Der Marktplatz in Linz am Rhein.
Erklären werde ich hier die rechte Seite und die Kopfseite.
Der Marktplatz ist der größte, wichtigste und zentrale Platz in der Mitte von Linz. Er war bis 1817 in zwei Plätze geteilt. Da wo seit den 70er Jahren des 19. Jh.s die Mariensäule steht, stand die Ratskapelle, die abgerissen wurde weil sie baufällig war.
Zeitweise wurden hier alle Märkte abgehalten. 1320 fand auf dem Marktplatz der große Wollmarkt statt. Viehmarkt war in der ersten Hälfte des 19. Jh. vor dem Rathaus und auf der Stelle der ehemaligen Ratskapelle.
Am Ende des Platzes steht das alte Rathaus. Es wurde 1517 errichtet. Bis heute dient es noch seinem ursprünglichen Zweck. Unser Stadtbürgermeister arbeitet ehrenamtlich. Das Rathaus ist eines der ältesten Rathäuser von Rheinland-Pfalz und in seiner Baumasse noch vollständig erhalten. In der zweiten Hälfte des 18. Jh.s wurde das steile gotische Dach durch das jetzige Mansardendach ersetzt. Ein Glockenspiel mit 22 Glöckchen befindet sich in dem Dachreiter, das 3 x am Tag erklingt und zwar um 12:15 Uhr, um 15:15 Uhr und um 18:15 Uhr.
Auf dem Marktplatz werden folgende Feste abgehalten: Am 2. Wochenende im September das Winzerfest. Dann wird in der Mitte des Platzes eine Tanzfläche aufgebaut und rundherum die Weinstände. Im Oktober der Kunsthandwerkermarkt und der Weihnachtsmarkt an allen vier Adventswochenenden. Immer samstags und sonntags. Dann ist ein Weihnachtsdorf auf dem Marktplatz aufgebaut. Die ganze Stadt ist festlich geschmückt und erleuchtet. Außerdem finden in der gesamten Stadt einschließlich dem Marktplatz noch statt: Vier Tage im Mai (ab Christi Himmelfahrt) die Bunte Woche mit Drehorgelfestival, 2 x im Jahr und zwar im Mai und im August Antiquitäten und Trödelmarkt, im August Kirmes und natürlich der Karneval.
Seit den 90er Jahre des vorigen Jh. Ist der Marktplatz verkehrsberuhigt. Auch den Ratsherrenbrunnen gibt es seit den 90er Jahren. Das Volk steht über den Regierenden und schaut diesen auf die Finger.
Das Cafitz-Haus wurde wahrscheinlich 1545 erbaut. Sein heutiger Zustand basiert auf 1723. Zwischen diesem Gebäude und der oben erwähnten Ratskapelle befand sich der Hauptzugang zum Marktplatz. Es war ein Nadelöhr wie heutzutage am Antiquitäten und Flohmarkt das Rheintor, wo auch auf beiden Seiten Marktstände stehen. Bis 1817 war der gleiche Zustand auf dem Marktplatz zu beobachten. Auch dort standen in dem Zugang noch zusätzlich beidseitig Marktstände. Man nimmt an, dass dieser Umstand letztendlich zum Abriss der Kapelle führte. Später war das Haus verputzt und wurde 1913 wieder freigelegt.
Nebenan das Scherer-Haus ist ein Neubau um 1840 nach dem Abriss der alten Gebäudes. Von 1463 – 1796 befand sich darin die Städtische Fleischbank. Nur dort durfte der Metzger das Fleisch aushauen und verkaufen. In den privaten Häusern war es verboten.
Das Marktcafe hat eine vorgesetzte Fassade im klassizistischen Stil. Das Haus gehörte ab 1586 bis 1729 der Familie Kastenholz. Augustin Kastenholz, 1632 zum Bürgermeister gewählt, wurde 1633 von den Schweden hingerichtet, da er angeblich ein Nachbardorf gewarnt haben soll. Die Hinrichtung war vor seinem Haus und die Familie musste zusehen.
Das Fachwerkhaus neben Marktcafe wurde wahrscheinlich um 1600 erbaut,1910 umgebaut mit einem Ladengeschäft und das Fachwerk wieder freigelegt.
Die Linzer Oberschicht wohnte am Marktplatz. Viele Bürgermeister und Ratsverwandte hatten hier ihre Häuser.
Bei dem Haus mit der verklinkerten Fassade befindet sich vermutlich immer noch Fachwerk hinter dieser. Als Gasthaus zum Kessel war es eines der ältesten Gasthäuser in der Stadt bis in die Mitte des 17. Jh.s.. Es stammt aus der Mitte des 15. Jh. Die Familie Kessel brachte ebenfalls Bürgermeister und Schöffen hervor. 1676 erwarb in Pacht der Jude Vaes Horn das Gasthaus. Er vertrat die Juden des Erzstiftes Köln. Ebenfalls war er Vorsteher der kleinen jüdischen Gemeinde in Linz. In Kriegszeiten war er Heereslieferant und während allen Zeiten Geldverleiher, auch für die Stadt Linz. Bis 1725 waren die Nachkommen von Vaes Horn Pächter des Anwesens, dann wurde es verkauft. 1744 wiederum verkauft, nachdem es jahrelang unbewohnt war. Es wurde ein privates Brauhaus gebaut das 1793 wieder verkauft wurde.
Am rechten Ende des Marktplatzes befand sich ehemals die Stadtsparkasse von 1918 – 1974. Die Tresoranlage war im Keller des links angrenzenden Fachwerkhauses. Hier standen ursprünglich 3 kleinere Fachwerkhäuser. Zwischen 1898 und 1959 wurden mehrmals Umbauten durchgeführt. Das jetzige Aussehen stammt von 1959.
Die Alte Apotheke stammt von 1866. Bis dato stand hier ein großes Fachwerkhaus.
Ein schöner Flecken Erde. Danke für die Bilder.