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Gewerkschaften informieren über Rentenkonzept und führen eine Umfrage zur Rente durch

Der DGB hat ein neues Rentenkonzept vorgelegt. Damit soll das heutige Rentenniveau auch dann gesichert werden, wenn der Rentenbeitrag - wie gesetzlich vorgesehen - auf 22 Prozent im Jahr 2030 begrenzt wird. Das DGB Ortskartell und der ver.di Ortsverein Lehrte/Sehnde unterstützt dieses Konzept.

Hintergrund: Die Bundesregierung wird im Herbst prüfen, ob der Rentenbeitrag abgesenkt wird. Dies ist möglich, wenn die Rücklagen der Gesetzlichen Rentenversicherung eine bestimmte Größe erreicht haben. Der DGB fordert, diesen Mechanismus zu durchbrechen und stattdessen eine Demografie-Reserve aufzubauen. Dafür soll der Rentenbeitrag jährlich um je 0,1 Prozentpunkte für Versicherte und Arbeitgeber angehoben werden. Im Jahr 2025 würde der Rentenbeitrag innerhalb des gesetzlichen Rahmens von 22 Prozent liegen. Mit der Demografie-Reserve kann die Sicherung des heutigen Rentenniveaus bis 2030 finanziert, die Erwerbsminderungsrente verbessert und die Rente mit 67 ausgesetzt werden.

„Wir wollen, dass die Rente mindestens bei ihrem heutigen Niveau bleibt“, sagte der örtliche DGB Vorsitzende Reinhard Nold. „Bis zum Jahr 2030 soll sie dramatisch von derzeit 51% auf dann nur 43% abgesenkt werden. Wer soll davon leben? Wir wollen die drastischen Leistungskürzungen bei der Erwerbsminderungsrente umkehren. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen landen heute zumeist direkt in der Sozialhilfe.“

Auch kritisierte Nold die von der Bundesregierung geplante Absenkung des Rentenniveaus um knapp 20 Prozent bis zum Jahr 2030 als unverantwortlich. „Ein solcher Sturzflug der Rente würde bedeuten, dass Altersarmut künftig die Mitte der Gesellschaft erreichen wird.“ Angesichts der demografischen Herausforderungen wäre es „geradezu schizophren, die Rücklagen praktisch aufzulösen. In wenigen Jahren wäre dann eine drastische Beitragserhöhung nötig, ohne dass die Entwertung der Rente aufgehalten wird.“

Das DGB-Konzept bietet dagegen Planungssicherheit für Versicherte und Arbeitgeber. Drastische Beitragssprünge werden vermieden. Nach den Berechnungen des DGB würde dies für die Beschäftigten im Durchschnitt eine Mehrbelastung von 2,60 € im Monat bedeuten. „Jeder“, so Reinhard Nold, „kann sich jedoch ausrechnen, was ihn allein eine lebenslange Kürzung seiner Rente von 8% kosten würde.“

Um das DGB Rentenkonzept in den Betrieben und in der Öffentlichkeit bekanntzumachen werden die Gewerkschafter in den Lehrter Betrieben und während eines Aktionstages Informationen verteilen und eine Umfrage zur Rente starten. Der Informationstag ist für den 4. August 2012 im Einkaufszentrum Zuckerfabrik geplant. Anschließend sollen die Bundestagsabgeordneten aus dem Lehrter Wahlkreis mit dem Ergebnis konfrontiert werden.

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4 Kommentare

Alle (d.h. auch die Beamten und Selbständigen sowie Ärzte, RAe usw.) müssen in das Rentensystem einzahlen. Und wer sich höher versichern möchte, kann das ja noch extra tun.

