myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Endoprothetikzentrum Krumbach
„Wir beraten ehrlich und fundiert, machen Mut und geben unser Bestes“

  • Außenansicht des Endoprothetikzentrums an der Klinik in Krumbach
  • Foto: Kreiskliniken Günzburg-Krumbach
  • hochgeladen von Alisa Messner

Ein künstliches Gelenk muss nicht zwangsläufig eine Einbuße an Lebensqualität bedeuten. Dr. med. Manfred Herr, Leiter des Endoprothetikzentrums Krumbach, spricht im Interview mit myHeimat über Behandlungsqualität, technischen Fortschritt und menschliche Nähe.

Endoprothetikzentrum in Krumbach - Mehr als nur Bewegung

Endoprothetik ist der Schlüssel, wenn es darum geht, Menschen mit schweren und schwersten Gelenkveränderungen wieder in Bewegung zu bringen. Im Endoprothetikzentrum in Krumbach steht alles im Zeichen der Wiederherstellung von Mobilität und Lebensqualität. Das wird im Gespräch mit dem Leiter des Zentrums, Dr. med. Manfred Herr, deutlich. Dr. Herr ist Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit rund zwei Jahren an der Klinik Krumbach tätig.

Nachgefragt bei Dr. med. Manfred Herr, Leiter des Endoprothetikzentrums in Krumbach

myheimat: Was unterscheidet Ihr Zentrum von anderen Endoprothetikzentren in der Region?

Dr. med. Manfred Herr: Wir sind ein in 2014 durch Dr. med. Siegfried Wagner gegründetes Endoprothesenzentrum mit mittlerweile über 400 Endoprothesen für Hüft‐ und Kniegelenke im Jahr. Diese werden durch drei Hauptoperateure eingesetzt. Mittlerweile ersetzen wir auch regelmäßig operativ künstliche Gelenke, die abgenutzt sind, so dass wir grundsätzlich über eine Höherqualifizierung zum sogenannten Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung nachdenken. Dies gilt es kritisch abzuwägen, da wir dann auch in der Lage sein müssen, andere Zentren zu unterstützen, indem wir beispielsweise komplizierte Fälle übernehmen. Zusammenfassend kann man sagen: Wir sind nicht mehr ganz klein, aber fein und agieren mit Respekt vor der Gefahr der Selbstüberschätzung.

myheimat: Ihr Zentrum wurde kürzlich erfolgreich auditiert. Was bedeutet dieses Ergebnis für Ihr Team und Ihre Patienten?

Dr. med. Manfred Herr: Diese Audits finden jährlich statt. Nach dem Audit ist vor dem Audit. Es gibt immer Hinweise, in welchen Bereichen und bei welchen Abläufen es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dadurch gibt es immer was zu tun, zu aktualisieren, zu erweitern. Sogenannte „Abweichungen“ haben wir seit Jahren keine kassiert. Diese festgestellten Mängel könnten, wenn nicht Abhilfe geschaffen wird, bis zur Aberkennung des Zertifikats führen. Sie müssen zeitnah beseitigt werden. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn Mindestzahlen nicht erreicht werden, wir strukturellen Verbesserungsbedarf im Haus aufweisen oder ein Operateur, die Physiotherapie oder das Sekretariat sich nicht qualifiziert weiterbildet.

myheimat: Wie stellen Sie sicher, dass die Qualität der Behandlungen im Zentrum stets auf höchstem Niveau bleibt?

Dr. med. Manfred Herr: Wir machen unsere Hausaufgaben, besuchen Kongresse, sprechen über jeden Patienten mindestens nach dem Vier‐Augen‐Prinzip, besprechen Komplikationen oder kritische Situationen und reagieren darauf, treffen uns regelmäßig mit den anderen Fachabteilungen, was in einem Haus wie unserem einfach ist.

myheimat: Könnten Sie uns einen Einblick in die neuesten Techniken und Methoden geben, die im Endoprothetikzentrum Krumbach verwendet werden?

Dr. med. Manfred Herr: Hier sind alle Zentren bundesweit einheitlich in Bezug auf standardisiertes Röntgen, Planung mit CAD‐Programm, Planungstools und Beratungen der Hersteller. Es gibt verschiedene Methoden der Navigation und Kontrolle der Prothesenposition bereits im OP. Im Jahr 2025, das ist jedenfalls der Plan, wollen wir damit beginnen, eine roboterassistierte Implantation anzubieten. Durch die Interaktion zwischen Roboter und Operateur sollen die Ergebnisse weiter optimiert werden. Hier geht es darum, die Bewegungsfähigkeit, Belastungsfähigkeit und Schmerzfreiheit dauerhaft zu erreichen und zu erhalten.

myheimat: Wie verläuft typischerweise der Behandlungsprozess für einen Patienten mit Kniearthrose bei Ihnen?

