Vorstellung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs HLF 20 der Langweider Feuerwehr

Das neue HLF 20 in markantem Design. | Foto: Manuel Weiß/FF Langweid
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Mitte November letzten Jahres wurde nach nur einjähriger Bestell- und Aufbauzeit ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 an die Langweider Feuerwehr ausgeliefert. Das neu beschaffte Feuerwehrfahrzeug ersetzt das 26 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 8. Insbesondere die erweiterten Aufgaben – auch im Zusammenhang mit der Bundesstraße – rechtfertigen auch nach Meinung der Regierung von Schwaben den aufgewerteten Fahrzeugtyp. Das Hightech-Fahrzeug mit einem Anschaffungspreis von 360.000 Euro wird dementsprechend auch zu fast 30 % mit staatlichen Mitteln bezuschusst. „Die Gemeinde Langweid sorgt durch diese Neuanschaffung dafür, dass unsere Wehr weiterhin modern ausgestattet ist, damit auch in Zukunft die Sicherheit und der Schutz der Bevölkerung gewährleistet ist“, begründet Bürgermeister Jürgen Gilg die Investition. Bereits vor der offiziellen Übergabe und kirchlichen Segnung erhielt das Fahrzeug beim Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes im Januar diesen Jahres seine Feuertaufe.

Das Hilfeleistungslöschfahrzeug ist ein vergleichsweise junger genormter Fahrzeugtyp der deutschen Feuerwehren. Wie das traditionelle Löschgruppenfahrzeug ist es ebenfalls für eine Gruppe (9 Feuerwehrleute) als Besatzung ausgelegt. Wesentlicher Unterschied ist jedoch die umfangreiche zusätzliche Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung. Der Fahrzeugtyp trägt somit der Entwicklung beim Einsatzspektrum der Feuerwehren Rechnung, wonach eine Verschiebung von den klassischen Brandbekämpfungseinsätzen hin zu Einsätzen in Technischer Hilfeleistung zu verzeichnen ist. Hilfeleistungslöschfahrzeuge können somit für verschiedenste Einsatzsituationen, vom herkömmlichen Brandeinsatz wie auch für Verkehrsunfälle und Gefahrguteinsätze sowie zur Menschenrettung optimale Voraussetzungen bieten.

Die Basis des neuen Fahrzeugs bildet ein Fahrgestell mit 15 to zulässigem Gesamtgewicht des Herstellers MAN mit der Typenbezeichnung TGM 15.290. Der stattliche Lkw erfordert demnach die Führerscheinklasse C. Die Fahrerkabine und der Mannschaftsraum bieten Platz für einen Gruppenführer und acht Feuerwehrleute. Die vier im Mannschaftsraum verbauten Pressluft-Atemschutzgeräte können bereits während der Fahrt angelegt werden, wodurch wertvolle Zeit gewonnen wird. Ein kraftvoller Dieselmotor mit 290 PS sowie der Allradantrieb gewährleisten die nötige Mobilität auch in schwierigen Situationen. Der feuerwehrtechnische Aufbau wurde nach den Vorgaben der Verantwortlichen der Langweider Feuerwehr von dem österreichischen Spezialisten, der Firma Rosenbauer in Leonding bei Linz, realisiert. Herzstück der Ausrüstung zur Brandbekämpfung bildet eine hochmoderne Pumpe des Herstellers Rosenbauer mit 2000 l/min Förderleistung. Ein integrierter Löschwassertank mit 2000 Litern Wasser ermöglicht mit der Schnellangriffseinrichtung sofortige Maßnahmen an der Einsatzstelle. Ein weiteres Highligth ist die automatische Schaumzumischung, die über einen Schaumvorratstank mit 200 Litern Schaummittel verfügt und bei Bedarf auf Knopfdruck Löschschaum zur Verfügung stellen kann. Beim Bedarf von größeren Schaummengen steht der Schaum-Wasserwerfer RM 24 zur Verfügung. Neben der üblichen feuerwehrtechnischen Grundausstattung wie Saug- und Druckschläuche, Strahlrohre und Armaturen werden noch eine Wärmebildkamera, ein Hochdrucklüfter sowie fahrbare Einmann-Haspeln mit B-Schläuchen und mit Materialien zur Verkehrsabsicherung mitgeführt. Beeindruckend ist auch der Lichtmast, Typ Flexilight, der ferngesteuert mittig aus dem Fahrzeugdach ausgefahren werden kann und mit acht LED-Scheinwerfern für optimale Lichtverhältnisse sorgt. Auch die Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung lässt keine Wünsche offen. Kraftvolle hydraulische Rettungsgeräte (Schere, Spreizer, Zylinder) bieten alle Möglichkeiten um bei Verkehrunfällen zu helfen. Dank des absetzbaren Stromerzeugers mit 13 kVA-Leistung ist auch ein fahrzeugunabhängiger Einsatz möglich. Mehrere Hochdruck-Hebekissen, ein Sprungrettungspolster, das Stützsystem Stab-Fast und eine Rettungsplattform ergänzen das Equipment. Die übersichtlich gestalteten Geräteräume bieten zudem Platz für Hilfsmittel wie eine Kettensäge, einen Trennschleifer, ein Plasma-Schneidgerät, verschiedene Schmutz- und Tauchpumpen sowie Türöffnungswerkzeug und ein Gasmessgerät.

Die Fahrzeugfunkanlage wird ergänzt durch mehrere Handfunkgeräte. Neben den üblichen Warnsignaleinrichtungen wie Martinshorn und Blaulicht verfügt das Fahrzeug über eine Verkehrswarnanlage. Ein nach Entwürfen der Langweider Feuerwehr realisiertes Design in roter Signalfarbe mit weißen Elementen rundet das markante Fahrzeug mit dem Funkrufnamen „Florian Langweid 40/2“ ab (art).

Bürgerreporter:in:

Johann Buchart aus Langweid am Lech

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