grandios ! Fast eine Lebensaufgabe,dieses schöne Tier zu finden,beobachten und
mit der Kamera zu fangen !