Nicht zu Ende recherchiert: ZDF mit einseitigem Beitrag über den deutschen Wald
Wald und Wild gehören zusammen
djv Berlin - Mancher Jäger dürfte sich am Dienstagabend vor dem Fernseher sehr gewundert haben: Der ZDF-Beitrag um 20:15 Uhr „Und ewig locken die Wälder“ beschwört den Krieg gegen Pflanzenfresser in unseren Wäldern herauf.
Der DJV sagt dazu: Jagd ist keine Schädlingsbekämpfung. Die zentrale Aussage im Beitrag, dass es nur Wald oder Wild geben kann, ist laut DJV völlig absurd: Wild gehört in das Ökosystem des Waldes – erst wirtschaftliche Interessen und Freizeitbedürfnisse des Menschen schaffen Konflikte, die regional sehr unterschiedlich ausfallen.
Ein Waldumbau hin zu stabilen Mischwäldern geht demnach nicht ohne regionale Konzepte. Diese beinhalten etwa je nach Waldsituation Äsungsflächen, Wildruhezonen oder Besucherlenkungsstrategien, denn Teile des Thüringer Waldes mit über 90 Prozent Fichte bedürfen anderer Forsteinrichtungs- und Wildmanagementkonzepte als Kiefernwälder in Brandenburg oder Buchenwälder im Thüringer Hainich. Es sei denn, der gesellschaftliche Wunsch ist es, alle Pflanzenfresser wie Rehe, Hirsche und Hasen komplett zu eliminieren. Dann sollte aber das wahre Motiv genannt werden: Gewinnmaximierung.
Die Autoren des ZDF-Beitrages verkaufen dem Zuschauer Rotwild als Damwild und zeigen Damwild, wenn es um Rehwild geht. Diese Details sind für den Laien nicht erkennbar. Jeder Journalist – insbesondere bei den öffentlich-rechtlichen Sendern – sollte aber eine ausgewogene Berichterstattung im Sinn haben. Ein Revierförster, der die Drückjagdteilnehmer mit den Worten: „Nicht gucken ob die Geiß oder das Kitz da steht – es wird geschossen“ eröffnet, spricht sicher nicht für die Mehrheit der Jäger. Die hohen Ansprüche der Gesellschaft an eine tierschutzgerechte Jagd werden mit dieser Aussage völlig ausgeblendet.
Ein Bericht, der sich bezogen auf die Jagd, auf Jäger als wild drauf los ballernde Horde reduziert, entspricht wirklich nicht den Tatsachen.
Wald- und Forstwirtschaft haben in unserer Gesellschaft einen stetig wachsenden Stellenwert, erhalten und fördern sie doch unser wichtigstes Naherholungsgebiet,
den Wald.