Internationaler Tag für Gerechtigkeit „International Justice Day“
Jährlich am 15. Juni demonstrieren weltweit Beschäftigte in der Gebäudereinigung, in der Küche, im Service und im Bewachungsgewerbe um auf ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. „Putzfrauen“, „Reinigungskräfte“, „Raumpflegerinnen“, „Küchenhilfen“ und „Wach und Schließ“ – diese Berufsbezeichnungen und abwertenden Namen stehen für das Imageproblem dieser Berufsgruppen in Deutschland.
Aber damit nicht genug: oft werden sie schlecht bezahlt und erhalten weniger als den von den Gewerk-schaften geforderten Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.
„Diese Handwerksberufe leiden nach wie vor unter ihrem öffentlichen Bild. Dabei ist die Arbeit der Menschen besser als ihr Ruf“, sagt Reinhard Nold, Vorsitzender des DGB und ver.di Ortsvereins Lehrte/Sehnde.
Die Lehrter Gewerkschafter wollen einem massiven „Image-Defizit“ entgegentreten. Mit überdimensionierten Zeitungen und Informationswürfeln wollen sie am 16. Juni im Lehrter Einkaufzentrum Zuckerfabrik informieren und das Image der Berufsgruppen aufpolieren.
Anlass der Aktionen ist der „Justice Day“. Seit 17 Jahren demonstrieren am 15. Juni in den USA Beschäftigte in der Gebäudereinigung für Gerechtigkeit. Das Datum geht zurück auf einen erfolgreichen Streik 1990 in Los Angeles.
Mittlerweile organisieren die Gewerkschaften in vielen anderen Ländern dieser Welt, wie in Australien, Neuseeland, England, Schweden, Dänemark und den Niederlanden diesen Aktionstag, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen von ReinigerInnen, Küchenpersonal und dem Bewachungsgewerbe anzuprangern.
„Ziel dabei ist, Arbeitgeber, Kunden und Öffentlichkeit zu sensibilisieren und klar zu machen, dass der Status dieser oft "unsichtbaren" Arbeitskräfte und die für sie geltenden Normen unbedingt verbessert werden müssen“, erläutert Nold die Motive der Gewerkschafter.
Bürgerreporter:in:Reinhard Nold aus Lehrte |
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