JU Lichtenstein spricht sich für "Trasse 1b" aus
Da sie finanziell, wie verkehrstechnisch am günstigsten sei, kommt für die Junge Union nur die Trasse 1b durch das Echaztal in Frage. Gegenüber allen anderen Varianten böte diese die größte Entlastung (78 Prozent), sowie auch die Möglichkeit der Realisierung einer Regionalstadtbahn, welcher die JU genauso offen gegenüber steht.
Zu dem Entschluss rangen sich die Mitglieder der CDU Nachwuchsorganisation unlängst unter dem Hauptargument, man müsse doch realistisch bleiben, durch. Schließlich seien die Trassen am Rande des Tals oder gar die von der Gemeinde seit 2003 favorisierte Trasse 7c durch das Zellertal an Holzelfingen vorbei in Anbetracht begrenzter finanzieller Ressourcen "völlig utopisch".
Die Junge Union Lichtenstein will es laut ihrem Vorsitzenden Lukas Felder jetzt anpacken und klar stellen, woran es liege, dass nichts vorwärts geht. Die Wahlkreisabgeordneten Hillebrand und Röhm träfe keine Schuld. Vielmehr warteten sie seit langem auf ein klares Signal des Lichtensteiner Gemeinderats und des Bürgermeisters.
Hierbei klang auch eine gewisse Kritik gegenüber Peter Nußbaum durch, der mit großen Worten die Diskussion vor Ort angekündigt habe, jedoch nach über einem Jahr Amtszeit es nun offensichtlich nicht mehr eilig habe. "Wir als Junge Union fragen uns, was es noch zu entscheiden gibt. An der Trasse 1b führt kein Weg vorbei!" Dieser Meinung sei auch u.a. das Regierungspräsidium und die Nachbarstadt Pfullingen.
Bereits vor einem Jahr habe die Gemeindeverwaltung Hilfe beim "Landesverkehrs-Blockade-Minister" Winfried Hermann gesucht, der nach Ansicht der Jungunionisten nur den Tipp geben konnte, Blumenkübel auf die Hauptstraße zu stellen. Die Lichtensteiner Verwaltung habe für diese Maßnahme auf grünes Licht warten wollen und hätte letztendlich nur die Fahrzeuge auf der Moltkestraße ausbremsen können.
Es werde sicher nichts bringen, so die JU, weiter auf die Barmherzigkeit der Grünen zu hoffen, denn Ministerpräsident Kretschmann und sein Minister für den Verkehr lehnten Straßen konsequent ab. Zwar äußerte Hermann, er würde wichtige Verkehrsprojekte unterstützen, doch außer Bürgermeister Nußbaum glaube wohl niemand, dass die Grünen eine Entlastung für Lichtenstein als wichtig einstuften.
Ein ernster Punkt in der Angelegenheit sei die Gefahr für die Trinkwasserversorgung mit den Quellen der Albwassergruppe XIV. Ganz klar sei es, dass die Eigenversorgung im Echaztal hohe Priorität genieße. Einer Gefährdung der Quellen werde aber entgegengewirkt durch Aufwendung von 18 Mio. Euro, die sich in den Gesamtkosten der Trasse 1b von 124,5 Mio. Euro wiederfänden.
Es sei klar, dass die von Lärm- und Abgas geplagten Anwohner große Bedenken gegenüber der JU-Wunschtrasse haben. Doch verweisen hier die jungen Kommunalpolitiker auf Dußlingen, wo jüngst die Bundesstraße 27 erfolgreich unter die Erde gelegt wurde. Dies sei im gleichen Verfahren geschehen, wie es nach Ansicht der JU für Unterhausen am Besten wäre. Einfach gesagt, einen Graben ausheben und Betonplatten drauf legen.
Nach den Bauarbeiten seien die Anwohner entlastet und die allgemeine Lebensqualität im Ort steige wieder.
Schlussendlich erwarte die Junge Union vom Gemeinderat eine zügige Entscheidung, denn der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag Karl-Wilhelm Röhm stehe in den Startlöchern und würde sich an höchster Stelle für die Bürger im Echaztal einsetzen. Grundlage hierfür sei jedoch, dass sich Regierungspräsidium und Gemeinde Lichtenstein einig werden.
Bürgerreporter:in:Lukas Felder aus Lichtenstein |
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