MÖLLN – Die Till Eulenspiegel-Stadt - Meine Reha in der Hellbach Klinik

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Hier verweilte ich nach 2005 erneut für die Dauer einer Reha-Maßnahme!
Während es 2005 fast ausschließlich geregnet hat, hat in diesem Jahr alles gepasst.

Wetter super
Sonne satt
Erholung und Reha fantastische
Ambiente genial

Da ich der Meinung bin, das Mölln mehr als eine Reise wert ist, habe ich mich entschlossen zur allgemeinen Info diesen Bericht hier einzustellen und gleichzeitig etwas ausführlicher über Mölln und meinen Aktivitäten zu berichten.
Journalistische Mängelerscheinungen etc. möge man mir nachsehen, so etwas ist ein Lerneffekt, der hier erst einsetzt ( hoffe ich :-) )
Vorweg nun ein wenig Informatives über Mölln:

Die nach Einwohnern zweitgrößte Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg liegt an der B 207 (Alte Salzstraße) etwa 30 Kilometer südlich von Lübeck, im Gebiet des Naturparks Lauenburgische Seen. Der Stadthügel ist eine vom Schmelzwasser der letzten Eiszeit geprägte Endmoränenzunge. Die Stadt ist von der vom Hellbach bzw. der Pinnau durchflossenen Möllner Seenplatte umgeben, bestehend - im Gegenuhrzeigersinn - aus den Seen Drüsensee, Lüttauer See, Schmalsee, Hegesee, Schulsee, Stadtsee und Ziegelsee. Der Ziegelsee wird vom Elbe-Lübeck-Kanal durchquert, der westlich an Mölln vorbeiführt.

Die "Stadtteile" von Mölln werden im regional üblichen Sprachgebrauch wie folgt bezeichnet:
Waldstadt
Mölln-Süd
Mölln-Nord
Altstadt/Zentrum
Hansaviertel
Zwischen 1165 und 1180 gründete der Ritter Konrad Wackerbarth als Lokator Mölln (Mulne) durch Umsiedlung von neun slawischen Bauern von der Mündung der Delvenau in das heutige Alt-Mölln und die nachfolgende Ansiedlung von 12 sächsischen Hufen (Höfe) an der Stelle des "Ohlendorp". Die Feldmark lag südlich davon auf dem Steinfeld. Gegen 1210 wurde der Siedlungskern auf den Werder zwischen Möllner See und Schulsee verlegt und um mauert. Die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1188 im Zusammenhang mit dem Möllner See („stagnum mulne“) im Barbarossa-Privileg für Lübeck. Nachdem Mölln 1201 an Dänemark fiel, erhielt es 1202 durch König Waldemar II. von Dänemark das Lübische Stadtrecht. Nach 25 Jahren dänischer Fremdherrschaft fiel die Stadt 1227, nach der Schlacht von Bornhöved, an den Herzog von Sachsen-Lauenburg. Auch die Entstehung eines eigenen Kirchspiels liegt in dieser Zeit. So fand bereits 1217 eine erste Kirchensynode statt und 1230 wird Mölln als jüngstes Kirchspiel im Ratzeburger Zehntregister erwähnt. Das wohl um diese Zeit errichtete Gotteshaus wurde unter das Patrozinium des Heiligen Nikolaus gestellt. In den folgenden Jahrhunderten waren es die Herzöge von Sachsen-Lauenburg einerseits und die Stadt Lübeck andererseits, die sich um den Besitz Möllns stritten.

Oder so:

