Eine bohrende Frage: Gibt es wirklich einen Weihnachtsmann ?

Hier eine etwas lustige Erklärung dazu:

Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier (rangifer tarandus) kann fliegen. ABER es gibt mehr als 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen, und obwohl es sich dabei haupsächlich Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.

Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18) auf der Welt.
ABER da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten besucht, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15 % der Gesamtzahl - 300 Millionen Kinder.
Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 85,7 Millionen Häuser.
(Wir postulieren: in jedem Haus lebt mindestens ein braves Kind)

Der Weihnachtsmann hat einen 48-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist. (Was zu dem eigenwilligen Phänomen führt,
dass der Weihnachtsmann Russland am Heiligabend bereits ca. 1 Uhr früh besuchen muss, ethnologische Studien sollten sich hier anschliessen).
Damit ergeben sich 496 Besuche pro Sekunde.
Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/500 Sekunde Zeit für seine Arbeit:
Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runterklettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, alle liegengebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, den Schornstein wieder raufklettern und zum nächsten Haus fliegen.

Angenommen, diese 85,7 Millionen Stopps wären gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt (was natürlich nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir
nunmehr 2,8 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfernung von 237 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens
einmal in 48 Stunden tun muß.

Das bedeutet, daß der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1370 km pro Sekunde fliegt, also der mehr als 4.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Dies entspricht 1,5% der Lichtge-schwindigkeit, was gerade noch eine nichtrelativistische Betrachtungsweise zulässt.

Zum Vergleich:

Das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug, der Ulysses Space Probe, fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro STUNDE.

Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 300.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird.

Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 150 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, daß ein fliegendes Rentier (siehe Punkt 1) das ZEHNFACHE Gewicht ziehen kann, braucht man für den Schlitten 200.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht -den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet - auf 330.000 Tonnen.
Die hohe Reisegeschwindigkeit von 1370 km/s erzeugt eine ungeheure Luftreibung, dadurch werden die vorderen Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die
Erdatmosphäre eintritt. Jedes dieser Rentiere muss (bei einer Angriffsfläche von 1/2 Quadratmeter und einem Luftwiderstandsbeiwert von cw=0,3) eine Leistung von

250.000.000.000 Megawatt absorbieren.
Das vorderste Paar Rentiere wird also praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentiere wird dem Luftwiderstand preisgegeben, und so weiter.
Das gesamte Team von Rentieren wird somit innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert.
Ein weiterer interessanter Aspekt sind die hohen Beschleunigungen, denen der Weihnachtsmann ausgesetzt ist.
Um bei der Reise zum 2,8 km entfernten Haus in Mittel 1370 km/s schnell zu sein, müssen die Rentiere mit 2,7 Millionen g beschleunigen. Trainierte Astronauten halten kurzzeitig bis zu 10 g aus.
Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach lächerlich wenig sein muß) würde dann mit einer Masse von 32.600 Tonnen an das Ende seines Schlittens genagelt.

Damit kommen wir zu dem Schluß: WENN der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.

Bemerkung:
Die hier gemachten Annahmen sind recht grob, einige der Zahlenwerte werden somit noch nach oben oder unten korrigiert. Der Autor bemüht sich um eine neue Modellierung und numerische Lösung. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich die Situation des Weihnachtsmannes nicht grundlegend bessert.

Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest.

Bürgerreporter:in:

Carsten Kunz aus Lahnau

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