Eine wahre Weihnachtsgeschichte
Anfang der 1950er Jahre waren die Weihnachtsgeschenke längst nicht so üppig wie heute. Deshalb freute ich mich immer auf ein Weihnachtspäckchen meines Patenonkels. Onkel Otto wusste genau, was ich gebrauchen konnte.
Weihnachten stand wieder unmittelbar bevor und ich öffnete das langersehnte Päckchen. Große Augen: Es enthielt eine Laubsäge, einen Hobel, einen hölzernen Winkel, 2 Feilen, 2 Kneifzangen und 2 Hämmer. Alles in kindgerechtem Miniaturformat. In die Hammerstiele schnitzte mein Vater meine Initialen „WH“.
Ich erinnere mich an all das noch so genau, weil die Werkzeuge wundersamer Weise die vielen Jahre überdauert haben und sich noch heute als weihnachtliche Kindheitserinnerung in meinem Besitz befinden. Es fehlte allerdings schon lange ein Hammer, dessen Verlust ich aber verschmerzte.
Heute, am 23.Dezember 2014, dem Vortag des Heiligen Abends, kam mein alter Freund Horst zu mir. Er erkundigte sich, ob ich etwas vermisse. Ich vermisste natürlich nichts. Dann zeigte er mir einen kleinen Hammer. Den hatte er beim Aufräumen in einem alten Karton gefunden. Der Hammer trug die Initialen „WH“. Ein Vergleich ergab einwandfrei, dass es der verschollene Hammer war. Großes Erstaunen und freudiges Wiedersehen. Ich hatte den Hammer wohl beim Basteln vor ungefähr 60 (!) Jahren bei Horst vergessen.
Mein lieber Horst, vielen Dank für das Weihnachtsgeschenk. Dank deines detektivischen Spürsinns ist jetzt mein Werkzeug nach 60 Jahren endlich wieder komplett.
Fröhliche Weihnachten!
Bürgerreporter:in:Wilhelm Heise aus Ilsede |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.