In einer Urkunde aus dem Jahre 1188 wird Mölln das erste Mal erwähnt. Kaiser Friedrich Barbarossa sichert in dieser Urkunde der Stadt Lübeck bedeutende Vorrechte zu. Der Einflussbereich Lübecks reicht "ad stagnum mulne", also bis zum Möllner See.
Mölln erhielt zu Beginn des 13. Jahrhunderts Stadtrecht. Auch der Baubeginn für die Kirche St. Nicolai fällt in diese Zeit. Im Folgenden profitierte Mölln von seiner verkehrsgünstigen Lage am Schnittpunkt wichtiger Handelswege: Die "Alte Salzstraße" traf hier auf andere Wege, die ostwärts nach Mecklenburg führten. Hinzu kam der 1398 fertiggestellte Stecknitzkanal als ältester Kanal Deutschlands.
Die wirtschaftliche und strategische Lage der Stadt weckte das Interesse der Stadt Lübeck an Mölln. Die verschuldeten lauenburgischen Herzöge verpfändeten die Stadt und Vogtei Mölln im Jahre 1359 für 9737 ½ Lübsche Gulden an die Freie Reichsstadt Lübeck. Bis 1683 dauerte diese Pfandherrschaft, die Mölln in mancherlei Hinsicht geprägt hat. Heute noch erhaltene Gebäude wie das Rathaus (1373) und der Stadthauptmannshof (mit Bauten von 1411 und 1550) entstanden in dieser Zeit.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb die Stadt von ihren mittelalterlichen Mauern umschlossen. Die technischen, wirtschaftlichen und sozialen Modernisierungsprozesse hatten auch für Mölln erhebliche Veränderungen zur Folge. Mit der Eröffnung der Lübeck-Büchner Eisenbahnlinie (1851), der Verbesserung des Straßennetzes und dem Bau des Elbe-Trave-Kanals, der im Jahr 1900 fertiggestellt werden konnte, erhielt Mölln Anschluss an die größeren Zentren.
Eine entscheidende Zäsur bedeutete das Ende des Zweiten Weltkrieges. In Mölln, das von äußeren Zerstörungen verschont geblieben war, suchten Tausende von Flüchtlingen, Vertriebenen und Evakuierten aus den zerbombten Großstädten Zuflucht. Die Zahl der Einwohner hatte sich in den Jahren von 1943 bis 1951 auf über 14.000 Personen mehr als verdoppelt. Gewaltige Anstrengungen waren notwendig, die Neu hinzugekommenen mit Wohnraum, Arbeitsplätzen, Ausbildungsstätten und Freizeiteinrichtungen zu versorgen.
Nach der Lösung dieser Probleme stellten sich für die Stadt neue Aufgaben. Die staatliche Anerkennung als Kneippkurort erfolgte 1970. Die Erhaltung und Sanierung historischer Bausubstanz sowie die Lösung der Verkehrsprobleme stellten ebenfalls wichtige Ziele dar.
Die Öffnung der innerdeutschen Grenze und die deutsche Einheit bildeten den vorerst letzten großen Einschnitt in der über 800jährigen Geschichte der Stadt Mölln.

Soviel dazu, doch nun etwas zu Till Eulenspiegel, der wesentlich dazu beigetragen hat, das Mölln bekannt wurde.

Ich kann sagen, ich habe mich regelrecht verliebt ...nein, nicht in den Eulenspiegel mit seinen rasanten Schuhen - wenn er denn noch lebte.
...Sondern in den hübschen Ort Mölln, im Herzogtum Lauenburg, wo er angeblich 1350 verstarb.
...eine Gegend mit fast ausschließlich roten Backsteinhäuern, die so viel Behaglichkeit und Wärme ausstrahlen.

