Frühmahd tierschutzgerecht gestalten
Von innen nach außen mähen rettet Wildtierleben
djv Berlin - Die Mahd von Grünland oder Energiepflanzen wie Grünroggen steht an. Besonders konfliktreich:
Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher. Darauf machen Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdschutzverband (DJV) aufmerksam und empfehlen, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für die Wildtierrettung durchzuführen.
Effektive Wildtierrettung beginnt bereits vor der Mahd, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähtechnik dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen vor allem, das Feld mit dem Grünlandschnitt grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. So haben Feldhasen oder Fasane während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg – gerade bei Rehkitzen, die sich instinktiv ducken.
Der DJV appelliert zugleich an Spaziergänger, Abstand zu halten von Jungtieren: Um keine Fressfeinde wie den Fuchs anzulocken, verstecken Rehe oder Feldhasen ihren gut getarnten Nachwuchs in Wiesen und beobachten ihn aus sicherer Entfernung. Es wäre falsch verstandene Tierliebe, Rehkitze und Junghasen anzufassen oder sogar mitzunehmen.