Welche Ecken der Stadt würden Sie Touristen zeigen, Frau Voß?

Jutta Voß ist seit 2002 Bürgermeisterin von Lehrte. Im E-Mail-Interview verrät sie ihr Lieblingsreiseziel und worauf in Lehrte sie sich nach einem Urlaub am meisten freut.

Wenn jemand überlegt, ob er mit seiner Familie nach Lehrte ziehen soll: Mit welchen Argumenten würden Sie für die Stadt werben?

Zunächst einmal würde ich darauf hinweisen, dass die Lehrter – auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus – äußerst offen und unkompliziert auf alle neu zuziehenden Bürger zugehen. Das macht sie aus meiner Sicht zu einem außerordentlich liebenswerten Menschenschlag. Natürlich würde ich auch darauf hinweisen, dass wir in Lehrte, nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Ortsteilen über sehr schöne Wohnquartiere verfügen, die für nahezu jedes Wohnbedürfnis eine Antwort parat haben. Dieser gute Wohnstandort verbindet sich mit sehr viel Grün im Stadtgebiet, sodass auch die Naherholung nicht zu kurz kommt. Dieses Grün ist fußläufig oder per Fahrrad zu erreichen, sodass die Stadt nicht zu Unrecht den Titel „Fahrradfreundliche Kommune 2009“ errungen hat. Zu diesen Vorteilen kommt natürlich eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur hinzu. Wir können für junge Familien Plätze in Krippen und Kindertagesstätten anbieten. Alle Schulformen, darunter neuerdings auch eine IGS, sind in Lehrte vorhanden. Auch die Kultur kommt in unserer Stadt nicht zu kurz. Und wer es etwas sportlicher mag, kann sich in den zahlreichen Sportstätten in der Stadt fit halten. Dazu bieten viele Vereine ein breites Spektrum von Freizeitmöglichkeiten, sodass niemandem langweilig werden dürfte. Auch der Wirtschaftsstandort Lehrte hat in der Region Hannover eine große Bedeutung und einen guten Ruf. Das vielseitige Gewerbe bietet viele gute Arbeitsplätze und trägt damit natürlich zu einem soliden Einkommen der Bürger, aber auch der Stadt bei.

Was könnte in Lehrte noch besser werden, damit die Wohnqualität steigt?

Ich denke, dass diese Frage von niemandem besser beantwortet werden könnte, als von den Lehrtern selbst. Deshalb sind alle aufgerufen, sich immer wieder mit Ideen, aber auch mit Tatkraft einzubringen, um die Attraktivität dieser Stadt zu erhalten oder zu steigern.

Lehrte hat den Ruf, eine „graue Stadt“ zu sein. Welche schönen Ecken der Stadt würden Sie Touristen zeigen?

Mir fallen spontan so viele schöne Orte ein, dass ich gar nicht recht weiß, wo ich beginnen soll. Aber fangen wir mal in der Kernstadt an. Ich kann jeden, der diese Stadt besucht, nur einladen, sich selbst vom Stadtpark am Wasserturm aus auf den Weg zu machen und die vielen schönen, lauschigen Ecken im Hohnhorstpark bis hinaus zum Hohnhorstsee zu entdecken. Und natürlich darf in der Kernstadt auch ein Besuch im Alten Dorf mit der schönen Nikolauskirche nicht fehlen. Bei unseren Ortschaften traue ich mich gar nicht so recht, mit der Benennung anzufangen, weil jede Ortschaft eben ihre eigenen schönen Ecken vorweisen kann. Das reicht vom Schlemm’schen Hof in Ahlten über den Dorfteich in Aligse bis hin zum großen Dorfplatz in Steinwedel und von Immensen – unserem Dorf mit Zukunft – über Arpke mit dem wunderschönen Dorfteich und Sievershausen mit dem Antikriegshaus bis hin nach Hämelerwald mit seiner einzigartigen waldreichen Umgebung. Ich kann nur jeden ermuntern, sich selbst auf den Weg zu machen, diese Ecken zu erkunden.

Wir haben gehört, dass Sie gern verreisen. Welches ist Ihr Lieblingsreiseziel? Und worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Rückreise ansteht?

Da ich gern verreise, fällt es mir schwer, mich auf ein Lieblingsreiseziel festzulegen. Ich muss allerdings sagen, dass mir die See sehr gut gefällt. Ich liebe es, die Jahreswende bei kaltem Winterwetter auf Sylt oder Rügen zu verbringen. Genauso sehr freue ich mich immer wieder zu untypischen Zeiten, z.B. ebenfalls über die Weihnachtstage oder aber im März oder November, auf der wunderschönen Insel Mallorca Urlaub zu machen, wo ich jedesmal noch Neues entdecken kann. Wichtig sind mir natürlich auch immer wieder Städtereisen, zuletzt nach Budapest, einer Stadt mit ganz einzigartigem Charme. Bei der Rückkehr freue ich mich auf mein privates Zuhause, aber auch auf meinen dienstlichen Alltag mit meinen Kolleginnen und Kollegen.

Lehrter Themen wie das geplante Alkoholverbot auf dem Rathausplatz und die umstrittene Ansiedlung eines Baumarktes haben zu kontroversen Diskussionen im myheimat-Portal geführt. Verfolgen Sie solche Debatten?

Als Bürgermeisterin gehört es meiner Ansicht nach zu meinen ureigensten Aufgaben, alle Diskussionen zu Lehrter Themen aufmerksam zu verfolgen. Das geschieht in sehr unterschiedlichen Foren. Dazu gehören neben dem von Ihnen erwähnten myheimat-Portal natürlich auch die Berichterstattungen und die Leserbriefe in der örtlichen Presse und, was meines Erachtens noch viel wichtiger ist, das persönliche Gespräch wo immer sich dazu Gelegenheit ergibt. Sei es bei dem Kinderfest des Stadtjugendringes am letzten Wochenende auf dem Parkplatz des E-Centers oder bei der Gratulation zu einer goldenen Hochzeit im privaten Kreis.

myheimat-Team:

Annika Kamissek aus Bad Münder am Deister

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