Dr. med. Manfred Herr: Die Patienten melden sich im Sekretariat der Klinik oder im Medizinischen Versorgungszentrum (der orthopädischen Praxis) an der Klinik. Dies kann per Überweisung durch den Hausarzt, den Facharzt oder eigenständig erfolgen. Jeder kann kommen – unabhängig vom Versicherungsstatus. Nach Termin und Untersuchung in der Sprechstunde erfolgt die Beratung. Nur selten wird direkt eine Prothesenversorgung avisiert werden. Es werden sämtliche konservative, also nicht‐operative Optionen oder gelenkerhaltende Operationen individuell und entsprechend der Beschwerden besprochen.

Im Falle einer Operationsnotwendigkeit erfolgt über unser Sekretariat die Terminabsprache nach Erstinformation. Patienten erhalten Informationsmaterialien, es werden Maßnahmen zur OP‐ Vorbereitung erläutert, unser Sozialdienst übernimmt oder unterstützt bei der Rehaplanung. Ganz wesentlich ist die Information über die Gabe von Medikamenten vor der Operation. Es dreht sich häufig um die Anästhesie, aber nicht nur. Die Besprechung mit dem Narkosearzt erfolgt in der Regel vier Wochen vor dem Eingriff, um mögliche OP‐Risiken etwa durch Untersuchungen oder der Verbesserung von Blutwerten zu minimieren. Die Notwendigkeit einer Eigenblutspende besteht grundsätzlich nicht mehr. Auf Spenderblut kann zum Beispiel durch Eisensubstitution oder die Aufbereitung von Wundblut nahezu verzichtet werden. Auch sind die minimalinvasiven Zugänge ohne Durchtrennung von Muskulatur blutungsarm.

Patienten kommen zum OP-Tag vollständig informiert und vorbereitet, die Operation findet statt. Sie werden noch am Tag der Operation oder am Folgetag mit der Physiotherapie aufstehen und gehen normalerweise am vierten bis siebten Tag nach der OP nach Hause oder direkt in die Reha. Dies ist sehr individuell. Niemand geht, bevor er nicht entlass- oder rehafähig ist – ganz egal, wie lange es braucht.

myheimat: Wie unterstützen Sie Ihre Patienten bei der Rehabilitation und Rückkehr zu einem aktiven Leben nach der Operation?

Dr. med. Manfred Herr: Wir bleiben Ansprechpartner. Die Akutbehandlung ist erst nach drei Monaten beendet. Auch hier ist der Verlauf sehr individuell. Das liegt am Belastungsprofil, sprich dem Beruf, den Vorerkrankungen, der Prothesen- beziehungsweise Muskelfunktion. Wir arbeiten Hand in Hand mit den Rehakliniken. Nebenbei bemerkt: Wir haben in und um Krumbach ein regionales und überregionales, ideales Reha-Umfeld. Dazu zählt eine zahlenmäßig ausreichende und qualitativ sehr gute Abdeckung mit Physiotherapeuten.

myheimat: Welche Rolle spielt die Physiotherapie in Ihrem Behandlungsansatz?

Dr. med. Manfred Herr: Physiotherapie macht ganz wesentlich den Therapieerfolg aus. Wir garantieren für den sicheren Halt und die Funktion der Prothese, aber ohne die spezifischen Trainingsimpulse und Hinweise für die Patienten würde es keine flächendeckend guten und sehr guten Ergebnisse geben. Physiotherapie ist immer auch ein Maßstab, ob alles so läuft wie geplant oder ob es vielleicht ein Problem gibt, das wir angehen müssen.

myheimat: Ein Ziel Ihrer Behandlungen ist es, die Sportfähigkeit der Patienten wiederherzustellen. Warum ist das für viele Patienten so wichtig?

Dr. med. Manfred Herr: Es gibt Prothesenpatienten, die schmerzfrei sein möchten und spazieren gehen wollen. Es gibt aber auch die, die eine Alpenüberquerung planen oder wieder Alpinski fahren möchten. Hier geht es um die Definition des Selbst und um Lebenszufriedenheit. Ich selbst war Leistungssportler und bin Sportmediziner und habe höchstes Verständnis für Sportler aller Leistungsebenen, die sich wünschen, ihren Sport wieder ausüben zu können. Mit Prothese wieder sportlicher zu werden, ist definitiv möglich, insbesondere wenn man es zuvor war. Die modernen Prothesensysteme, die minimalinvasiven oder besser muskelschonenden und sicheren Zugänge sowie Teilendoprothesen und natürlich die Expertise lassen hier mehr und mehr zu.

Wer vor der Prothese nicht Tennis gespielt hat, der sollte es vielleicht auch nicht mehr anfangen. Aber wer ein jahrelang trainiertes Muskelgedächtnis sein Eigen nennt, kann durchaus da wieder ansetzen. Es geht ganz klar um Lebensqualität. Wir beraten ehrlich und fundiert, wir machen Mut und geben unser Bestes. Eine realistische (Selbst-)Einschätzung ist auch eine sportliche Tugend.

myheimat: Wie messen und verbessern Sie die Zufriedenheit Ihrer Patienten?

