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Gesundheitsregionplus des Landkreises Dillingen
Vernetzungstreffen zur ärztlichen Versorgung in der Stadt Lauingen

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  • hochgeladen von Sandra Kost

Auf Anregung der 1. Bürgermeisterin der Stadt Lauingen, Katja Müller, und organisiert durch die Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus des Landkreises Dillingen, traf sich kürzlich Landrat Markus Müller mit Mitgliedern des Lauinger Stadtrates, Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreter des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern zum Erfahrungsaustausch.

Bereits seit 2014 organisiert die Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus des Landkreises Dillingen, angesiedelt am Gesundheitsamt, landkreisweite Vernetzungstreffen zur Sicherstellung und Verbesserung der ambulant ärztlichen Versorgung. Landrat Markus Müller betonte beim Gespräch, dass dadurch in der Vergangenheit bereits Erfolge verzeichnet werden konnten. Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Uta-Maria Kastner, berichtete, dass es z.B. einen runden Tisch zur hausärztlichen Versorgung in Höchstädt gab, wodurch der Ausbau einer hausärztlichen Einzelpraxis mit Einstellung von zwei Ärztinnen in Teilzeit, die Schaffung von Parkplätzen durch die Stadt Höchstädt sowie die Veröffentlichung eines Flyers zum Standortmarketing umgesetzt werden konnten. Ebenso ging die Anregung für den Bau des Ärztehauses in Holzheim aus einem weiteren Vernetzungstreffen hervor.

Beim Austausch im Lauinger Rathaus erläuterte Robert Schneck von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) den Teilnehmenden die aktuellen Versorgungszahlen für den hausärztlichen Planungsbereich Lauingen: Seit Anfang des Jahres 2024 gilt der hausärztliche Planungsbereich Lauingen als unterversorgt; bis zu neun Hausärztinnen und –ärzte könnten sich hier noch niederlassen, bevor der Planungsbereich gesperrt wird. Die Gesundheitsregion plus des Landkreises Dillingen hat die Kassenärztliche Vereinigung zwischen Januar 2023 und Juni 2024 anhand von eingereichten „Beschwerdeformularen“ von Bürgerinnen und Bürgern auf die fehlende ärztliche Versorgung, u.a. in Lauingen, hingewiesen und um die Ergreifung von geeigneten Maßnahmen gebeten.

Ein Austausch der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern mit den ansässigen Ärztinnen und Ärzten hat ergeben, dass vier Praxen im hausärztlichen Planungsbereich bereit wären, noch weitere Ärztinnen oder Ärzte einzustellen. Dafür gebe es auch schon zwei Interessenten. Darüber hinaus wurden die Förderprogramme der KVB für Niederlassungen im hausärztlichen Planungsbereich Lauingen um 25 % erhöht; u.a. könnte ein interessierter Arzt oder eine interessierte Ärztin nun bis zu 112.500 € Förderung von der Kassenärztlichen Vereinigung für die Niederlassung im unterversorgten hausärztlichen Planungsbereich Lauingen erhalten. Falls diese Bemühungen nicht zielführend sind, ist die Errichtung einer hausärztlichen KVB-Arztpraxis (KVB-Eigeneinrichtung) geplant. Die anwesenden Ärztinnen und Ärzte nutzten die Möglichkeit, um Verbesserungsmöglichkeiten mit den anwesenden Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung zu besprechen. Auch Landrat Markus Müller bot an, die Anliegen beim Bayerischen Landkreistag zur Beratung im Ausschuss für Gesundheit und Soziales vorzubringen.

Oliver Legler vom bayerischen Kommunalbüro für ärztliche Versorgung stellte mögliche Ansätze zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung für Kommunen anschaulich dar. Empfohlen sind u.a. die Initiierung von Vernetzungsprozessen und die Umsetzung von interkommunalen Strategien, z.B. unter dem Dach der Gesundheitsregion plus. Momentan passt die Nachfrage, nach u.a. auch mehr Angestelltenverhältnissen, nicht unbedingt zum Angebot im ländlichen Raum. Die anwesenden Ärztinnen und Ärzte weisen darauf hin, dass auch jegliche Art von Unterstützung, wie z.B. Vorträge zu den Basics der Praxisführung oder ein Patensystem für Abrechnungsfragen, hilfreich wären. Bestehende Angebote sind oft bei Jungmedizinern noch zu wenig bekannt und könnten auch regional angeboten werden. Oliver Legler berichtet, dass die Erfahrung zeige, dass es jungen Ärztinnen und Ärzten bei der Niederlassungsentscheidung nicht vorrangig ums Geld geht, an erster Stelle stünden hingegen geeignete Rahmenbedingungen für die Niederlassung. Hier könnten Kommunen ansetzen.

Die 1. Bürgermeisterin der Stadt Lauingen, Katja Müller, berichtete, dass der Lauinger Stadtrat gerne an diesen Rahmenbedingungen ansetzen möchte und informierte über die Idee eines Ärzte-/ bzw. Gesundheitshauses in der Stadt Lauingen. Der Bau könnte über einen privaten Investor erfolgen, welcher die Räumlichkeiten anschließend vermietet. Eine Modulbauweise würde Flexibilität für die Bedürfnisse der interessierten Ärztinnen und Ärzte und ggf. auch weitere Berufsgruppen, wie z.B. Physiotherapeutinnen und Osteopathinnen, bieten. Die Stadt Lauingen könnte für weiche Faktoren, u.a. für Betreuungsangebote oder den Glasfaseranschluss einstehen. Dem Lauinger Stadtrat sei jedoch die Meinung der ansässigen Ärztinnen und Ärzte wichtig. Die anwesenden Ärztinnen und Ärzte zeigten sich durchweg interessiert an dem Bau. Dabei wurde betont, dass man sich aus hausärztlicher Sicht über Jeden freue, der nach Lauingen kommt. Ein Konkurrenzdenken gebe es hier nicht. Ebenso wurde betont, dass das Bereitstellen von geeigneten Räumlichkeiten ein geeigneter Ansatz sei, da auch diese nicht so leicht vor Ort zu finden wären.

Bei den Anwesenden bestand das Interesse an einer Fortführung dieser Vernetzungstreffen. Bürgermeisterin Katja Müller zeigte sich offen dafür. Die Gesundheitsregion plus wird deshalb weitere Treffen organisieren.

Text: Hurler / Landratsamt Dillingen

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