Impacts of Europe's changing climate
Das Umweltbundesamt weist auf eine neue Studie der European Environment Agency (EEA) hin, die beobachtete und hochgerechnete Klimaveränderungen in Europa dokumentiert.
Klimawandel in Europa: Die Warnsignale werden immer deutlicher
Neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur veröffentlicht
Nehmen Hitzewellen und Unwetter in Europa zu? Wie stark steigt der Meeresspiegel in Europa? Und wie beeinflusst der Klimawandel Menschen, Pflanzen und Tiere? Antworten gibt der Bericht „Impacts of Europe’s changing climate – 2008 indicator based assessment“, den die Europäische Umweltagentur (EEA) gestern in Kopenhagen, Dänemark, vorstellte. So hat sich das Klima in Europa in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert - und die Auswirkungen dieses Wandels zeigen sich immer klarer. Ergebnisse neuester modellgestützter Projektionen lassen in Zukunft eine deutliche Verstärkung der Auswirkungen erwarten. Der Bericht beschreibt anhand von 40 Indikatoren, wie sich erhöhte Risiken für Flutereignisse und Trockenheiten, Verluste der Biodiversität oder Gefahren für den Energiesektor auswirken. Der Bericht erstreckt sich auf zehn Bereiche wie menschliche Gesundheit, Energiewirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Verkehr oder Ökosysteme. „Wir sehen deutliche Warnsignale für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche“ meint der Vizepräsident des Umweltbundesamtes, Dr. Thomas Holzmann, „Auch bei der Bekämpfung des Klimawandels muss Europa zusammenwachsen.“
Herausforderung Anpassung
Laut Bericht stieg die Temperatur in Europa seit Beginn der Industrialisierung um 1 Grad Celsius an, also stärker als der globale Durchschnitt von 0,8 Grad Celsius. Die Gletscher der Alpen verloren seit 1850 etwa zwei Drittel ihrer Eismasse. Seit den 1980iger Jahren beschleunigt sich dieser Prozess. Steigende Temperaturen und Hitzewellen führen zu Gesundheitsproblemen; abschmelzende Gletscher können im Alpenraum die Wasserversorgung vor neue Herausforderungen stellen. Die EEA rechnet in den nächsten hundert Jahren mit einem weiteren Anstieg der Temperatur und mit verstärkten Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.
Eine zunehmende Zahl von Naturkatastrophen – überwiegend verursacht durch Extremwetterereignisse - konfrontiert vor allem die Versicherungswirtschaft mit steigenden Schadenszahlen. Auch der Meeresspiegel an Europas Küsten steigt, das Artenspektrum der Europäischen Meere verändert sich und die Vegetationsperiode hat sich in weiten Teilen Europas bereits deutlich verlängert.
Zwar zeigt der Bericht auch positive Wirkungen des Klimawandels, zum Beispiel bessere Bedingungen für die Landwirtschaft und die Schifffahrt in nördlichen Regionen. Allerdings gibt es keinen Zweifel, dass die negativen Folgen überwiegen. UBA Vize-Präsident Dr. Thomas Holzmann: „Die tiefgreifenden Auswirkungen der Klimaänderungen in Europa unterstreichen, wie wichtig es ist, die Klimagasemissionen weiter deutlich zu senken. Gleichzeitig müssen wir uns an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels anpassen“.
Europäische Forschungs-Koproduktion
Der Bericht basiert auf neuen wissenschaftlichen Publikationen und langjährigen Datenreihen wissenschaftlicher Beobachtungen in verschiedenen europäischen Staaten. Mögliche künftige Klimaänderungen und deren Auswirkungen werden anhand von Computermodellen projiziert.
Die Europäische Umweltagentur (EEA) veröffentlicht den Bericht gemeinsam mit dem Vereinigten Forschungszentrum der EU (JRC-IES), Ispra (Italien) und dem Regionalbüro für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Rom.
Das Umweltbundesamt (UBA) und die niederländische Umweltbehörde (PBL) waren – gemeinsam mit weiteren Institutionen – im Rahmen des Europäischen Themenzentrums für Luft und Klimawandel (ETC/ACC) maßgeblich an der Erstellung beteiligt.
Der Bericht ist in englischer Sprache unter http://www.eea.europa.eu/pressroom/newsreleases/eu... veröffentlicht und wird in Kürze auch von der UBA-Homepage www.umweltbundesamt.de abrufbar sein.
Umweltbundesamt Dessau-Roßlau
s. auch Veröffentlichung unter myen.eu am 2. Oktober
Schöner und verständlicher Beitrag, aber alle Maßnahmen in der westlichen Welt haben keine anhaltende Wirkung wenn nicht auch die Drittländer (China, Russland etc.) mit von der Partie sind...