Zwischen Lombardei und Piemont, mit dem Caravan Club Mittelweser e.V. im ADAC zum Lago Maggiore.
Nach dem die Tour auf Grund der Coronabeschränkungen 2 Jahre verschoben werden musste, ging es dieses Jahr endlich los. Die Mitglieder und Gäste des Caravan Clubs Mittelweser e.V. im ADAC trafen sich auf dem Campingplatz Village Isolino am Westufer des Lago Maggiore. Mit 26 Teilnehmern die aus dem Raum Lehrte / Hannover, Berlin, Hamburg, Oldenburg und Pinneberg anreisten, war eine überschaubare Gruppe bereit, die Schönheiten und Genüsse der Umgebung zu genießen. Nachdem die Wohnwagen und Wohnmobile auf den zugewiesenen Plätzen standen und das notwendige Equipment aufgestellt war, konnte es losgehen. Zum Nachmittagskaffee erläuterte uns unsere Reiseleiterin den Ablauf der nächsten 10 Tage und verteilte die detaillierten Unterlagen. Am Abend traf man sich dann im Restaurant auf dem Campingplatz, um auf der Dachterrasse mit Blick auf den Lago Maggiore, bei milden Temperaturen das Abendessen einzunehmen. Hier ergaben sich lebhafte Gespräche über den Verlauf des bisherigen Campingjahres und was noch alles zu erwarten war.
Der nächste Tag war den Inseln des Lago Maggiore gewidmet, die eine große Faszination mit ihrer mediterranen Vegetation ausüben. Vom Anleger des Campingplatzes holte uns ein Boot ab und es ging zu den Borromeeischen Inseln. Als erstes passierten wir die Mutterinsel, noch heute in Privatbesitz und kann nicht betreten werden. Das erste Ziel war die Insel „Isola Bella“ mit dem „Palazzo Borromeo“ und den wunderschönen Gärten. Hier merkten wir, dass viele andere auch die Idee gehabt hatten, es wurde voll. Aber innerhalb der weitläufigen Gartenanlage verlief sich das Ganze dann doch etwas. Gegen Mittag ging es dann weiter zur Nachbarinsel der Fischerinsel mit ihren schmalen Gassen und pittoresken Gebäuden. Zeit zum Bummeln, Essen und Mediterranes Flair genießen. Zum Nachmittag hin überquerten wir mit dem Boot den Lago Maggiore, um auf der Lombardischen Seite den Mondänen Badeort Stresa zu erreichen. Neben den vielen schönen alten und sehr mondänen alten Hotels ist auch die quirlige Altstadt sehr interessant. Neben vielen kleinen Geschäften findet man hier auch lauschige Plätze, um einen Cappuccino oder ein Eis zu genießen.
Am nächsten Morgen erwartete uns der Bus vorm CP um uns nach Domodossola zu bringen. Die Fahrt begann mit einem Abstecher zum Mergozzo See, einem kleinen See oberhalb des Lago Maggiore. Im gleichnamigen Ort konnten wir in der Sonne an der Strandpromenade sitzen und die Gedanken treiben lassen. In Domodossola bestiegen wir den Zug der VIGEZZINA-CENTOVALLI-BAHN. Diese Schmalspurbahn fährt durch das wildromantische Vigezzotal über eine Strecke von 52Km nach Locarno. Wobei ein Höhenunterschied von ca. 400m mit Hilfe von 31 Tunneln und 83 Viadukten überwunden wird. Nach einer Fahrt mit spektakulären Ausblicken erreichten wir das Schweizerische Locarno. Von hier aus ging es dann mit dem Bus auf der Westuferstraße des Lago Maggiore zurück zum CP. Die nächsten Tage standen zur freien Verfügung und man konnte bei sonnigem Wetter je nach Lust und Laune, Baden, am Strand liegen oder einfach nur faulenzen. Am Abend machte sich die Gruppe zu einer kleinen Wanderung auf, um in einer kleinen Osteria mit dem sinnigen Namen ‚Zur rauchenden Henne‘ zu Abend zu Essen. Das Menü und der Wein mundeten vorzüglich und damit war der Rückweg zum CP auch nicht mehr so lang. Für den nächsten Tag war noch einmal eine Bootsfahrt vorgesehen, und zwar wieder auf die gegenüber liegender Seite des Sees zum Kloster Santa Catarina, welches an einer steilen Felswand ‚klebt‘ und in diese hineingearbeitet wurde. Das Kloster wird heute noch von Nonnen und Mönchen bewohnt und es können wunderschöne Fresken, die im 14. Jahrhundert entstanden sind, bewundert werden.
