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Siebenkämpferin Jennifer Oeser: Chancen auf eine Medaille?

Jennifer Oeser aus Brunsbüttel ist seit Jahren eine feste Größe im deutschen und internationalen Siebenkampf. Bei den Olympischen Spielen in London geht sie zum zweiten Mal für die deutsche Olympiamannschaft an den Start und könnte zum Medaillenspiegel beitragen.

Die am 29.11.1983 in Schleswig-Holstein geborene Jennifer Oeser betreibt seit ihrem 5. Lebensjahr Leichtathletik. Ihr Durchbruch gelang der 1,75 großen und 62 Kilogramm schweren Siebenkämpferin mit dem Gewinn der deutschen B-Jugendmeisterschaft im Jahr 2000. Seit diesem Jahr startet sie für den TSV Bayer 04 Leverkusen. Auf internationaler Bühne machte sie 2003 mit dem Gewinn der U23-Europameisterschaft auf sich aufmerksam. Im selben Jahr schloss sie ihr Abitur in Brunsbüttel ab. Oeser begann anschließend eine Ausbildung beim Bundespolizei-Leistungssportprojekt Cottbus und schloss diese 2007 mit der Ernennung zur Polizeimeisterin ab. Während ihrer Ausbildung zog sie von Brunsbüttel und ihrem damaligen Trainer und Freund, Peter Gennun, nach Leverkusen, um sich von Karl-Heinz Düe im Siebenkampf trainieren zu lassen. Seit 2005 lebt Jennifer Oeser nun in Nordrhein-Westfalen und trainiert täglich fünf bis sechs Stunden hart, um ihre Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.

Auf Bronze und Silber folgt… Gold?

Nach ihren Erfolgen im Juniorenbereich ging ihre Leistungssportkarriere auch als Erwachsene stets bergauf: Als frisch gekürte Deutsche Meisterin verpasst sie 2006 nur knapp eine Medaille und landet bei der EM 2006 in Göteborg auf Platz 4. 2009 stand Oeser stand Oeser dann endlich auf dem Treppchen: Bei der Weltmeisterschaft in Berlin holt sie sich trotz eines Sturzes im finalen 800-Meter-Lauf Silber – die erste deutsche Mehrkampf-Medaille seit zwölf Jahren. 2010 und 2011 folgt bei der EM in Barcelona und der WM in Daegu Bronze. Ende Mai sicherte sie sich das zweite Mal ein Ticket für die Olympischen Spiele. Nach dem 11. Platz 2008 in Peking dürfte das Ziel 2012 in London das Treppchen sein. Doch die Konkurrenz ist hart: Auch Weltmeisterin Tatjana Tschernowa und die WM-Zweite von 2011, Jessica Ennis, treten an. Für die Britin Ennis ist London fast ein Heimspiel. Auch die Gewinnerin der letzten Olympischen Spiele, Natalja Dobrynska, ist eine heiße Kandidatin auf das Treppchen. Die Ukrainerin zeigte zuletzt bei den Hallenmeisterschaften 2012 in Istanbul, dass sie in Topform ist, und gewann Gold.

Ist Jennifer Oeser noch immer angeschlagen?

Trotz der Konkurrenz ist Jennifer Oeser eine Mitfavoritin auf eine Medaille – wenn sie ihre Wadenbeschwerden in den Griff bekommen hat. Noch während der Quali plagten sie Schmerzen im Unterschenkel dermaßen, dass sie das Olympia-Ticket alles andere als sicher in der Tasche hatte. Doch die mittlerweile zur Polizeihauptmeisterin ernannte Siebenkämpferin und das deutsche Olympiateam scheinen zuversichtlich zu sein. Außerdem kann nach ihren Ritualen, den Nudeln vor dem Wettkampf und der Banane beim Hochsprung, und mit ihrem Glücksbringer, dem Schwein vom Rhein, kaum etwas schief gehen. Am 3. und 4. August ist es dann so weit: Siebenkampf steht auf dem Olympia-Plan. Auch ihre kleine Schwester, die ebenfalls bei der Bundespolizei ist, wird sie dann ordentlich anfeuern. Und männliche Unterstützung? Ob die 28-Jährige einen Freund hat, ist nicht bekannt. Doch neben Leistungssport und einem Fernstudium zur Diplom-Sportmanagerin, welches sie kürzlich abgeschlossen hat, bleibt wohl kaum viel Zeit.

Mehr zu Jennifer Oeser auf ihrer offiziellen Homepage.

Kurzportrait der Athletin Jennifer Oeser:

Hier beweist “Jenny” ihre Qualitäten beim Weitsprung:

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