Alles nur schöner Schein?
Ist es einfach nur das Spiel mit der roten Nase? Reicht es, wenn ein Clown sich anmalt und sein Publikum lächelnd ansieht?
Nach einem Besuch im Clown-Museum in Leipzig weiß an, dass Clownerie viel, viel mehr ist. Berühmte Clowns haben eine Kunst beherrscht. Sie haben Geschichten erzählt und diese Geschichten hatten oft auch einen autobiologischen Hintergrund. Und sie wollten mehr als nur dieses Lächeln erzeugen. Ihr Tun war Kunst. Das spürt man, wenn man durch dieses Museum geht. Hier sind viele Clownsfiguren zu sehen. Aber hier haben diese Clowns, die diese Profession geprägt haben auch Dinge hinterlassen, die viel über sie selbst erzählen – ob es der abgenutzte Schminkkasten oder ein Zylinder mit Geheimfach. Besonders sind auch die Musikinstrumente. Clowns waren immer auch sehr kreative und gute Musiker. Da kommt man beim Anblick eines Bandoneons ins Träumen, glaubt die Musik zu hören. Man kenn erkennen, das auch sie oft selbst gebaut und mit Tricks versehen waren.
Waren? Ja. Irgendwie scheint diese Generation der Clowns zu Ende zu gehen. Oder entsteht dieser Eindruck nur, weil viele, bekannte Namen diesem Museum sehr persönliche Gegenstände überlassen haben und so ein großer Blick zurück entsteht?
Eines steht fest: Man braucht mehr für dieses Museum, als der erste Eindruck vermittelt und – man verlässt es mit einem Lächeln, einem nachdenklichen Lächeln.
Ach ja, die Antwort steht noch aus: Es ist viel mehr als "nur" schöner Schein!
Danke für die Vorstellung.