Demographischer Wandel und Schwimmbadschließungen Hauptthemen - Landestagung des DLRG-Landesverbandes Hessen in Laubach - Harald Blum als Präsident be

LAUBACH | 92 Delegierte aus den 24 Kreisverbänden und Bezirken im DLRG-Landesverband (LV) Hessen sowie zahlreiche Ehrengäste konnte der alte und neue Präsident des DLRG-Landesverbandes Harald Blum bei der Landestagung in Laubach begrüßen. Hauptthemen seines Jahresberichtes waren der demographische Wandel, die anhaltenden Schwimmbadschließungen und die leicht rückläufige Zahl der Ertrinkungstoten. Die Delegierten, welche die rund 58.000 hessischen DLRG-Mitglieder vertraten, wählten zudem den Landesverbandsvorstand neu und bestimmten die Delegierten für die DLRG-Bundestagung im Herbst 2009. Grußworte richteten die Ehrengäste, unter ihnen der Staatsekretär im Hessischen Innenministerium Boris Rhein, der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Gießen Stefan Becker, der Laubacher Stadtverordnetenvorsteher Alfred Schäfer und der Vizepräsident der DLRG auf Bundesebene Dr. Jochen Brünger, an die Versammlung.

In seinem Rechenschaftsbericht dankte DLRG-Landesverbandspräsident Harald Blum allen Aktiven in der DLRG für Ihren tatkräftigen Einsatz sowie den Behörden und der Politik für die geleistete Unterstützung. Gleichzeitig beklagte er, dass nach wie vor zahlreiche Schwimmbäder geschlossen werden bzw. akut von der Schließung bedroht seien. Dies entziehe der DLRG vor Ort die Grundlage für Ihre Arbeit und gefährde massiv die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung. Schon heute werde in vielen Schulen kein Schwimmunterricht mehr erteilt und rund 25 Prozent der Kinder können nicht Schwimmen. Trotz dieser alarmierenden Befunde sind in Hessen im vergangenen Jahr „nur“ 21 Menschen ertrunken, was auf die erfolgreiche Arbeit der DLRG in den 220 örtlichen Gliederungen im Bereich der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung und des geleisteten Wasserrettungsdienstes zurückzuführen ist. Die Zahl der Ertrinkungstoten war damit leicht rückläufig gegenüber dem Jahr 2007, in dem 23 Menschen ertranken. Sie sei aber immer noch zu hoch, so Harald Blum. Zudem seien zwei von drei Ertrinkungstoten älter als 50 Jahre, was unter anderem auf die Auswirkungen des demographischen Wandels zurückzuführen sei. Im häufiger würden gerade ältere Erwachsene aktiv Wassersport betreiben. Nicht nur aus diesem Grund beschäftigt sich der DLRG-Landesband Hessen bereits intensiv mit dem Thema des demographischen Wandels. So fanden unter der Leitung des Beauftragten 50+ im Landesverband Peter Enders bereits drei Fachtagungen zu dem Thema statt. Ziel sei es, neue, attraktive Ausbildungsangebote für die Generation 50+ zu schaffen. Unter dem Motto „Gute Schwimmer … starke Retter!“ werde die DLRG, so Harald Blum, ihre Arbeit weiter intensivieren um so dazu beizutragen, die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung zu erhöhen und die Zahl der Ertrinkungstoten weiter sinken zu lassen. Abschließend ging der LV-Präsident in seinem Referat auf die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes für ein hessisches Wassersportzentrum in Laubach ein und lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Wenn Kommunen, Schulen und Vereine zusammenarbeiten sei es möglich, Schwimmbäder zu erhalten, anstatt sie zu schließen.

Insgesamt 49-mal retteten die Lebensretter von der DLRG in Hessen im Jahre 2008 Menschen vor dem Ertrinken, davon sechsmal unter Lebensgefahr für den Retter selbst. Mehr als 4.000 Aktive leisteten über 220.000 Wachstunden an den 93 hessischen Wasserrettungsstationen und in Hessens Schwimmbädern. Im Rahmen der Ausbildung von Nichtschwimmern zu Schwimmern und Schwimmern zu Rettungsschwimmern wurden rund 6.300 Seepferdchen, 5.900 Deutsche Jugendschwimmabzeichen und über 5.500 Rettungsschwimmabzeichen von der DLRG abgenommen. Hinzu kommen knapp 900 Juniorretter, fast 700 Deutsche Schwimmabzeichen sowie rund 300 Schnorcheltauchabzeichen. Diese eindrucksvolle Zahlenbilanz legten die Technischen Leiter Thorsten Reus und Willi Vogt in ihrem statischen Jahresbericht dar. Zudem wurden zahlreiche Ausbildungslehrgänge und Fortbildungsveranstaltungen auf Landesverbandsebene durchgeführt. Neben der Ausbildungstätigkeit, dem Wasserrettungsdienst und der Arbeit im Katastrophenschutz finden alljährlich auch die Hessischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen statt. An zwei Tagen gehen jeweils über 500 Rettungssportler aus ganz Hessen an den Start. In diesem Jahr werden die Meisterschaften vom 19.-21.06.2009 in Fulda stattfinden.

Für die dreijährige Amtperiode 2009-2012 wählten die 92 anwesenden Delegierten einen neuen Landesverbandsvorstand. Landesverbandspräsident Harald Blum wurde dabei einstimmig in seinem Amt bestätigt. Wiedergewählt wurden auch die Vizepräsidenten Carsten Brust und Hans Stracke sowie Schatzmeister Ralf Gödtel. Neuer Vizepräsident ist der bisherige Technische Leiter Ausbildung Thorsten Reus. Er löst Roland Fahl ab, der bislang einer der drei Vizepräsidenten war. In das Amt des Technischen Leiters Ausbildung wurde Christoph Eich neu in den Landesverbandsvorstand gewählt. Alter und neuer Technischer Leiter Einsatz ist Willi Vogt, der für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt wurde. Bereits eine Woche zuvor auf dem Landesjugendtag in Heisterberg war Mathias Fahrig zum neuen Landesjugendvorsitzenden gewählt worden. Er komplettiert als Vertreter der DLRG-Jugend den Vorstand des DLRG-Landesverbandes. Bei den weiteren Wahlen bestimmten die Delegierten noch die Revisoren und die Delegierten für die DLRG-Bundestagung, welche im Herbst dieses Jahres am Nürburgring stattfindet. Die Bundestagung ist das höchste Organ der DLRG auf Bundesebene. Die aus dem Vorstand ausgeschiedene Justiziarin Astrid Löber wurde von der Versammlung zum Ehrenmitglied der DLRG-Hessen ernannt.

Der Landesverbandsvorstand für die Amtszeit 2009-2012:

Präsident: Harald Blum
Vizepräsidenten: Hans Stracke
Carsten Brust
Thorsten Reus
Schatzmeister: Ralf Gödtel
Technischer Leiter-Ausbildung: Christoph Eich
Technischer Leiter-Einsatz: Willi Vogt
Landesjugendvorsitzender: Mathias Fahrig

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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