Dr. med. Manfred Herr: Es werden Kriterien wie Beweglichkeit, Belastbarkeit, Sportfähigkeit und Schmerzarmut abgefragt. Jedoch kann eine Diskrepanz zwischen dem bleiben, was ganz grundsätzlich eine alltagstaugliche Prothese ist und dem, was den Anspruch und die Zufriedenheit des jeweiligen Patienten betreffen. Im Krankenhaus fragen wir täglich, ob alles so läuft, wie es sich die Patienten vorstellen und geben direkte Rückkopplung. In der Rehaphase übernehmen das die Rehamediziner oder Physiotherapeuten.

myheimat: Welche Pläne und Ziele haben Sie für die Zukunft des Endoprothetikzentrums?

Dr. med. Manfred Herr: Wir wollen für alle unsere Patienten da sein, im idealen, aber auch komplizierten Verlauf. Wir wollen als Klinik und Zentrum weiter sinnvoll wachsen. Das bedeutet, die Sprechstunden zu erweitern und Kollegen, die wir selbst ausgebildet haben, als Hauptoperateure zu integrieren.
Dabei wollen wir stets nah am Menschen bleiben und nicht das Knie XY oder den Patienten XY operieren, sondern das individuelle Gelenk von Herrn Müller oder Frau Meier – und das durch ein Team, das aus zwei Hauptoperateuren besteht. Einer davon ist der verantwortliche Operateur: nämlich derjenige, den der Patient bereits in der Sprechstunde kennengelernt hat. Der andere als Assistent ist so ähnlich wie ein Lotse, damit stets eine reibungslose OP gelingt. Das Vier-Augen-Prinzip von vor der OP wird hier zu einem Vier-Hände-Prinzip.

Wir bedanken uns vielmals bei Herrn Dr. med. Manfred Herr für die spannenden Einblicke und Antworten auf unsere Interviewfragen, sowie Herrn Till Hofmann, Leitung Unternehmenskommunikation Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, für die Abwicklung und Bilder! 

Fazit

Endoprothetik ist der Schlüssel, wenn es darum geht, Menschen mit schweren Gelenkproblemen wieder in Bewegung zu bringen. Im Endoprothetikzentrum in Krumbach steht alles im Zeichen der Wiederherstellung von Mobilität und Lebensqualität. Ob Kniearthrose, Hüftarthrose oder Schulterarthrose – hier sind Sie in besten Händen. Das Team setzt alles daran, dass Sie nicht nur schmerzfrei und wieder mobil werden, sondern auch Ihre Sportfähigkeit zurückgewinnen. Denn was gibt es Schöneres, als wieder aktiv am Leben teilnehmen zu können, sei es beim Spaziergang im Park oder beim Tennismatch mit Freunden? Die modernen Techniken und die umfassende Betreuung im Endoprothetikzentrum Krumbach sorgen dafür, dass Sie sich bald wieder voller Energie bewegen können. Kurz gesagt: Endoprothetik ist Ihre Eintrittskarte zu einem aktiven, schmerzfreien Leben!

  • Außenansicht des Endoprothetikzentrums an der Klinik in Krumbach
  • Foto: Kreiskliniken Günzburg-Krumbach
  • hochgeladen von Alisa Messner
  • Bild 1 / 5
  • Dr. med. Manfred Herr ist seit rund zwei Jahren als Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Klinik Krumbach tätig und leitet dort das Endoprothetikzentrum.
  • Foto: Till Hofmann/Kreiskliniken Günzburg-Krumbach
  • hochgeladen von Alisa Messner
  • Bild 2 / 5
  • Dieses Zertifikat für das Zentrum ist das derzeit gültige. Vor einigen Wochen fand die jüngste Überprüfung statt.
  • Foto: Till Hofmann/Kreiskliniken Günzburg-Krumbach
  • hochgeladen von Alisa Messner
  • Bild 3 / 5
  • Das sind die drei Hauptoperateure im Endoprothesenzentrum (von links): Leitender Oberarzt Dr. med. Michael Essler, Chefarzt Dr. med. Manfred Herr und Oberarzt Richard Krowiorsch.
  • Foto: Till Hofmann/Kreiskliniken Günzburg-Krumbach
  • hochgeladen von Alisa Messner
  • Bild 4 / 5
  • Das Endoprothetikzentrum an der Klinik in Krumbach ist weit über die Landkreisgrenzen bekannt. Patienten kommen auch aus anderen Bundesländern, um sich in Krumbach operieren zu lassen.
  • Foto: Kreiskliniken Günzburg-Krumbach
  • hochgeladen von Alisa Messner
  • Bild 5 / 5

Weitere Beiträge zu den Themen

InterviewEndoprothetikzentrumKreiskliniken Günzburg-KrumbachKrumbachGesundheit

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite