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Jehovas Zeugen Limburg a.d. Lahn

Limburg an der Lahn:

"Ich bin so dankbar für jeden Tag!"

Eine kurze Reise in die Vergangenheit mit Helga Pawelleck, die jetzt hundertjährig das älteste Ordensmitglied in der Europazentrale von Jehovas Zeugen ist.

Wenn man Helga Pawelleck fragt, wie es ihr geht, sagt sie lächelnd: "Fragen Sie mich das lieber nicht!"  Dabei ist Helga mit ihren 100 Jahren noch sehr aufgeweckt und vor allem geistig fit. Wir haben sie auf dem Steinfels besucht und mit ihr gemeinsam auf ihr Lebenswerk zurückgeblickt.

Eine lustige Jugend

Helga wurde am 13. Oktober 1921 in Neuss am Rhein als eines von drei Kindern geboren. Sie wächst in einer "lustigen Familie" auf, wie sie selbst sagt. "Wir haben viel zu lachen gehabt." Leider wird diese Unbeschwertheit bald durch die Machtergreifung der NSDAP getrübt. Da ihre Mutter Lucie mit den von den Nationalsozialisten verbotenen Bibelforschern Kontakt hat, wird sie 1938 von der Gestapo verhaftet und eingesperrt. "Obwohl sie noch keine Zeugin Jehovas war, stand meine Mutter fest für die christlichen Werte ein, die die Bibelforscher damals klar von der Nazi-Ideologie differenzierten", erinnert sich Helga. "Das hat mich als Jugendliche sehr beeindruckt." Helga entscheidet sich mitten im Krieg 1942, selbst eine Zeugin Jehovas zu werden. Viele ihrer Bekannten und Freunde kommen aufgrund ihres Glaubens in den folgenden Jahren ins KZ, 12 von ihnen, darunter auch Jugendliche und Frauen, werden noch 1944 von der SS hingerichtet.

Ein Leben für Menschenrechte

1948 entscheidet sich Helga, in den deutschen Orden von Jehovas Zeugen einzutreten, der damals in Wiesbaden angesiedelt war. "1984 sind wir dann hier nach Selters auf den Steinfels gezogen. "Baustellen kenne ich gut", sagt sie sich lachend. Helga arbeitet die meisten Jahre in der Rechtsabteilung und setzt sich besonders für Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen ein. "Das war sehr schlimm. Viele wurden damals kurz nach dem Absitzen ihrer Gefängnisstrafe wieder verhaftet." Über ihren Ruhestand hinaus verfolgt und unterstützt Helga unermüdlich rechtliche Entwicklungen bezüglich der Gewissensfreiheit zur Wehrdienstverweigerung. Dadurch hatte auch sie einen Anteil an dem durch den Bundestag verabschiedeten Gesetz, das die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 hierzulande komplett aussetzte.

"Immer dankbar sein"

Auf die Frage nach ihrem Alter antwortet sie schlagfertig: "Ich habe mein erstes Jahrhundert erreicht." Helga lacht viel, wenn man sich mit ihr unterhält. Das muss sie jung gehalten haben. "Ich habe immer versucht, negative Dinge schnell zu vergessen. Es ist nicht alles einfach im Leben, aber man sollte immer versuchen, dankbar zu sein und seine Freude zu bewahren." Diese Freude teilt sie auch gern mit dem Pflegepersonal ihrer Seniorenstation. Trotz der Widrigkeiten, die das Alter mit sich bringt, bleibt Helga positiv. "Ich bin so dankbar für jeden Tag, den mein Schöpfer mir schenkt!" Der gesamte Orden bedankt sich bei Helga Pawelleck für ihren treuen Einsatz über all die Jahre hinweg und wünscht ihr noch viele weitere freudige Tage.

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