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Der Rothirsch im Kreuzfeuer

  • Rothirsch
  • Foto: © Deutsche Wildtier Stiftung/T. Martin
  • hochgeladen von Karl-Heinz Huber

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert Zusammenarbeit statt Egoismus für Deutschlands größtes Wildtier

Der Hirsch und der Mensch: Es ist keine einfache Beziehung! Die zehnte Folge dieser Serie beschreibt den Rothirsch im Spannungsfeld mit den unterschiedlichen Interessen der Menschen. In Hegegemeinschaften müssen diese Interessen gebündelt und diskutiert werden. Hegegemeinschaften stehen deshalb auch im Mittelpunkt des 6. Rotwildsymposiums, das die Deutsche Wildtier Stiftung noch bis zum 20. Oktober in Moritzburg bei Dresden veranstaltet.

Statistisch gesehen leben in Deutschland auf zehn Quadratkilometern durchschnittlich fünf Rothirsche, aber über 2 000 Menschen. Jeder Mensch nutzt den Lebensraum dieses Tieres - oft gedankenlos - auf vielfältige Weise: Pilzsammler, Spaziergänger und Mountainbiker dringen in den Lebensraum des Hirsches ein, der Forstwirt und der Jäger haben ihn im Visier. „Die Konflikte zwischen den Ansprüchen des Rotwildes auf ein artgerechtes Leben und den Interessen der Landnutzer können nur gelöst werden, wenn alle gemeinsam handeln“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Er fordert von den Akteuren: „Über den eigenen Revierrand hinaus blicken und großräumig denken!“ Aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung sind dafür Hegegemeinschaften das geeignete Instrument.

Noch bis zum 20. Oktober findet das 6. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung in Moritzburg und auf Schloss Wackerbarth bei Dresden statt. Es wird gefördert vom Freistaat Sachsen und dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC). Unter dem Titel „Der Hirsch und der Mensch“ greift die Stiftung das Thema Hegegemeinschaften auf. „In den Hegegemeinschaften der Zukunft müssen alle maßgeblichen Interessenvertreter eingebunden sein“, fordert Baron Münchhausen. Dabei sollten neben Aspekten der Jagd, die Ansprüche der Wildtiere auf den Lebensraum eine wichtige Rolle spielen.

In der Realität geht das Aufgabenspektrum von Hegegemeinschaften heute leider kaum über die Gestaltung des Abschussplanes hinaus. „Hegegemeinschaften müssen sich von einer Abschuss- zur einer kompetenten und durchsetzungsfähigen Nutz- und Schutzgemeinschaft entwickeln“, so der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein „Wildtier-Plan“ muss weit über einen „Abschuss-Plan“ hinausgehen, soll die Verbesserung der Lebensräume und den Ausgleich mit der Land- und Forstwirtschaft im Auge haben. In Regionen, in denen neben Rotwild auch Dam- oder Schwarzwild vorkommt, müssen die Interessen dieser Wildarten gemeinsam gemanagt werden. „Wir müssen weg von einseitigen Betrachtungen und dem Blick auf eine einzelne Wildart“, fordert der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.

Tragfähige Lösungen im Konflikt zwischen Mensch und Hirsch setzen voraus, dass in Hegegemeinschaften künftig neben Jägern auch Grundeigentümer und weitere Interessenvertreter sitzen. Der Gesetzgeber muss Hegegemeinschaften mit mehr Befugnissen ausstatten. „Nur dann kann das Fehlverhalten schwarzer Schafe konsequent geahndet werden“, betont Baron Münchhausen. „Denn unser Wild ist anspruchsvoller und sensibler als wir ahnen.“ Münchhausen sieht Hegegemeinschaften in der Verantwortung, damit das Wild auch in der Kulturlandschaft artgerecht leben kann. „Auch wenn es für uns Menschen mühsam ist, die Konflikte zwischen Menschen und Hirschen sind lösbar und es lohnt sich, sie in Hegegemeinschaften anzupacken“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen.

Weitere Informationen finden Sie auf www.Rothirsch.org. Die Broschüre „Hegegemeinschaften in Deutschland“ kann dort kostenlos heruntergeladen werden.

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