Mölln liegt inmitten von kleinen Seen, sanften Hügeln und großen Waldbeständen mit teils riesigen alten Bäumen. Traumhaft schön und einfach nur idyllisch! Auf der Landkarte sieht man dann auch viele "Baum"-Symbole, die einen besonders imposanten allein stehenden Baum kennzeichnen.
Viel Schönes habe ich in den 4 Wochen gesehen. Ich hätte dort noch viele Tage ohne Langeweile verbringen können.
Bekanntlich ist Mölln durch die mit entlarvendem Charme gespickten Geschichten des Till Eulenspiegel. Besonders schön ist der Möllner Wildpark, der Stadthauptmannshof, der historische Stadtkern und die St. Nicolai Kirche. Eine Schifffahrt lohnt sich hier allemal und eine Kanutour durch das wunderschöne Pinnautal und die Möllner Seenkette ist ein Highlight. Wanderungen durch das Hellbergtal und Pinnautal sind mehr als ein Muß, wenn man hier einmal verweilt. Ich bin dort fast täglich auf meinen Laufrunden herumgestrolcht und habe diese wundervolle Waldreiche Gegend genossen, waren es anfangs 10 bis 15 KM, so habe ich dann für Lauftouren bis nach Gudow und den dortigen Seen schon mal 28 KM gebraucht. Während es durch das Pinnautal dann schon 35 KM waren, wie gesagt ich habe das alles sehr genossen.
Auf den Spuren Tills kann man die Sehenswürdigkeiten der Altstadt entdecken, die neben dem Alten Rathaus reihenweise gut erhaltene Fachwerk- und Backsteinhäuser aufweisen. Sehr lohnenswert ist auch ein Besuch des Wasserturmes, der auf dem Klüschenberg, oberhalb des Kurparks liegt.
Aussichtsturm - Historischer Wasserturm
Dieses technische Baudenkmal wurde 1911 - 1913 von dem Ingenieur Hans Ritter als Wasserturm erbaut und 1986 restauriert.
Turmhöhe: 36 m. 186 Stufen sind für den Aufstieg auf die Aussichtsplattform zu bewältigen. Belohnt wird die kleine Anstrengung dann aber mit einem weiten Blick über Mölln, die umliegenden Seen und das bewaldete Umland. Im Turm selber ist eine naturkundliche Ausstellung über die heimische Tier- und Pflanzenwelt eingerichtet.

Was sollte noch erlebt werden:
Eulenspiegelmuseum
Am Markt 2, gegenüber dem Historischen Rathaus, befindet sich das Museum für den prominentesten Möllner: das Eulenspiegel - Museum. In einem sorgfältig restaurierten Fachwerkhaus von 1582 hat Till seit 1995 "seine" Ausstellung. Das Museum zeigt Gemälde, Grafiken und Plastiken, die Till Eulenspiegels Leben und Wirken illustrieren, und etliche Buchausgaben.

Möllner Museum - Historisches Rathaus
Im Historischen Rathaus am Markt befindet sich seit 1993 die stadtgeschichtliche Sammlung des Möllner Museums. Bereits 1889 wurde diese Sammlung von engagierten Möllner Bürgern gegründet. Die Ausstellung im zweitältesten Rathaus Schleswig-Holsteins (1373 erbaut) zeigt Ausschnitte aus dem alltäglichen Leben zwischen 1750 - 1950.
Besonders prachtvoll sind das wertvolle Ratssilber auf der Ratsdiele, die Pokale der Gilden und Zünfte sowie über 100 Jahre alte Stickmustertücher. Aber auch eine multimediale Reise auf den historischen Wasser- Straßen (Stecknitz und Elbe-Lübeck-Kanal) lädt zum Besuch ein.
Regelmäßig werden Sonderausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen wie z.B. Lesungen und Konzerte durchgeführt.

Der Möllner Wildpark
Natur erleben - Tiere beobachten - Freizeit genießen
Der Möllner Wildpark liegt am östlichen Rand der Eulenspiegelstadt, mitten in einer wunderschönen Landschaft mit Wäldern und vielen Seen, eingebunden in das weitläufige Wanderwegnetz des Naturparks Lauenburgische Seen.

