Bücher und Fantasie vom Feinsten
Auf der Leipziger Buchmesse 2023

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Hai von der Leipziger Buchmesse 2023! Was liegt für eine Königin der Texte näher als eine Messe, bei der es um Kultur geht? Nun ist das zwar mein Amtstitel, aber eigentlich sind Texte nur ein Teil meines Wirkungsbereiches, denn ich bin seit 10 Jahren bundesweit als Kulturbotschafterin unterwegs. Andererseits schreibe ich über das, was ich erlebe, und das drückt mein Titel aus.
Auch die Buchmesse ist nicht beschränkt auf Texte. Vielmehr wird die Messe gemeinsam mit der Manga Comic Convention ausgerichtet. Sicher können interessierte und gut vorbereitete Besucher einiges an Informationen über neue Veröffentlichungen aufsaugen und sich detailliert damit beschäftigen, andererseits ist das für einen Tagesbesucher doch eher schwierig, weil die schiere Menge einen geradezu erschlägt.
Ich war natürlich wieder mit meiner Kamera unterwegs. Wer einfach nur einen Eindruck erhaschen und die Atmosphäre aufsaugen möchte, für den ist die Leipziger Buchmesse dank der vielen Cosplayer ein wahres Eldorado!
Man sollte Kondition mitbringen, denn ein Messetag ist eine wirklich anstrengende Sache, die einem auch viel bieten kann.
Nach 3 Jahren Corona-Pause fand die Leipziger Buchmesse nun endlich wieder in gewohnter Größe statt. Auf Papierkataloge hat man dieses Jahr verzichtet und sich darauf verlassen, dass die Besucher sich im Internet informieren können. Dummerweise ist genau dieses an Orten extrem schleppend, wo so viele Menschen zusammenkommen wie auf der Messe (falls man überhaupt Empfang hat), und das W-Lan vor Ort ist dann noch langsamer.
Ein bisschen planlos verlor ich sehr schnell die Orientierung in den vielen Hallen. Überall was Interessantes. Die Menschenmassen hielten sich in Grenzen, da ich an einem Wochentag dort war. An den Wochenenden ist der Andrang verständlicherweise wesentlich größer. Auch die Zahl der Cosplayer in den aufwändigsten und fantasievollsten Kostümen ist nachmittags und an Wochenenden deutlich größer, weil viele von ihnen junge Leute sind, die zur Schule oder Uni gehen und ihrer Freizeit dann als ihr Manga-Idol, Monster oder Yedi-Ritter auf die Messe kommen.
Überhaupt erfreuen sich Mangas einer erheblichen Beliebtheit. Wer es nicht kennt, denkt es handele sich um japanische Comic-Hefte. Das ist aber längst nicht alles! Die Manga-Hefte enthalten fantastische Abenteuer unterschiedlichster Fantasiehelden. Verfilmt nennt sich das dann Anime, und diejenigen, die dort spielen oder gerne spielen würden und sich wie ihre Helden zurechtmachen, nennen sich Cosplayer.
Vielleicht ist es überraschend, dass dicke Manga-Bücher angeboten werden, die aus hunderten Seiten Text bestehen und keine oder kaum Zeichnungen enthalten. Man könnte von modernen Märchen sprechen. Ein Genre, das man sicher im Bereich Fantasy einordnen kann.
Cosplayer brauchen natürlich auch eine entsprechende Ausstattung, die nicht alle komplett selber nähen, bauen, basteln können. Deshalb gibt es auf der Manga Comic Convention jede Menge Stände, die anbieten, was das Herz begehrt.
Neben fantasievoller, japanisch anmutender Kleidung gibt es viele Kuschel-„tiere“(?), die bestimmte Figuren aus Manga-Serien darstellen.
Es gibt kunstvolle Figurenszenen, farbige Kontaktlinsen, bunte Perücken, Laserschwerter… eben alles, was Cosplayer so benötigen könnten. Und sie kaufen. Es ist ihnen viel Geld wert.
Aber wagen wir uns zurück zu den Büchern.
„Messe“ heißt aber nicht, dass man die Bücher mit dem Zollstock, dem Messbecher oder der Waage nachmisst.
Das Fernsehen ist da, das Radio, und man kann Diskussionen und Lesungen beiwohnen.
Nach dem anstrengenden Gang durch die Hallen hat man das Bedürfnis, sich hinzusetzen und den Körper auszuruhen. Da kommt einem so ein Ort sehr gelegen. Die interessantesten Buchvorstellungen sind dummerweise meistens schon so überlaufen, dass an Sitzplätze nicht mehr zu denken ist – die sind längst besetzt.
Die einzelnen Bühnen sind unterschiedlich gestaltet und meist klein, aber manchmal auch recht groß.
Zu Autorenlesungen kommen oft auch bekannte Schriftsteller aus der ganzen Welt. Ebenso Besucher von überall her. Die Buchmesse hat regelmäßig auch Themenbereiche für Bücher aus anderen Ländern und zwar nicht nur deutschsprachigen.
Ein Bereich beschäftigt sich auch mit dem „Self Publishing“, also für Autoren, die keinem großen Verlag angehören, sondern ihre Werke in Eigenregie herausbringen.
Buchdruck ist eine Kunst, die schon Hunderte von Jahren Tradition hat, auch wenn sich das Druckgewerbe durch die moderne Technik erheblich gewandelt hat. Auch dies kann man auf der Buchmesse erleben.
Während ich gerade ein wenig ratlos und unschlüssig in einer Halle stand, begrüßte mich freudig eine alte Bekannte: Reni Dammrich, die unter dem Künstlernamen „Sina Blackwood“ inzwischen einige Bekanntheit mit ihren fantastischen Geschichten errungen hat und die ich 2015 auf der Buchmesse kennengelernt hatte. 2016 hatte ich sie wiedergetroffen – damals in Ritterrüstung.
Die Freude war groß, und wir unterhielten uns eine ganze Weile. Ich las auch einen meiner Texte vor, und die Begeisterung war groß.

Nun war es für mich aber wirklich Zeit, mich auf die Weiterfahrt zu begeben. Vor der Messehalle traf ich dann noch eine Eisverkäuferin.
Bestimmt stammt sie aus einem Manga oder Anime Film, mit denen ich mich nicht sonderlich auskenne.
Sehr sehr lecker!

Bürgerreporter:in:

Charlene Wolff

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