Nachruf Pater Siegfried Knaus SVD
Der Pfarrer Hieber Gedächtnisverein erinnert in dankbarem Gedenken an sein, am 23. Juli 2021 verstorbenes Gründungsmitglied und ehemaligen Sekretär, Pater Siegfried Knaus SVD.
Wir verneigen uns kurz nach dem Vorausgehen in die Ewigkeit von Konrad Schöllhorn vor einem weiteren Zeitzeugen des Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber, der das Wunder seiner Heilung von der Krebserkrankung dessen Fürsprache zuschrieb und ver-trauen darauf, dass sich mit ihm der Kreis Derer erweitert hat, welche vom Himmel aus wirken.
Der Nachruf seiner Ordensgemeinschaft spiegelt ein von tiefer Glaubensüberzeugung und menschliche Zuwendung geprägtes Leben wider:
Ich danke meinem Gott jedes Mal, sooft ich Eurer gedenke; immer, wenn ich für euch Alle bete, bete ich mit Freude.
Ich danke für Eure Gemeinschaft im Dienst am Evangelium vom ersten Tag an bis jetzt. Ich vertraue darauf, dass ER, der bei Euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollen-den wird bis zum Tag Christi Jesu. Phil 1,3-6
Pater Siegfried Knaus SVD
* 08. Juli 1937 † 23. Juli 2021
Pater Siegfried war nur kurze Zeit bei uns in St. Wendel, da mussten wir uns schon wieder von ihm verabschieden. Er war froh darüber, den Schritt hierhin getan zu haben, und sehr dankbar für die Sorge um ihn. Er selbst war sich wohl seines angegriffenen Gesundheitszustandes be-wusst und nahm die angebotene Hilfe gern in Anspruch.
Als sich sein Gesundheitszustand sehr verschlechterte, wollte er zunächst nicht ins Krankenhaus, aber auf Drängen des Arztes und Bit-ten des Pflegepersonals willigte er schließlich dazu ein. Am Ende stellte sich ein Multiorganver-sagen ein, das zu seinem schnellen Tod führte.
Pater Siegfried Paul Knaus SVD wurde als fünftes von sechs Kindern am 08. Juli 1937 und als Drilling in Zußdorf, einer kleinen Gemeinde im Kreis Ravensburg, geboren.
Am 11. Juli 1937 wurde er dort in St. Simon und Judas Thaddäus getauft, empfing am 13. April 1947 die Erste Hl. Kommunion und am 13.Juni 1949 das Sakrament der Firmung. Nach dem Besuch der Volksschule in Zußdorf besuchte er von 1951 bis 1954 das Studienkolleg St. Johann in Blönried/Aulendorf, und von 1954 bis 1961 das Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel, wo er das Abitur machte.
Dort reifte auch sein Wunsch, der missionarischen Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare beizutreten. Am 30. April 1961 begann er in St. Gabriel bei Wien das Noviziat und legte dort am 01. Mai 1963 die Ersten Gelübde ab. 1965 ging er von dort zum Studium der Philosophie und Theologie ins Missionspriesterseminar St. Augustin bei Bonn, wo er am 01. Mai 1967 die Ewigen Gelübde ablegte.
Er empfing die damals noch üblichen sogenannten Niederen Weihen, wurde am 20. Mai 1967 zum Diakon und am 23. September 1967 zum Priester geweiht.
Seine Primiz feierte er mit seiner Heimatgemeinde in Zußdorf am 01. Oktober 1967.
Sein Wunsch, als Missionar nach Papua-Neuguinea ausgesandt zu werden, konnte sich wegen seines nicht stabilen Gesundheitszustandes leider nicht erfüllen.
Von St. Johann übernahm er dann viele seelsorgliche Aushilfen in den umliegenden Pfarreien. Während dessen gab es von Seiten des Ordens den Plan, ihn zum Sprachstudium nach Pamplona/Spanien zu schicken, um dann später als Missionar in Südamerika tätig werden zu können. Aber auch diesmal spielte sei-ne Gesundheit nicht mit, und so musste dieser Plan ebenfalls aufgegeben werden.
