13.000 Menschen zeigten in Hannover Flagge für bundesweiten Politikwechsel /
Lehrter Gewerkschafter demonstrierten in Hannover.
Unter dem Motto "Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa. Aktiver Staat" haben Gewerkschafter aus Lehrte zusammen mit 13.000 Menschen am letzten Samstag (7.9) in Hannover für einen Politikwechsel demonstriert.
„Das ist ein starkes Signal an die Politik, dass es Zeit ist für einen Politikwechsel in Deutschland, sagt der örtliche DGB und ver.di Vorsitzende, Reinhard Nold. „Gute Arbeitsplätze anstelle von perspektivlosen Jobs und Niedriglöhnen, sichere Renten statt Altersarmut, ein soziales Europa anstelle von Sozialabbau und einen aktiven Staat anstelle von Reichtum für einige wenige, mit diesen Themen haben die Gewerkschaften die Alternativen benannt. Egal, welche Parteien nach den Wahlen am 22. September für die Politik verantwortlich sein werden, sie muss wieder für die Menschen gemacht werden.“
In Hannover auf dem Opernplatz hörten die Lehrter neben Frank Bsirske (ver.di Bundesvorsitzender) u.a. Helga Schwitzer (Vorstandsmitglied der IG Metall), Dr. Ulrich Schneider (Hauptgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes), und Serena Sorrentino, (Vorstandsmitglied der Gewerkschaft CGIL in Italien) sprechen.
Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske kritisierte in seiner Rede auf dem Opernplatz, dass die Arbeitsverhältnisse sich in den letzten Jahren für immer mehr Menschen drastisch verschlechtert hätten, und forderte bessere Spielregeln auf dem Arbeitsmarkt: "Wir brauchen einen gesetzlichen Mindestlohn von zunächst 8,50 Euro pro Stunde. Die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen in den Branchen muss erleichtert werden. Und wir brauchen verlässliche und Existenz sichernde Beschäftigung, gleiche Bezahlung für Leiharbeit. Schluss mit den sachgrundlosen Befristungen und der Schutzlosigkeit von Mini-Jobs."
Helga Schwitzer, Vorstandsmitglied der IG Metall, warf der Bundesregierung vor, die falsche Rentenpolitik zu betreiben: "Nicht einmal jeder Dritte kann sich vorstellen, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter zu arbeiten. 42 Prozent fürchten, dass ihre Rente später nicht reicht. Das Rentenniveau müsse wieder angehoben und solidarisch finanziert werden. Es ist doch ein Armutszeugnis und ein Verstoß gegen die Menschenwürde, wenn nach 30 oder 40 Jahren Arbeit nur noch der Gang zum Sozialamt bleibt“, sagte Schwitzer.
In Hannover erlebten die Lehrter Demonstranten eine Kundgebung, die sie sehr emotional aufbrachte. Die Reden vom ver.di-Chef Bsirske und Helga Schwitzer vom IG Metall Vorstand, waren kämpferisch.
Alle sprachen aus, was viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon lange bedrückt –soziale Kälte und Ungerechtigkeit. Die Reaktion der so angesprochenen Menschenmassen war beeindruckend. Das Pfeiff– und Jubelkonzert zog sich vom Opernplatz bis zum Kröpke durch, berichtet Reinhard Nold.
Bürgerreporter:in:Reinhard Nold aus Lehrte |
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