Fischotter schwimmt schneller als Profisportler Paul Biedermann
Tierische Olympiade: Heimische Wildtiere brechen Weltrekorde
djv Berlin - Mit 67 Stundenkilometer Laufgeschwindigkeit ist der Rothirsch erster auf der Tartanbahn über 100 Meter. Der jamaikanische Spitzensprinter Usain Bolt kommt da mit 34,5 Kilometern pro Stunde bei seinem letzten Weltrekordlauf nicht hinterher. Schnellster im Schwimmen ist der Fischotter mit 14 Kilometern in der Stunde. Die halbe Geschwindigkeit reichte dem Deutschen Paul Biedermann für seinen Weltrekord über 200 Meter Freistil. Wofür internationale Spitzensportler tagtäglich trainieren, um alle vier Jahre bei den Olympischen Spielen ihre Kräfte zu messen, ist in der Tierwelt Alltag: Höchstleistungen. Darauf macht der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) in Berlin aufmerksam.
„Den Wildtieren vor unserer Haustür geht es dabei nicht um die Goldmedaille, sondern ums pure Überleben“, erklärt DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Der Wanderfalke beispielsweise stürzt mit 290 Sachen auf seine Beute nieder. Rebhühner fliegen mit 85 Kilometern pro Stunde deutlich schneller als ihr Feind – der Habicht (42 Stundenkilometer). Selbst die Silber- und Bronze-Gewinner im Sprint – der Feldhase mit 65 und das Wildschwein mit 55 Stundenkilometern – ziehen mühelos an dem dreifachen Olympiasieger Usain Bolt und dessen Sportkollegen vorbei.
Den weitesten Sprung aus dem Stand macht der Springfrosch: Er schafft zwar nur zwei Meter, das ist aber das 33-fache seiner Körpergröße. Bis 1912 war der Standweitsprung noch olympisch. Damals machte der US-amerikanische Leichtathlet und Weltrekordhalter Ray Ewry einen Satz über 3,21 Meter; das 1,7-fache seiner Körpergröße.
Die Kraft ist auch bei den Gewichthebern entscheidend: Sie müssen bei Olympia, je nach Disziplin, das Gewicht maximal eine Minute halten. Einen echten Dickkopf beweist dagegen der Elch: Sein bis zu 50 Kilogramm schweres Geweih trägt er mehrere Wochen mit sich.
Und kennen Sie schon die Profis auf Langstrecken? Der Knutt, ein amselgroßer Küstenvogel, fliegt ohne Unterbrechung 4.000 Kilometer von Nordsibirien bis zum Wattenmeer. Auf diesem Flugmarathon verliert er die Hälfte seines Gewichts. Ein weiterer exotischer Rekordhalter ist der Sperbergeier aus Afrika. In einer Reiseflughöhe von 11.300 Metern begegnet er hier nur noch Passagierflugzeugen auf Langstreckenflügen.