Schwangerschaftsbeschwerden lindern
Müdigkeit, Erschöpfung und Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft bewältigen
Trotz der Vorfreude auf das neue Familienmitglied kann es im Rahmen einer Schwangerschaft auch zu charakteristischen Beschwerden kommen – insbesondere aufgrund hormoneller Veränderungen. Doch es gibt noch weitere Ursachen für Müdigkeit, Erschöpfung und Co.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich Ihr Körper während der Schwangerschaft verändert und welche Symptome häufig auftreten. Zusätzlich präsentieren wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Schwangerschaftsbeschwerden lindern und Ihr Wohlbefinden verbessern können.
Wie verändert eine Schwangerschaft den Körper?
Im Laufe der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper, damit das wachsende Kind ausreichend Platz bekommt und mit allen wichtigen Nährstoffen für Entwicklung und Wachstum versorgt wird. Die Veränderungen finden auf Ebene des Hormonsystems, Immunsystems, des Stoffwechsels und verschiedener Organsysteme statt. Reguliert und gesteuert werden diese physiologischen Prozesse über hormonelle Botenstoffe, sodass die Mutter und das Ungeborene miteinander kommunizieren können.
Wie schwangere Frauen auf die Veränderungen, die innerhalb ihres Körpers ablaufen, reagieren, ist sehr individuell. Während das Wohlbefinden von einigen Schwangeren phasenweise stark beeinflusst wird, haben andere fast keine Beschwerden. Zu Beginn einer Schwangerschaft treten oft Übelkeit, Kreislaufbeschwerden und Müdigkeit aufgrund der hormonellen Umstellung auf. In der Phase vor der Geburt wird insbesondere der Bewegungsapparat zunehmend herausgefordert.
Zudem können die Anpassungen des mütterlichen Organismus das Herz-Kreislauf-System im 3. Trimester beeinflussen und auch zu psychischen Symptomen wie einer depressiven Verstimmung oder zu einer erhöhten Empfindsamkeit führen. Nach der Geburt stellt sich der Körper langsam wieder um.
Welche Beschwerden treten während der Schwangerschaft häufig auf?
Während einige Schwangerschaftsbeschwerden nur zu Beginn bzw. zeitlich limitiert auftreten, gibt es Frauen, die während der ganzen Schwangerschaft unter bestimmten Symptomen leiden. Obwohl die Beschwerden von Frau zu Frau unterschiedlich sind, gibt es einige typische Symptome in Abhängigkeit des Trimesters, von denen viele Frauen betroffen sind.
Schwangerschaftsbeschwerden nach Trimester:
1. Trimester: Kreislaufbeschwerden, Müdigkeit, Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen, spannende Brüste, häufiges Wasserlassen und leichtes Unterleibsziehen
2. Trimester: Verdauungsprobleme (u. a. Sodbrennen und Verstopfung), Kopfschmerzen, Wadenkrämpfe aufgrund eines erhöhten Magnesiumbedarfs und Wachstumsschmerzen durch Dehnung der Mutterbänder
3. Trimester: Kreislaufbeschwerden (Kurzatmigkeit und Schwindel), Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Sodbrennen, Schlafschwierigkeiten, Müdigkeit und Harndrang
Ursachen von Schwangerschaftsbeschwerden kennen
Ein Blick auf die Ursachen von Schwangerschaftsbeschwerden zeigt, dass diese sowohl physiologisch als auch psychologisch ausgelöst werden können. Die körperlichen Symptome basieren insbesondere auf hormonellen Veränderungen: Das Gelbkörperhormon Progesteron sorgt unter anderem für die Schwangerschaftsmüdigkeit.
Kreislaufprobleme gehen vor allem auf die Zunahme der Blutmenge und der geweiteten Blutgefäße zurück, können aber auch durch einen niedrigen Blutdruck in den ersten Monaten der Schwangerschaft verursacht werden. Auch Stoffwechselveränderungen können zu Kreislaufproblemen, Müdigkeit oder Erschöpfung führen.
Aus psychologischer Sicht können finanzielle oder private Sorgen, Ängste vor der Geburt oder Unsicherheiten bezüglich der neuen Herausforderung zu Stress der werdenden Mutter führen, die sich wiederum in psychosomatischen Symptomen wie Erschöpfung oder Depression zeigen können.