Die Ordensleitung kam dann mit ihm überein, ihn als Seelsorger hier in der Heimat einzusetzen: zunächst in der Kinderklinik Scheidegg; dann als Vikar in Zuffenhausen, von 1974 bis 1996 war er als Priester in den Gemeinden Eberhardzell, Füramos, Mühlhausen und Oberessendorf (Landkreis Biberach) tätig. Von 1996 bis 2013 wirkte er in Gebrazhofen Maria Himmelfahrt und Merazhofen St. Gordian und Epimachus (Landkreis Ravensburg). Die beiden Kirchengemeinden wurde später ein Teil der Seelsorgeeinheit St. Gallus-Allgäu.
Im Sommer 2005 erkrankte er schwer an Lymphdrüsenkrebs. Nach seiner Genesung, die wie ein Wunder erschien, gehörte er mit zum Seelsorgeteam St. Gallus-Allgäu.
Schließlich siedelte er im Herbst 2013 zu den Steyler Missionsschwestern nach Oberdischingen um, wo er im Seniorenheim Haus St. Hildegard bis 2021 als Seelsorger tätig sein durfte.
Aber all das Äußere kann nicht die seelsorgliche Dimension seines Wirkens einfangen.
In einem Artikel über ihn heißt es dazu: vieles an geistlichem Wirken kann sich nicht an sichtbarem Erfolg messen lassen, wird aber dafür in der Gemeinde vor allem spürbar und erfahrbar. In einer An-trittspredigt drückte Pater Siegfried das folgendermaßen aus: er wolle Mitmensch unter Menschen sein, Bruder unter Brüdern und Schwestern, Hirte und Pfarrer – oder wie es Paulus ausdrückt: Allen Alles werden. Und Einer trage des Anderen Last.
Für einen Missionar ist auch die folgende Aussage fundamental: der Pfarrer geht – die Kirche bleibt!
D. h. nicht der Priester bzw. leitende Personen einer Pfarrgemeinde sind das Zentrum, sondern allein Christus.
Gemäß seinem Motto ADSUM, das ihn seit seiner Priesterweihe auch als Wandschild überall hin begleitete, wollte er immer für die Menschen da sein.
Besonders lagen ihm auch die Ministranten am Herzen, für die er viele Veranstaltungen organisierte. Die Kontakte blieben oft noch sehr lange bestehen. Vereine und Familienfeste schätzte er sehr, was auch viele seiner Ansprachen belegen. Ebenso engagierte er sich intensiv für die Senioren, die er gerne besuchte. Aber auch sonntagsnachmittags war er mit Begeisterung auf dem Fußballplatz.
Er gründete mit Pfarrer Susak und weiteren Gemeindemitgliedern den Pfarrer Hieber Gedächtnisverein“ (Pfarrer Hieber – der Segenspfarrer vom Allgäu).
Zu seiner Familie hielt er immer engen Kontakt und war für sie ein fester Angelpunkt in ihrem religiösen Leben; viele von Denen taufte er oder hat sie getraut.
Er war bei Festen und Feiern immer dabei und hatte stets ein erstaunliches Namens- und Zahlengedächtnis, so dass er kaum einen Geburts- oder Gedenktag vergaß.
Wie es unserem Mensch- bzw. Christsein entspricht, war er ein begeisterter Pilger: Lourdes, Medjugorje, San Giovanni Rotondo und Altötting. Ein Highlight seines Lebens war für ihn eine Reise nach Tanzania/Afrika.
Wir Steyler Missionare danken Gott, dass ER Pater Siegfried Knaus SVD als Missionar in Deutschland berufen hat, wo er im Dienste des Göttlichen Wortes die Menschen immer wieder mit Gott in Verbindung gebracht hat. Wir danken unserem Mitbruder für seinen unermüdlichen Einsatz – trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen, die ihn den Menschen nähergebracht haben und seine Nachfolge Jesu, zu der auch das Annehmen des Kreuzes gehört, vertiefte und festigte.
In Dankbarkeit feiern wir deshalb den Auferstehungsgottesdienst für Pater Siegfried Knaus SVD am Mittwoch, 28. Juli 2021, 14.30 in der Missionshauskirche in St. Wendel. Anschließend findet die Beerdigung auf unserem Klosterfriedhof statt.
Für die Steyler Missionare in St. Wendel, 26. Juli 2021
Pater Heinz Schneider SVD, Rektor
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© Bild: www.steyler.eu CC – Pater Siegfried Knaus SVD * 08. Juli 1937 † 23. Juli 2021
© Bild: www.augustinushieber.de CC – Allgäuer Segenspfarrer Augustinus Hieber
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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