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Untersuchung von Weichmachern in Kindertagesstätten

- kein Hinweis auf relevante Zusatzbelastung durch die Kita -
Weiterhin erhöhte Werte bei einzelnen Kindern

Phthalate werden seit über 40 Jahren in großem Umfang als Weichmacher eingesetzt. Bei ihnen handelt es sich um zum Teil gesundheitlich problematische Substanzen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), und das Landeslabor Berlin-Brandenburg haben in einem gemeinsamen Länderuntersuchungsprogramm (LUPE 3) das Vorkommen von Weichmachern, sogenannter Phthalate, in Kindertagesstätten untersucht. Das Projekt ging auch der Frage nach, inwieweit Phthalate in den kindlichen Organismus gelangen können bzw. in welchen Konzentrationen sie im Urin der Kinder vorliegen. Untersucht wurden für diese Studie insgesamt 663 Jungen und Mädchen in 63 Kindertagesstätten der drei Bundesländer. In NRW waren es 253 Kinder in 23 Kitas. Es wurden Phthalate in der Innenraumluft und im Hausstaub sowie im Urin der Kinder untersucht.

LUPE 3 ging damit Hinweisen früherer Untersuchungen nach, dass in Kindertagesstätten relativ hohe Phthalat-Gehalte im Hausstaub gefunden wurden. Die gesundheitliche Relevanz der Phthalat-Gehalte des Hausstaubs ließ sich bisher jedoch nicht abschätzen, da der Hausstaub aus den Staubsaugerbeuteln der Einrichtungen allein kein geeigneter Parameter für die Abschätzung der inneren Belastung der Raumnutzer ist. Deshalb wurde in diesem Projekt eine erweiterte Herangehensweise gewählt: Es wurden nicht nur der Hausstaub und die Raumluft im Gruppenraum der Kitas untersucht, sondern auch die Abbauprodukte der Weichmacher im Körper (sogenannte Metabolite) im Urin gemessen. Damit kann die Belastung der einzelnen Kinder abgeschätzt werden.

Der Gehalt der Phthalate im Hausstaub bewegte sich in einem ähnlichen Bereich wie in der Untersuchung des BUND in 2011. Nach Untersuchung der Urinproben der Kinder fanden sich jedoch keine Hinweise darauf, dass der Phthalatgehalt in den Kindertagesstätten eine relevante Zusatzbelastung für die Kinder darstellt. Im Vergleich zu Untersuchungen des Umweltbundesamtes der Jahre 2003 bis 2006 ergaben sich in der Regel deutlich niedrigere Gehalte der untersuchten Phthalatabbauprodukte in den Urinproben, die Metabolite der Phthalate DiNP und BBzP stagnieren.

Bei 52 der 663 insgesamt untersuchten Kinder wurden in den Urinproben für einzelne Phthalate erhöhte Werte festgestellt. Diese stehen zwar mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mit dem Besuch in der KITA in Zusammenhang, sie zeigen aber, dass bei einzelnen Kindern die Zufuhr mit bestimmten Phthalaten zu hoch ist. Basis der Bewertung sind lebenslang tolerierbare Aufnahmemengen. Erst die dauerhafte mehrjährige Überschreitung dieses Wertes ist von gesundheitlicher Besorgnis. Es besteht daher weiter Bedarf zur Ermittlung der Quellen, die für erhöhte Belastungen verantwortlich sein können.

Die Eltern wurden schriftlich über die Ergebnisse der Untersuchungen informiert, verbunden mit einem persönlichen Beratungsangebot. Ziel ist die Ermittlung der Quellen, z.B im häuslichen Bereich, die für diese erhöhten Belastungen verantwortlich sein können.

Für einige Phthalate ist der Einsatz bereits verboten oder begrenzt worden. Trotzdem sind sie noch in der Umwelt anzutreffen. Unter Vorsorgegesichtspunkten sollte der bereits eingeschlagene Weg, Phthalate in der Umwelt zu reduzieren, konsequent fortgesetzt werden.

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1 Kommentar

Wenn das Zeug schadet, gehört es verboten.
Dass es schadet, ist nicht neu.

Und angesichts der Fremdbetreuungswahns dürfte es nicht überraschen, dass Kitas angeblich natürlich nicht gefährlich sind... gegenteilige Meldungen würden ein Betreuungschaos erzeugen, denn der Staat wäre wohl kaum in der Lage komplett nochmal alle Kitas zu bauen oder zu sanieren...

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