Am nächsten Tag fuhren wir dann zum nahen Ortasee, der weitaus kleiner und ruhiger und von malerischen kleinen Dörfern umgeben ist. Dort in der Nähe befinden sich auch zwei “heilige Berge”, die Weltkulturerbe der UNESCO sind. In Varallo befinden sich auf luftiger Höhe, zu erreichen mit einer Kabelbahn, zahllose Kapellen mit lebensgroßen Figuren. Diese sind Teils aus Holz oder Terrakotta gefertigt und stellen die Geschichte von Jesus da. Es sind 44 Kapellen, wir haben aber nur knapp 30 geschafft. Nach einen Tag Pause war dann der nächste Programmpunkt die Stadt Bergamo mit ihrer wunderschönen Altstadt. Da diese auf einem Hochplateau liegt, mussten wir erst wieder mit einer Kabelbahn hinauf fahren um das Niveau zu erreichen. Wenn man sich durch die Gassen der Altstadt mit ihren Geschäften, Ständen und Gärten bewegt und das quirlige Leben um sich herum spürt, kann man sich kaum vorstellen, dass diese Stadt in der ersten Coronawelle völlig im Lockdown war und sich niemand außerhalb seiner Wohnung aufhalten durfte. Am Nachmittag gab es dann auf der Rückfahrt einen Stopp in Crespi d’Adda. Crespi ist der Name einer Baumwollfabrikantenfamilie, die am Ende des 19. Jahrhunderts in der Nähe ihrer Fabrik am Ufer des Flusses Adda eine "Arbeiter-Ideal-Stadt" errichtete. Diese noch bewohnte Siedlung gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Fabrikhallen werden allerdings nicht mehr benutzt, aber man ist derzeit dabei ein Konzept zur Verwendung zu erarbeiten. Auf unserem Programm standen aber auch noch die beiden wichtigsten Städte Norditaliens. Mailand und Turin. In Mailand angekommen besuchten wir als erstes die Scala, das weltberühmte Opernhaus. Auf Grund der neoklassizistischen Architektur ist es ein sehr unscheinbares Gebäude und erst im Inneren zeigen sich die Größe und Schönheit des Opernhauses. Ganz anders sieht der gotische Dom aus, sowohl von innen als auch von außen ein einmaliges Gebäude. Ein weiteres Bespiel für eine gelungene Architektur sind die Passagen Galleria Vittorio Emanuele. Hier finden sich die exklusiven Modegeschäfte und Gaststätten. Da in Mailand gerade die Modewoche war, sah man auch an jeder Ecke Models, die für die Fotografen posierten und die neueste Mode präsentierten. Der letzte Ausflug führte uns nach Turin. Diese Stadt darf man überhaupt nicht nur mit Fiat in Verbindung bringen. Eine sehr gediegene Stadt, der es nicht an Eleganz und Prunk fehlt, denn immerhin war sie lange Zeit Sitz der Savoyer und kurz Hauptstadt Italiens. Lange grüne Alleen prägen die schachbrettartige Struktur der Innenstadt. Mit Hilfe der Stadtführerin erkundeten wir die Barockarchitektur der Stadt und die großartigen Bogengänge, die mit einer Gesamtlänge von 18Km wirklich beeindruckend sind. Zum Abschluss blieb dann noch Zeit für ein Mittagessen und einen Cappuccino bevor es wieder zurück zum Laga Maggiore ging.
Am letzten Tag ging es dann ans Abbauen und Vorbereitungen für die Heimfahrt zu machen. Am Abend war dann noch ein gemeinsames Abendessen im Restaurant auf den CP angesetzt. Es ergaben sich bei Pizza und Wein noch angeregte Gespräche über den Tour Verlauf und den noch anstehenden Veranstaltungen. Der nächste gemeinsame Termin ist dann der Saisonschluss in Westerstede zu dem sich alle wieder treffen wollen. Hier allerdings nicht zu Pizza, sondern Grünkohl und Bregenwurst.
Weitergehende Infos und Termine in 2023 findet ihr unter www.cc-mittelweser.de
Bürgerreporter:in:Roland Grießbach aus Lehrte |
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