Halluzinationen oder was?
Mein Rücken, mein armer Rücken – er tat so weh, dass ich mich zum Fernsehen auf den Boden legte. Ich war ganz alleine zu Hause, noch verheiratet und wohnte in Isenburg. Der Wald reichte fast bis an die Rückfront unseres Hauses. Da es Sommer war, hatte ich die Hintertür nach draußen offen. Licht aus, Fernsehgerät an, ganz vertieft in einen Krimi hörte ich auf einmal mit Schrecken Schritte im Raum. Ich traute mich kaum den Kopf zu heben, tat es aber dennoch. Nichts zu sehen und die Schritte hörten auf. Es dauerte nicht lange und das Spiel ging weiter. Ich setzte mich hin. Nichts zu sehen. Beim dritten Mal Schritte hören und nichts sehen zweifelte ich an meinem Verstand. Ich stand auf, machte Licht und entdeckte meinen Besucher. Es war ein Igel!
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Mittlerweile war ich nicht mehr verheiratet, hatte eine neue Beziehung und saß ganz alleine auf der Veranda und genoss die Nacht. Plötzlich ein Schnarchen. Oh Gott, dachte ich, was unsere Nachbarin doch laut schnarchen kann. Aber dieses Schnarchen war doch etwas anders, es wurde langsam lauter und kam näher. Seltsam. Plötzlich kam es aber rasend schnell näher und ich verschwand genau so rasend schnell im Innern des Hauses und ließ den Rollladen runter. Ich wollte erst gar nicht wissen, was da so schnarchend durch unseren Garten lief. Irgendwann erfuhr ich es dennoch. Ich lag lesend auf dem Sofa und das Fernsehgerät lief. Plötzlich hörte ich die gleichen Geräusche aus dem TV und wusste endlich, dass ich damals keine Halluzinationen hatte. Da lief doch ein Igelmännchen hinter einer Igeldame her und wollte sich mit ihr paaren.
Bürgerreporter:in:Gisela Görgens aus Quedlinburg |
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