„Es gibt viele Faktoren, die eine Depression in der Schwangerschaft auslösen oder begünstigen können. Ein wichtiger Faktor sind bereits zuvor bestehende psychische Erkrankungen, die während oder nach der Schwangerschaft erneut oder verstärkt auftreten können. Auch die veränderte Lebenssituation infolge der Schwangerschaft kann ein ursächlicher Faktor sein, also z. B. die neue Rolle als (werdende) Mutter“ erklärt Prof. Dr. med. Christine Rummel-Kluge in ihrem Experteninterview auf bio-apo.de
Tipps zum Umgang mit Schwangerschaftsbeschwerden
Obwohl die meisten Schwangerschaftsbeschwerden zwar unangenehm, aber nicht gefährlich, sondern natürlich sind, sollte bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt konsultiert werden. Bei leichten, vorübergehenden Symptomen wie Kopfschmerzen können bereits einfache Tipps wie ein großes Glas Wasser und frische Luft helfen.
In vielen Fällen kann es schwangeren Frauen bei Erschöpfung bereits helfen, ausreichend zu schlafen und Ruhephasen in den Tag zu integrieren. Auch von einer ausgewogenen Ernährung können werdende Mütter profitieren. Während sich gegen Müdigkeit und Kreislaufprobleme zudem sanfte Sporteinheiten anbieten, eignet sich die Phytotherapie bei Schwangerschaftsübelkeit.
Ausreichend Schlaf gegen Müdigkeit und Erschöpfung
Während einer Schwangerschaft kann ausreichend Schlaf die Erholung und Regeneration fördern. Wichtig ist dabei, nicht gegen das Schlafbedürfnis anzukämpfen, sondern sich regelmäßig Ruhepausen zu gönnen und sich bei Erschöpfungszuständen zu schonen. Häufig nimmt die stärkere Müdigkeit zu Beginn der Schwangerschaft im zweiten Trimester wieder ab.
Nährstoffmangel vorbeugen durch eine ausgewogene Ernährung
Während der Schwangerschaft verändert sich der Nährstoffbedarf der Mutter, um das heranwachsende Kind optimal mit Makro- und Mikronährstoffen zu versorgen. Insbesondere der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen nimmt zu. Bei den Vitaminen steigt unter anderem der Bedarf an Folsäure, da das B-Vitamin zur normalen Blutbildung und zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft beiträgt.
„In der Schwangerschaft sind Müdigkeit und Erschöpfung häufig auf die hormonellen Umstellungen zurückzuführen. In manchen Fällen kann aber auch ein Vitamin- oder Eisenmangel die Ursache für übermäßige Erschöpfung sein“ erklärt die Medizinerin Dr. med. Sarah Plack in ihrem Experteninterview auf bio-apo.de
Daher sollten Schwangere auch auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten. Das Spurenelement trägt jedoch nicht nur zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung, sondern auch zur normalen Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin bei. Darüber hinaus hat Eisen eine Funktion bei der Zellteilung. Werden essentielle Mikronährstoffe während der Schwangerschaft nicht in ausreichender Menge aufgenommen, kann es zu gesundheitlichen Risiken für das Ungeborene kommen. Bei einem Nährstoffmangel sind auch spätere Defizite bei der Entwicklung des Kindes nicht auszuschließen.
Entsprechend ist eine ausgewogene Ernährung zur Deckung des zusätzlichen Nährstoffbedarfs nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für das Kind wichtig – am besten in Kombination mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln, um eine Untersorgung auszuschließen.
Durchblutungsförderung mit leichter körperlicher Aktivität
Leichte sportliche Aktivitäten haben sich vor allem bei Kreislaufproblemen und Müdigkeit von Schwangeren bewährt. Sanfte Bewegungen können das Wohlbefinden unterstützen, indem Kreislauf und Stoffwechsel aktiviert werden und die Durchblutung der Muskulatur zunimmt.
Während der Schwangerschaft bieten sich sanfte Sportarten mit niedriger bis moderater Anstrengung wie Wassergymnastik, Pilates oder Yoga an. Auch Walking oder langsames Joggen an der frischen Luft sind empfehlenswert, um Kreislaufbeschwerden zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil: Sportliche Aktivität fördert die Schlafqualität, sodass auch Frauen mit Erschöpfungszuständen profitieren.
Bürgerreporter:in:Stefanie Huber |
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