Großartige Stimmung beim Kita-Streik in Lehrte
Am Dienstag sind in Lehrte über 150 Erzieherinnen und Sozialarbeiter der Stadt Lehrte und der umliegenden Gemeinden dem Streikaufruf der Gewerkschaften gefolgt. Unter dem Motto „Nicht für ´n Appel und ´n Ei! Und nicht auf unsere Kosten!“ forderten sie einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung – und eine angemessene Bezahlung. Die Streikenden trafen sich zu einem gemeinsamen Frühstück im Streiklokal. Nach einem Erfahrungs- und Meinungsaustausch marschierten sie durch die Stadt wo sie Passanten und Autofahrern ihren Frust über die Haltung der Arbeitgeber lautstark mitteilten. Aufsehen erlangten die Streikenden mit dem grünen fünf Meter langen Lindwurm an dem sie das Motto befestigt hatten. Sie erhielten viele zustimmende Reaktionen unbeteiligter Passanten. Mit dieser Zustimmung hatten die Streikenden nicht gerechnet, kommentiert die Erzieherin Ruth Geib die spontanen Äußerungen der Bürger. Zum Abschluss versammelten sich alle auf dem Rathausplatz.
„Die Mehrzahl der Erzieherinnen und Erzieher sind in Teilzeit beschäftigt, haben Zeitverträge und verdient weniger als 1500 Euro brutto“, sagte der ver.di Ortsvereinsvorsitzender, Reinhard Nold. Er forderte eine „deutlich höhere Anerkennung“ der geleisteten Arbeit, die in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden sei. Es sei skandalös, dass die Arbeitgeber bisher weder die Bezahlung verbessern noch einem Gesundheitstarifvertrag zustimmen wollen. Nold appelliert an alle Eltern: „Die Erzieherinnen und Erzieher verdienen unserer Unterstützung und Solidarität. Grade weil die Bildung unserer Kinder in den schwierigen Zeiten der Wirtschaftkrise immer wichtiger wird, muss es für uns Eltern eine Herzensangelegenheit sein die Erzieher/innen, die für eine bessere Bezahlung und Gesundheitsschutz auf die Straße gehen, zu unterstützen.
Der Streik wird am Donnerstag mit Schwerpunkt in Braunschweig fortgesetzt.
Bürgerreporter:in:Reinhard Nold aus Lehrte |
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