Der Wildpark ist Teil des vielfältigen Naturerlebniraumes "Wald-Landschaft-Möllner Seen". Über 5 Eingänge ist er von allen Seiten zu erreichen. Mehrere Parkplätze stehen zur Verfügung. Besucher können den Wildpark auch bequem zu Fuß in ca. 15 Minuten vom Stadtzentrum bzw. in 20 Minuten vom Bahnhof erreichen.
Eingebettet in den alten Mischwald, in dem einige mehr als 250 Jahre alte Buchen stehen, liegt ein sagenumwobenes kleines Moor - der grundlose Kolk. Der tiefe Talkessel wurde am Ende der letzten Eiszeit durch abschmelzende Gletscher ausgespült ("ausgekolkt"). Heute beherbergt er eine Tier- und Pflanzenwelt, die an den nährstoffarmen Lebensraum angepasst ist.
Der Möllner Wildpark möchte seinen Besuchern die Tierarten dem Besucher n näher bringen, die im Lauenburgischen zu Hause sind. Neben den einheimischen Eulen und Rabenvögeln, die in großen Volieren zu beobachten sind, können die Besucher auch Rehe, Hirsche und Wildschweine in den Gehegen entdecken. Außerdem gibt es ein Ziegengatter.
Im Findlingsgarten sind mehr als 40, zum Teil riesige Steine zu beobachten. Sie kamen vor tausenden von Jahren mit den Gletschern der Eiszeit aus Skandinavien. Die hier zusammengetragenen Brocken stammen aus dem gesamten Kreisgebiet. Der größte Findling hat ein Gewicht von mehr als 44 Tonnen.
Im Wildpark unterwegs ...
Der 20 Hektar große Wildpark ist rund um die Uhr geöffnet.
Ich könnte hier seitenweise meine Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke schildern, gepaart mit den wichtigsten Zusatzinformationen, doch das würde vermutlich den Rahmen sprengen. Unberührte Natur, Wald, Wasser, Wanderwege mit und ohne Steigungen, den wer hier denkt, in und um Mölln wäre alles platt, der irrt sich gewaltig. Das 330ha große Gebiet erstreckt sich entlang der Möllner Seen – östlich der Stadt. Durch die eiszeitlich geformte Landschaft gibt es hier Höhenunterschiede von 40 bis 80m auf. In diesem Gelände sind zahlreiche Erlebnispunkte zu den einzelnen Aspekten der örtlichen Natur eingerichtet so z. B. Am Lütauer-See die Schwimmeule, die vom dortigen Uferleben erzählt. Am Rolandseck, hier befindet sich eine öffentliche Badestelle, erzählt das Spechtbuch vom Leben der Baumbewohner und im Pinnautal gibt es eine Turmanlage, von der man gezielt die Bewohner des Waldrandes entdecken und beobachten kann. Selten gewordene Tierarten, wie der Neuntöter sind hier quicklebendig am werkeln.

Ich habe eine Menge an Eindrücken und Erlebnissen mit großem Erinnerungswert hier gewonnen und habe mich dabei oftmals in meine Kindheit und dem herum forschen im Misburger Wald und der Eilenriede zurückgesetzt gefühlt. Von hier aus bin ich zu den verschiedensten Laufveranstaltungen gepilgert, wie:

Bredenbecker Waldlauf
Mielkendorfer Meile
Kaltenkirchener Stadtlauf
Volkslauf Westerrönfeld
Rostocker EON City Laufrunden
Henstedt-Ulzburger Abendlauf
Rapsblütenlauf Plön
Kiel/Ottendorfer Kanallauf
Himmelfahrtslauf der LG Glinde

Einen längeren Besuchsaufenthalt ist Mölln allemal wert und ….Besucher kommst Du einmal nach Mölln, dann lass am besten Dein Auto in Mölln stehen? Es gibt hier soviel zu erwandern, zu erleben, zu sehen und zu erkunden …. hier ist noch ein Stückchen „heile Welt“

1970 wurde Mölln als Kneippkurort anerkannt und seitdem mehr und mehr ausgebaut. Und ich hatte dadurch die Möglichkeit während einer Reha hier zu verweilen. Ich werde sicherlich gerne wiederkommen.

Anreise

mit dem Pkw auf der B 207:
Abfahrt Mölln Süd oder Nord - Richtung "Altstadt"
Parkplätze am Rande der Altstadt oder
Parkdeck am ZOB
mit der Bahn: Bahnhof Mölln
von dort ca. 10 - 15 Min. Fußweg zur Innenstadt
mit dem Bus:
von Lübeck mit "Autokraft",
von Hamburg-Wandsbek mit dem Schnellbus
für Freizeitkapitäne auf dem Elbe-Lübeck Kanal:
Der Yachthafen liegt nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt.
Von Lehrte über die A2 auf die A7, am Horster Dreieck auf die A1 in Richtung Lübeck, am Autobahndreieck Hamburg Ost auf die A24 in Richtung Reinbeck, danach an der Anschlußstelle Talkau auf die B207 in Richtung Ratzeburg, Mölln abbiegen, an der Ortseinfahrt „Alt Mölln“ auf die L257 wechseln und Mölln ist erreicht.

Bürgerreporter:in:

Detlef Oppermann aus Lehrte

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