Buchmesse leipzig 2019

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Die Leipziger Buchmesse ist der Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche und endete am Sonntag mit einem neuen Besucherrekord. Sie endet eigentlich immer mit einem Besucherrekord. Laut der Organisatoren waren es 195.000 Messebesucher bei 2547 Ausstellern aus 46 Ländern. Das Gastland dieses Jahr: Tschechien. Mit den Veranstaltungen des Lesefestivals "Leipzig liest" sollen es 260.000 Gäste gewesen sein.
Das Angebot der mehr als 2.600 nationalen und internationalen Aussteller präsentierten die faszinierende Welt der Literatur und spannende Neuerscheinungen. Das Angebot umfasste alles vom Sach-, Hör- und Kunstbuch und all die anderen Produkte auf Papier. Das Programm war wie immer vielfältig und abwechslungsreich. Dazu gehörten auch Lesungen und Vorträge. Einer dieser Vorträge galt der friedlichen Revolution des Jahres 1989. Marianne Birthler, einst Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen und Adam Michnik auf dem Podium im „Café Europa“ sprachen zum High Noon, um 12 Uhr Mittags, redet davon, dass der wirkliche Mauerfall nicht im November, sondern am 9. Oktober stattfand. Lediglich unter der der Kohlregierung wurde der Feiertag verlegt. Mit fadenscheiniger Erklärung. In einer weiteren Veranstaltung zu diesem Thema erzählten der tschechische Schriftsteller Jaroslav Rudiš, die ungarische Lyrikerin Kinga Tóth und der polnische Journalist Michal Sutowski ihre persönlichen Erinnerungen.
Was also sagen diese Menschen zum damaligen Mauerfall, dem Tod des Sozialismus? Die Zahl der Bücher über den Osten, Pegida, AfD und all die anderen Themen war auf der Buchmesse Legion. Es ist schon auffällig, wie viele Veranstaltungen sich mit dem Thema Ostdeutschland befassen.

Preise auf der Buchmesse
Da ist zum einen der bekannteste Preis, der Preis der Leipziger Buchmesse 2019. Den Übersetzerpreis erhielt Eva Ruth Wemme, Harald Jähner wurde in der Rubrik Sachbuch geehrt und Anke Stelling erhielt den Preis der Leipziger Buchmesse im Bereich Belletristik.
Neben dem grossen Buchpreis wurden weitere Auszeichnungen verliehen. Der Kinder- und Jugendbuchpreis Luchs wurde Jason Reynolds überreicht und die Übersetzerin Anja Hansen-Schmidt wurde für ihre Arbeit an „Ghost. Jede Menge Leben". Der bekannte Kurt-Wolff-Preis, dotiert mit 26.000 € erhielt Verleger Andreas J. Meyer, Gründer des Merlin-Verlages. Von der Buchgemeinschaft "Wasliestdu?" wird der "Ungewöhnlichste Buchtitel des Jahres" gekürt. Auch der Phantastik-Preis Seraph wird auf der Buchmesse vergeben.

Literatur
Weit ab vom Mainstream luden Nachwuchsautoren und „Klein“-Verlage zu literarischen Entdeckungen ein. Sie hielten für jeden Geschmack etwas bereit. Gerade die Phantastikverlage in Halle 2 stehen für Vielfalt und Chancen für neue Autoren. Lange Zeit wurde die Fantasy-Lese-Insel in der Halle betrieben, jetzt ist die Zahl der Leseecken für Lesungen erheblich gestiegen.

Buchkunst und Grafik
In Halle 3 fand sich das Buch als hochwertig gestaltetes Kulturgut. Man fand in Halle 3 Handpressendrucke, Buchbinder, Buchdrucker, Schulen und Universitäten.

Hörbuch und Film
Halle 3 hatte aber noch mehr zu bieten. Grosse Gemeinschaftsstände mit Hörbüchern lockten die Besucher. Etwa 100 Aussteller widmeten sich dem Themengebiet. Doch neben den Silberlingen boten die Fernsehanstalten die unterschiedlichsten Gesprächsrunden.

Kinder und Jugendliteratur
Wie üblich gab es für Familien mit Kindern den vergünstigten Sonntag. Wer von den Kindern sein Lieblingsbuch mitbrachte, durfte kostenlos zur Buchmesse. Das Angebot für Kinder und Jugendliche war vielfältig. Zahlreiche Mitmach-Angebote und Lesungen machten mit der Literatur vertrauter. Wer zum Beispiel Cressida Cowell treffen wollte, konnte dies bei einer Lesung mit anschliessender Signierstunde. Ihr Buch, Hicks der Wikinger, ist inzwischen bekannter als Drachenzähmen leicht gemacht.

Musik
Wie immer in Halle 5 finden sich dort die Musikverlage mit einem kleinen Musikzimmer, wo live Musik vorgetragen wurde. Weiter hinten in der Halle befanden sich die internationalen Verlage. Gerade deren Stände haben zugenommen.

Gastland
Damit kommen wir zum Gastland, welches in diesem Jahr Tschechien darstellte. In Leipzig war die tschechische Republik mit 70 Neuerscheinungen und 55 Autorinnen und Autoren vertreten. Auch sonst wurde das Gastland ausführlich vorgestellt. Mehr als 130 Veranstaltungen fanden in der Stadt unter „Leipzig liest“ und auf dem Messegelände statt.

Letztlich kann man sagen, die Buchmesse war wieder sehr gut. Lästige Fragen zu e-books hörten jedoch nicht auf. Angebliche Journalisten, ohne Bezug zur Realität fragen allen Ernstes, ob das Buch durch das e-book verschwindet. Die Antwort lautet immer: Nein. Wer wirklich e-book-Nutzer fragt erhält zur Antwort, dass die e-books nur für unterwegs sind. Wer wirklich ein Buch-Fan ist, stellt sich das Buch trotzdem noch ins Regal, wenn es ihm gefiel.

Bürgerreporter:in:

erik schreiber aus Bickenbach (HE)

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