Beate,

das Gegenargument ist ja immer, wenn man fordert, alle zahlen in eine Kasse, dass dann auch alle Ansprüche haben, die geleistet werden müssen.
Und wenn die Beitragsbemessungsgrundlage wegfällt oder nach oben verschoben wird, dann würden zwar die, die ein höheres Einkommen haben (durch was auch immer) zwar mehr einzahlen, aber ausgerechnet die die es
n i c h t nötig haben, mehr herausbekommen. Und wenn man die Auszahlung nach oben beschränken würde, würde das nicht verfassungskonform sein.
Das aber könnte man garantiert regeln, wenn man denn wollte.
Nur gerade die, die viel haben, und einzahlen, wollen auch viel wieder herausbekommen: Wo kämen wir hin, dass die die viel haben, die mit durchfüttern, die wenig haben- diese Unsolidarität wird stark gefördert, das Solidaritätsprinzip wird immer mehr zum Fremdwort. Man muss ja wenigstens herausbekommen, was man eingezahlt hat. Das ist natürlich tödlich für jede solidarische Altersversorgung. Dabei leistet die gesetzliche Rentenversicherung viel mehr, als es jemals eine private, rein auf Gewinn orientierte Versicherung könnte. Ansich ist die GRV eine zivilisatorische, friedenssichernde und elemantare Errungenschaft, die seit 30 Jahren etwa systematisch schlecht gemacht wird, damit die jungen Leute sagen, ich bekomme ja doch nichts mehr raus, also spar ich mein Geld für mich allein und vertraue sie lieber den Schornsteinen der Finanzakrobaten an, als der GRV.
Deshalb ist es so wichtig, dass die Verwalter der GRV auch eine transparente,
genau die versicherungsfremden Leistungen auflistet und die auch komplett vom Bund erstattet werden. (siehe Teufeltabelle)
Das sollte man wissen:
http://www.adg-ev.de/aktivitaeten/aktionen/informa...

Hier mal ein Auszug von den Nachdenkseiten, die das wirklich exakt auf den Punkt bringen:
„Die Versicherungskonzerne, die Finanzdienstleister und die Banken haben sich offensichtlich schon in den neunziger Jahren ausgerechnet:
Wenn es ihnen gelingt, auch nur 10 % der bisherigen Rentenversicherungsbeiträge von der staatlichen gesetzlichen Rente auf die Privatvorsorge, also auf Lebensversicherungen und andere Sparformen umzuleiten, dann erreichen sie einen Umsatzzuwachs von ungefähr 15 Milliarden €. Das ist hoch attraktiv und versprach riesige Gewinne.
Also haben sie sich eine Kampagne mit einer doppelten Botschaft ausgedacht: Die gesetzliche Rente reicht nicht mehr, jetzt hilft nur noch Privatvorsorge. Diese Botschaften haben sie mit einem Riesenaufwand für Werbung und Public Relations unter die Leute gebracht.
Schon beim Wahlkampf 1998 wurden wir fast täglich mit ganzseitigen schwarz-grünen Anzeigen der Versicherungen und Banken konfrontiert. Später gab es dann unentwegt Serien in der Bild-Zeitung und in nahezu allen anderen Medien. Die Bild-Zeitung hat mit der Allianz Versicherungs AG direkt zusammengearbeitet.
Redaktionelle Beiträge wurden reihenweise von der Lobby der Versicherungswirtschaft geschrieben und bebildert. Das Vertrauen in die gesetzliche Rente wurde systematisch zerstört, erstens durch Propaganda und zweitens durch politische Entscheidungen, die die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rente systematisch verringerte, und damit wieder die Propaganda glaubwürdiger machte.
Der eklatanteste Schachzug ist die Erhöhung des Renteneintrittsalters.
Damit wurde den Jüngeren signalisiert:
Wenn ihr fürchtet, mit 65 abgearbeitet zu sein und nicht mehr weiter arbeiten zu können, dann müsst ihr einen Abzug von zweimal 3,6 % bei eurer gesetzlichen Rente hinnehmen. Also sorgt bitte privat vor.
Und der Clou vom Ganzen: Gleichzeitig hat man uns Steuerzahler genötigt, die Privatvorsorge mit Staatsgeld zu fördern durch Zulagen, wie bei der Riester- Rente und durch Steuervergünstigungen wie bei der Rürup- und Riester-Rente.
Ein Meisterstück, genauer gesagt, mehrere Meisterstücke der Lobby.“

hier ist übrigens der Beitrag zu den protestierenden spanischen Rentnern zu hören: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/181...

das möchte ich mal hier erleben, auch in Kanada sind die Eltern und Großeltern auf die Straße gegangen, um gegen Studiengebühren zu protestieren.
Nur liest man das kaum in unserer Qualitätspresse, es lohnt durchaus, die deutsche Ausgabe der Le Monde Diplomatique oder America21 etc. zu lesen.
Auch die Tagesschau ist kein Garant mehr für kritische und unabhängige Berichterstattung, leider. Marktkonforme Demokratie nennt man das.

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